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Henning Christian Marggraf 23 Marz 1680 in Gross Ballerstedt in der Altmark 30 Mai 1754 in Berlin war Apotheker und Assessor am Ober Collegium medicum in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung und Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksAbstammung und Familie BearbeitenSein Vater war Andreas Marggraf der in Neuhausen Pastor war Er hatte leider kein Kirchenbuch gefuhrt sodass sich das Geburtsdatum nicht einwandfrei feststellen lasst Sein Sohn Henning Christian Marggraf soll am 23 Marz 1680 zur Welt gekommen sein Am 19 Februar 1709 heiratete wie es im Kirchenbuch der St Nikolaikirche in Berlin heisst der Rats Apotheker Henning Christian Marggraf die Jungfrau Anna Martha Kellnerin Herrn Andreas Kellners Amtmannes zu Badingen eheleibliche Tochter die aus Himmelpfort stammte Sie war die Tochter des v Trottschen Amtmannes Andreas Kellner aus der Herrschaft Badingen und Himmelpfort in der Uckermark heute ein Ortsteil von Zehdenick im brandenburgischen Landkreis Oberhavel und der Agnes Densow In der Ehe wurden ihnen zahlreiche Kinder dabei wenigstens acht Tochter geboren Doch nur drei Tochter und sein Sohn Andreas Sigismund Marggraf erreichten das Erwachsenenalter Seine Tochter Eva Gertrud 1710 heiratete den Magdeburger Kaufmann Julius Tilebein 1 den Bruder des Kaufmanns Christian Tilebein aus Berlin 1 der die Tochter von Paschasius Marggraf Christiane Dorothea Marggraf 1722 geheiratet hatte Paschasius Marggraf war der Vater von Henning Christian Marggraf Die Tochter Charlotte Louise 1716 1791 ehelichte den Chirurgen der Garde in Potsdam Jonas Stabchen 1745 Deren Kinder heirateten Apotheker aus den Apothekerfamilien Rose und Blell deren Abkommlinge ebenfalls in grosser Anzahl Apotheker waren 2 Die jungste Tochter Anna Amalia 1724 1796 wurde 1745 die Frau des vermogenden Kaufmanns Joachim Friedrich Lehmann 1710 1776 Deren Tochter Christina Sophia Lehmann heiratete den Apotheker und Obermedizinalrat Prof Martin Heinrich Klaproth 1743 1817 der bei seinem Onkel Andreas Sigismund Marggraf eine Ausbildung als Apotheker erhielt und als einer der bedeutendsten Apotheker an der Entdeckung von sieben chemischen Elementen beteiligt war Andreas Sigismund Marggraf wurde ein bedeutender Chemiker Er war nicht verheiratet und hinterliess auch keine Kinder Seine Frau Agnes Densow starb 1752 2 Leben BearbeitenUber seine Schulausbildung ist nichts bekannt Wann und wo er zur Pharmazie kam ist nicht bekannt Er kam wahrscheinlich 1697 als 17 Jahriger nach Berlin Die Angaben uber ihn fur die Zeit bis 1720 werden in der Literatur in Einzelheiten unterschiedlich dargestellt Am 5 Oktober 1707 erwarb Henning Christian Marggraf fur funf Taler das Berliner Burgerrecht Wenige Tage spater am 8 Oktober wurde er Mitglied der 1692 entstandenen Materialistengilde der Materialwaren und Gewurzhandler Am 22 Oktober 1707 bewarb sich Henning Christian Marggraf um die Pacht der Berliner Ratsapotheke Der entsprechende Pachtvertrag wurde am 29 November abgeschlossen Er war seitdem auch als Apotheker tatig und Mitglied der Apothekergilde Im Jahr 1707 erwarb er weiterhin ein Haus im Nikolaiviertel in welchem er dann lebte und in dem wohl anfangs auch das Materialistengeschaft betrieben wurde Vermutlich erhielt er die Mittel zum Erwerb des Burgerrechtes den Bau bzw Kauf eines Hauses und den fast