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Henriette Louise Mathilde Freiin von Seckendorff Gutend 22 April 1819 in Obernzenn Mittelfranken 25 Juni 1878 in Cannstatt war eine deutsche Wohltaterin Heilerin und Grunderin der Villa Seckendorff in Cannstatt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Nachwirkungen 4 Ehrung 5 Werke Auswahl 6 Literatur Auswahl 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenHenriette von Seckendorff entstammte einem der altesten frankischen Adelsgeschlechter Sie war die jungste von acht Geschwistern Ihre Eltern waren der Freiherr Carl Alexander Wilhelm von Seckendorff Gutend 20 August 1783 17 Oktober 1822 und Janette von Seckendorff Gutend 4 Februar 1783 13 Februar 1820 Henriettes Mutter verstarb bereits sechs Monate nach ihrer Geburt ihr Vater zwei Jahre spater Leben BearbeitenWahrend ihre Bruder die militarische Laufbahn einschlugen und die alteren Schwestern bei Verwandten unterkamen blieben die beiden jungsten Schwestern im elterlichen Schloss Ihre Ausbildung wurde einer franzosischen Erzieherin anvertraut Da ihrem Vormund dem Bruder der verstorbenen Mutter Ernst Carl Johann Freiherr von Seckendorff Gutend jedoch die franzosische Ausbildung missfiel nahm er die Madchen nach seiner Heirat in seine eigene Familie auf Henriette suchte bereits fruh innere Klarheit und Gewissheit der Liebe Gottes was ihr die verschiedenen Erzieher nicht vorleben konnten Obwohl sie damals noch sehr klein war erinnerte sie sich daran wie der Vater sie kurz vor seinem Heimgang gesegnet hat Mit 22 Jahren stiess sie auf ein Buch mit Liedern und Gedichten von Christoph Karl Ludwig von Pfeil ihrem Urgrossvater Hier fand sie den Glauben den sie gesucht hatte Bald darauf ubersiedelte sie nach Stuttgart Nachdem sie verschiedene schwere Erkrankungen uberstanden hatte erwachte in ihr das Verlangen Jesus zu dienen und durch tatige Barmherzigkeit aktiv zu werden Sie begann dieses Vorhaben zu verwirklichen indem sie die Bewohnerinnen des Burgerhospitals in Stuttgart besuchte Dort lebten arme alte und arbeitsunfahige Frauen in sehr bescheidenen Verhaltnissen Sie versuchte Kranken und Sterbenden die Liebe Gottes nahezubringen indem sie ihnen aus der Bibel vorlas und fur sie betete In dieser Zeit erkrankte ihre Dienerin an heftigen Zahnschmerzen weshalb sie Henriette von Seckendorff bat unter Handauflegung fur sie zu beten Dieses Gebet fuhrte tatsachlich dazu dass das Zahnweh verschwand Der Vorfall sollte den Grundstein fur die spatere Tatigkeit von Seckendorffs legen Henriette von Seckendorff stand in Kontakt mit den bedeutenden Pietisten Sixt Karl Kapff Jakob Johann Staudt und Johann Christoph Blumhardt welche sie in ihrem seelsorgerischen Wirken unterstutzten Auch Blumhardt hatte in Mottlingen durch wunderbare Heilungen fur Aufmerksamkeit gesorgt Besuche bei ihm liessen Henriette von Seckendorff die Wirkung von Gebet im Namen Jesu erleben Im Haus der Fabrikantengattin und Pietistin Charlotte Reihlen lernte sie Dorothea Trudel kennen die in Mannedorf in der Schweiz ihrerseits in verschiedenen Hausern Menschen durch Gebet Heilung brachte Sie sah diese Begegnung als Gottes Fuhrung an und zog nach Mannedorf wo sie ein Jahr lang die Arbeit von Dorothea Trudel begleitete und selbst viele Krankenbesuche machte Nach ihrer Ruckkehr nach Stuttgart setzte sie ihre Besuche im Burgerspital fort Immer mehr kranke Menschen kamen mit der Bitte zu ihr dass sie unter Handauflegung fur sie beten moge Dabei ereigneten sich immer wieder Heilungen die sich schnell im Umkreis von Stuttgart herumsprachen Von Seiten der Kirche wurde von Seckendorff ausgesprochen negativ bewertet wodurch sie sich Verachtung Anfeindungen Spott und auch Verleumdungen ausgesetzt sah Trotzdem stromten Hilfesuchende zu ihr Manche fanden zeitweilig Aufnahme in ihrer Wohnung und wurden mit seelsorgerischen