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Henrich Stoffregen aus Hesborn 4 August 1628 in Hallenberg hingerichtet in den Hexenverfolgungen in Westfalen Inhaltsverzeichnis 1 Hexenprozesse in Hallenberg 2 Prozess gegen Henrich Stoffregen 3 Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse 4 LiteraturHexenprozesse in Hallenberg BearbeitenUm 1600 lebten in dem kleinen Ort Hallenberg 500 Einwohner Uber 200 Menschen gerieten von 1591 bis 1717 in Hexenverfahren sodass viele der 110 Familien betroffen waren Die Initiative zu den Hexenverfolgungen ging sowohl vom Rat der Stadt als auch von den Burgern aus die sich mehrfach an die kurfurstliche Verwaltungsbehorde in Arnsberg wandten und um Einsetzung eines Hexeninquisitors baten 1616 1619 1628 1659 1669 und 1717 Henrich Stoffregen war einer von mindestens 43 Menschen die in den ortlichen Hexenprozessen ihr Leben verloren eine hohere Dunkelziffer wird angenommen bei vielen Prozessen ist der Ausgang unklar Unter 35 Hexenjustizopfern deren Geschlecht bekannt ist befanden sich 14 Manner 40 Mindestens 20 Personen verloren ihre Heimat durch Flucht bzw Ausweisung Alle Schichten der Ortsgesellschaft waren betroffen von der einfachen Magd bis zum Burgermeister Die Stadtbucher erwahnen dass auch vornehmbste Hauser durch den Hexenwahn zerstort wurden Bis zur Halfte diente das Vermogen der Opfer zur Finanzierung der Prozesskosten Wie Henrich Stoffregen stammten viele Beschuldigte aus umliegenden Ortschaften Hesborn 13 Liesen 10 Zuschen 6 Bromskirchen 6 Braunshausen 4 Neukirchen 3 Dreislar Rengershausen und Wunderthausen je 2 Dodenau Frankenberg Medelon Oberkirchen und Winterberg je 1 Der Prozess gegen Henrich Stoffregen wurde vor dem kurfurstlichen Schoffengericht in Hallenberg verhandelt welches offentlich vor dem Rathaus tagte damals auf dem Marktplatz Als Gefangnisse dienten die Torhauser der Ober und Unterpforte der Turm der Stadtbefestigung am Burgplatz Hexenturm und das Rathaus Die Hinrichtungen fanden offentlich am Richtplatz Galgenbusche statt an der Strasse nach Somplar Prozess gegen Henrich Stoffregen BearbeitenHenrich Stoffregen wohnte in Hesborn Es kamen Geruchte auf dass er ein Zauberer und Werwolf sei Aufgrund dieser bosen Nachreden verliess er den Ort und bat den Amtsrichter Arnold Knipschild im Amt Medebach um ein Bittschreiben an die Ratsherren von Hallenberg ihn als Burger aufzunehmen Mit Weib und Kindern kam er von Hesporn nach Hallenberg Doch hartnackig hielten sich auch hier die Geruchte er sei ein Zauberer und Werwolf Als etliche Rinder aus der Viehherde des David Heinemann gerissen wurden beschuldigte der Viehbesitzer den Henrich Stoffregen fur den Tod der Tiere verantwortlich zu sein Auf der Strasse kam es zum Streit Schliesslich sagte Stoffregen er wolle ihm auch keinen Schaden mehr zufugen Doch durch diese Ausserung geriet er erst recht in Verdacht als Zauberer und Werwolf fur die Todesfalle des Viehs verantwortlich zu sein Stoffregen wurde inhaftiert und dem peinlichen Verhor unterzogen Unter der Folter gestand er er sei von Gott abgefallen und habe sich dem Teufel ergeben Er habe das grauliche Laster der Zauberei erlernt am Hexentanz teilgenommen Schadenzauber verubt und Menschen als auch Vieh Schaden zugefugt und ums Leben gebracht Unter der Marter denunzierte er 15 Personen als angebliche Zauberer und Hexen Am 4 August 1628 wurde Henrich Stoffregen in Hallenberg zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt erm elter B eklagte r gegen Gottes gebott hochlich gesundiget und Gott dem almechtigen abgefallen und sich dem leidigen teuffell ergeben auch das greulich laster der zauberey gelernet und damit Menschen auch ihrem viehe schaden zugefugt undt umbs leben gebracht habe das er deswegen zu wolverdienter straffe auch anderen zum abscheulichen Exempell nach lautt hochstgedachter p einlicher halsgericht ordn ung mit dem feur vom leben zum tode und der corper zu aschen zu verbrennen zu verdammen und hin zu weisen sey als er dan auch zu solcher straff hiemt verdampt undt hingewiesen wirdt und das alles von rechts wegen Aus Gnade wurde er zuerst enthauptet und sein Korper anschliessend verbrannt Als Rechtsgrundlage nannte das Urteil die Constitutio Criminalis Carolina Peinliche Halsgerichtsordnung von Kaiser Karl V HRR von 1532 wonach Schadenzauber und Hexerei als Kriminalverfahren mit dem Feuertod zu bestrafen waren Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse BearbeitenAm 14 September 2011 beschloss der Rat der Stadt Hallenberg die Opfer der Hexenprozesse aus moralischen Grunden zu rehabilitieren und ihnen die Menschenwurde zuruckzugeben Literatur BearbeitenProzess gegen Henrich Stoffregen 1628 Hexenprozessakte im Stadtarchiv Hallenberg A 1062 Georg Glade Rehabilitation der Opfer des Hexenwahns in Hallenberg Hallenberg 2011 Westfalische Rundschau Thomas Winterberg Hexenwahn kostete viele das Leben 13 September 2011PersonendatenNAME Stoffregen HenrichKURZBESCHREIBUNG Opfer von HexenprozessenGEBURTSDATUM 16 Jahrhundert oder 17 JahrhundertSTERBEDATUM 4 August 1628STERBEORT Hallenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henrich Stoffregen amp oldid 226160886