gleichzeitigen Start des Materialisten und Apothekergeschafts durch die Heirat Als der Pachtvertrag 1717 endete kaufte Marggraf ein in der Spandauer Strasse gelegenes Haus Nachdem der Apotheker Johann Christoph Schrader 1683 1744 seit 1716 Besitzer der Molkenmarktapotheke Einspruch einlegte weil die neue Apotheke zu nahe an seiner Apotheke sei kaufte Schrader dem Henning Christian Marggraf das gerade erst erworbene Haus ab der dann in der Probstgasse das Nachbarhaus zu dem schon in seinem Besitz befindlichen Haus dem Eck Hauss in der Spandauer Strasse an der Probst Gasse Das Nachbarhaus hatte der Kaufmann Christian Tilebein der Ehemann der Catharina Gertrud Tilebein geb Marggraf Tochter des Grossvaters Paschasius Marggraf in der Subhastion Zwangsversteigerung offensichtlich im Auftrage von Marggraf erworben der das Haus anschliessend an Marggraf zedierte abtrat Danach wurde in der Probstgasse das Materialhandelsgeschaft und im benachbarten Eckhaus die Apotheke betrieben Sie hiess zuerst zum weissen Baren dann zum schwarzen spater zum goldenen Baren und wurde oft kurz Barenapotheke genannt Aufgrund geanderter Strassenfuhrung im Zentrum Berlins existiert die Einmundung der Probstgasse oder Probststrasse in die Spandauer Strasse heute nicht mehr Am 17 Februar 1720 erhielt Henning Christian Marggraf anstatt des Magistratsprivilegs ein konigliches Apothekenprivileg wobei das Privileg der in Konkurs gegangenen Apotheke des Johann Joachim Tonnenbinder in der Poststrasse Ecke Muhlendamm auf ihn ubertragen wurde und das Ratsprivileg erlosch Hofapotheker wie vielfach berichtet war Henning Christian Marggraf allerdings nie Das konigliche Apothekenprivileg wurde 1740 erneuert Marggraf genoss hohes Ansehen Er war Nachfolger des Pharmazeuten Caspar Neumann als Assessor am Ober Collegium medicum eine verantwortungsvolle und angesehene Stellung Zu seinen Aufgaben zahlten neben Apothekenvisitationen auch die Prufung der Apotheker Erster Klasse sowie forensische Untersuchungen Er hatte die die Aufsicht aller Apotheken des Preussischen Staates 3 Die Barenapotheke entwickelte sich zu der zweitgrossten privaten Apotheke in Berlin Sie bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Von 1735 bis zum Herbst 1752 also 17 Jahre lang leitete der Sohn Andreas Sigismund als Provisor die Barenapotheke Dort erhielt er seine Ausbildung zum Apotheker und Chemiker 4 Da Rohrzucker ein Luxusgut war das nur der Oberschicht bekannt war und nur in Apotheken verkauft wurde handelte Marggraf wohl als einziger Apotheker in Berlin mit Rohrzucker 5 Schon wahrend seiner Tatigkeit in der Barenapotheke beschaftigte sich sein Sohn mit der Entwicklung von Zucker aus heimischen Pflanzen und entdeckte 1747 den Zucker in der Runkelrube 6 Nach dem Tod seiner Ehefrau im Jahre 1752 war er aus Krankheitsgrunden nicht mehr zur Fuhrung der Apotheke fahig Er verlor die Barenapotheke durch eine Intrige seiner Schwager Joachim Friedrich Lehmann und Julius Tilebein und musste das Haus zugig verlassen 7 Am 27 Januar 1753 ubernahm der Schwiegersohn Joachim Friedrich Lehmann die Apotheke und bereits am 13 April 1753 noch zu Lebzeiten von Maggraf verkaufte er die Apotheke fur 7000 Thaler an den Apotheker Johann Christian Flemming mit einem Gewinn von 1000 Thalern Das Nachbarhaus blieb in seinem Besitz Spatere Inhaber der Apotheke waren Martin Heinrich Klaproth der mit der oben