Gesprachen und anhaltendem Gebet betreut ohne dabei vollig auf die Hilfe von Arzten zu verzichten Der grosse Andrang an Hilfesuchenden fuhrte zu dem Plan eine eigene Krankenherberge zu errichten Im Fruhjahr 1869 wurde die neu erbaute Villa Seckendorff in Cannstatt eroffnet wo in der Folgezeit viele Leidende mit unterschiedlichem kirchlichen Hintergrund Aufnahme fanden Die Heilungen sprachen sich weit herum sodass sogar aus dem Baltikum viele wohlhabende Hilfesuchende anreisten Neben den Kranken zeigten auch gesunde Menschen aus Cannstatt Stuttgart und Umgebung Interesse an den Vorgangen in der Villa Seckendorff Viele kamen an Sonntagnachmittagen in die Villa um die Andachten der Hausmutter zu horen Auf vielfaches Drangen veroffentlichte von Seckendorff 1875 einige ihrer Andachten unter dem Titel Nachgeschriebene Hausandachten gehalten in der Villa Seckendorff zu Cannstatt Seither sind uber 30 Auflagen dieses Buches erschienen Henriette von Seckendorff verstarb am 25 Juni 1878 nach kurzer Krankheit und wurde zwei Tage spater unter grosser Anteilnahme in Stuttgart beerdigt Nachwirkungen BearbeitenDie von Henriette von Seckendorff gegrundete Villa Seckendorff wurde lange als Alten und Pflegeheim vom Diakonissen Mutterhaus St Chrischona getragen und wird seit August 2007 in gleicher Funktion von der BruderhausDiakonie betrieben Ehrung BearbeitenIm NeckarPark einem neuen Wohn und Gewerbegebiet in Bad Cannstatt ist eine Strasse nach ihr benannt werden 2 Werke Auswahl BearbeitenEvangelische Glaubens Gebet und Krankenlieder von Christoph Carl Ludwig von Pfeil Stuttgart 1908 Hausandachten Giessen Basel 1953 Blicke auf ihn Hausandachten in der Villa Seckendorff zu Cannstatt Asslar 1985 Literatur Auswahl BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Hrsg Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 8 Voigt Leipzig 1868 S 421 423 Volltext in der Google Buchsuche Heinrich Petri Henriette Freiin von Seckendorff Eine Mutter der Kranken und Schwermutigen Brunnen Giessen und Basel 1951 Evang Chrischona Gemeinschaft Verkundungswerk Seelsorgewerk Hrsg 125 Jahre Villa Seckendorff 1868 1993 Seelsorgewerk Altenheim Pflegeheim Gemeinschaftswerk Stuttgart 1968 S 6 ff Manfred Berger Seckendorff Gutend Henriette von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 29 Bautz Nordhausen 2008 ISBN 978 3 88309 452 6 Sp 1334 1342 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Michaela von Held Henriette von Seckendorff Gutend 1819 1879 in Adelheid M von Hauff Hrsg Frauen gestalten Diakonie Band 2 Vom 18 bis zum 20 Jahrhundert W Kohlhammer Stuttgart 2006 S 264 276 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1861 S 748Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Henriette von Seckendorff Gutend im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Henriette von Seckendorff Gutend in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die Angaben folgen Manfred Berger Henriette von Seckendorff Gutend In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 29 Bautz Nordhausen 2008 ISBN 978 3 88309 452 6 Sp 1334 1342 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Cannstatter Zeitung BAD CANNSTATT Funf neue Strassen auf dem ehemaligen Guterbahn Areal sollen weibliche Namen erhalten Frauenpower im Neckarpark Cannstatter Zeitung Abgerufen am 11 Dezember 2020 Normdaten Person GND 1012305538 lobid OGND AKS VIAF 170815335 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seckendorff Gutend Henriette vonALTERNATIVNAMEN Seckendorff Henriette von Seckendorff Gutend Henriette Louise Mathilde Freiin von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Wohltaterin und Heilerin GEBURTSDATUM 22 April 1819GEBURTSORT Obernzenn MittelfrankenSTERBEDATUM 25 Juni 1878STERBEORT Cannstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henriette von Seckendorff Gutend amp oldid 233597198