genannten Christiane Sophie Lehmann verheiratet war und Johann Eduard Simon der die Apotheke ab 1822 mit dem Namen Simons Apotheke fuhrte 8 Literatur BearbeitenAlexander Kraft Chemiker in Berlin Andreas Sigismund Marggraf 1709 1782 In Der Bar von Berlin Jahrbuch des Vereins fur die Geschichte Berlins Band 58 2009 S 9 30 Christoph Friedrich Andreas Sigismund Marggraf Begrunder der Zuckerindustrie In Pharmazeutische Zeitung online Ausgabe 10 2009 Georg Edmund Damm Deutsche Apothekerfamilien Folge XI Die Familien Marggraf und Blell In Deutsche Apothekerzeitung 82 Jahrgang 1937 Nr 25 S 337 338 Digitalisat Georg Edmund Damm Beitrag zur Geschichte der Apotheke in Osterburg in der Altmark In Deutsche Apothekerzeitung 81 Jahrgang 1936 Nr 96 S 1284 1285 Digitalisat Georg Schwedt Vom Harz nach Berlin Martin Heinrich Klaproth Ein Apotheker als Entdecker sieben chemischer Elemente Norderstedt 2016 Digitale Vorschau S 60 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Otto Altenburg Die Tilebeins und ihr Kreis Stettiner Burgerkultur im 18 und 19 Jahrhundert vornehmlich in der Goethezeit Leon Sauniers Buchhandlung Stettin 1937 S 12f Digitalisat In dem Buch werden die Bruder Christian und Julius Tilebein erwahnt Christian ist der Vater des Stettiner Kaufmanns Gotthilf Friedrich Tilebein a b Stammtafel Peter Blell und Henning Christian Marggraf In Georg Edmund Damm Deutsche Apothekerfamilien Folge XI Die Familien Marggraf und Blell In Deutsche Apothekerzeitung 82 Jahrgang 1937 Nr 25 Digitalisat Die Aufgaben des Assessors werden beschrieben in dem Lebenslauf von Neumann in dem Aufsatz von Gunter Bergmann Verschollen und wiedergefunden Das Olgemalde des Berliner Hofapothekers Caspar Neumann 1683 1737 in Wehrmedizinische Monatsschrift Heft 10 2010 und in dem Aufsatz von Christoph Friedrich uber Valentin Rose in Pharmazeutische Zeitung online Ausgabe 32 2007 Die Bedeutung des Vaters fur seinen Sohn belegt eine Bemerkung in einem Lexikonartikel Andreas Marggraf abgerufen am 28 Juli 2016 His father was Henning Christian Marggraf an apothecary to the Royal Court located in Berlin The elder Marggraf was also an assistant at the medical school Collegium Medico Chirurgicum and did some chemical research Andreas Marggraf received a well rounded training in chemistry that began with his father s various connections Rolf Schlegel Vincent van Gogh ein Genetiker Kurioses aus Botanik Zuchtung und Vererbung Bd 2 Norderstedt 2013 ohne Paginierung Blick ins Buch Klaus Roth Chemische Leckerbissen Wiley VCH Weinheim 2014 S 93 digitale Vorschau Alexander Kraft Chemie in Berlin Geschichte Spuren Personlichkeiten Berlin Story Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86368 060 2 Leseprobe Uta Motschmann Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786 1815 De Gruyter Berlin 2015 ISBN 978 3 05 006015 6 S 41 Nr 16 Blick ins Buch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Henning Christian Marggraf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Normdaten Person GND 137341326 lobid OGND AKS VIAF 81545275 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Marggraf Henning Christian KURZBESCHREIBUNG Apotheker und Assessor am Ober Collegium medicum in Berlin GEBURTSDATUM unsicher 23 Marz 1680 GEBURTSORT Gross Ballerstedt STERBEDATUM 30 Mai 1754 STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Christian Marggraf amp oldid 207017571