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Helmut Bohme 7 Juni 1929 in Halle Saale 3 Januar 2015 in Aschersleben war ein deutscher Agrarwissenschaftler und Genetiker Er war ab 1967 als Professor fur Genetik an der Universitat Halle Wittenberg tatig und von 1969 bis 1983 Direktor des Zentralinstituts fur Genetik und Kulturpflanzenforschung In Anerkennung seines wissenschaftlichen Wirkens wurde er unter anderem in die Leopoldina aufgenommen und mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Mitgliedschaften und Ehrungen 4 Publikationen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenHelmut Bohme wurde 1929 in Halle als Sohn eines Angestellten geboren Er besuchte von 1936 bis 1944 die Grundschule und begann danach eine landwirtschaftliche Ausbildung die er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fortsetzte und 1948 als Landwirtschaftsgehilfe abschloss Parallel dazu besuchte er ab 1945 die gymnasiale Oberstufe und erwarb 1947 das Abitur Anschliessend studierte er von 1948 bis 1951 Landwirtschaft an der Universitat Halle Wittenberg mit dem Abschluss als Diplom Landwirt Von 1951 bis 1954 war er Aspirant bei Hans Stubbe am Institut fur Genetik der Universitat sowie am Gaterslebener Institut fur Kulturpflanzenforschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW der spateren Akademie der Wissenschaften der DDR AdW Kurzzeitig war er 1952 1953 Aspirant in Moskau und Leningrad jedoch hat er diese Ausbildungsphase bereits nach drei Monaten abgebrochen da eigene Forschungskonzeptionen unter dem Verdikt der Lyssenko Schule nicht fortgesetzt werden konnten Im Jahr 1954 wurde er an der landwirtschaftlichen Fakultat der Universitat Halle Wittenberg unter Betreuung von Hans Stubbe mit einer Arbeit zur genetischen Bedeutung von Pfropfungen promoviert Sechs Jahre spater wurde er ebenfalls in Halle mit einer Arbeit zum Thema Untersuchungen zur spontanen und induzierten Mutabilitat von Proteus mirabilis habilitiert Ab 1954 war er am Gaterslebener Akademieinstitut als wissenschaftlicher Mitarbeiter tatig Gleichzeitig ubernahm er von 1958 bis 1962 die Vorlesung Einfuhrung in die Genetik an der Universitat Halle Wittenberg und von 1963 bis 1967 die Vorlesung Allgemeine Genetik an der Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Leipzig 1967 wurde er am Akademieinstitut Abteilungsleiter und 1969 stellvertretender Institutsdirektor 1967 erfolgte die Berufung zum Professor fur Genetik an die Universitat Halle Wittenberg und die Ernennung zum Professor an der Deutschen Akademie der Wissenschaften Nach der Emeritierung von Hans Stubbe am Gaterslebener Institut im Jahr 1969 wurde Helmut Bohme dessen Nachfolger als Direktor des Instituts das im gleichen Jahr zum Zentralinstitut fur Genetik und Kulturpflanzenforschung umgestaltet wurde Er leitete das Institut bis 1983 und wirkte dort anschliessend noch bis zu seinem Vorruhestand 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter Sein Nachfolger als Direktor wurde Dieter Mettin Helmut Bohme starb 2015 in Aschersleben Bohme war mit der Diplom Landwirtin Helga Bohme verheiratet und Vater von zwei Tochtern Wissenschaftliches Wirken BearbeitenDie Forschungsaktivitaten von Helmut Bohme betrafen die allgemeine Genetik und die Bakteriengenetik insbesondere genetische Aspekte der DNA Reparatur Von 1954 bis 1958 fuhrte er experimentelle Arbeiten zur sogenannten fortschrittlichen Genetik von Lyssenko durch insbesondere zur vegetativen Hybridisation mit der 1954 und 1958 veroffentlichten Aussage dass aufgrund der eigenen Forschungsergebnisse sowie der Resultate von Hans Stubbe und Mitarbeitern durchgefuhrten Experimenten die Angaben und Behauptungen der sowjetischen Genetiker der Lyssenko Schule unter kontrollierten Bedingungen nicht reproduziert werden konnen Die vielfaltigen Forschungsergebnisse von Bohme bildeten die Grundlage fur mehr als 90 Fachpublikationen Weiterhin war er Herausgeber sowie Schriftleiter mehrerer Fachzeitschriften darunter von 1968 bis 1980 als Managing Editor von Molecular and General Genetics von 1975 bis 1990 als Verantwortlicher Herausgeber des Biologischen Zentralblattes sowie ab 1967 Mitherausgeber und von 1983 bis 1990 Schriftleiter der Zeitschrift Die Kulturpflanze Mitgliedschaften und Ehrungen Bearbeiten1966 1984 Mitglied im Forschungsrat der DDR 1967 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW Vorsitzender der Kommission Wissenschaftliche Grundlagen der Landwirtschaft beim Prasidium der Akademie 1968 1971 Leiter des Forschungsbereichs Biologie und Medizin der DAW 1969 Vaterlandischer Verdienstorden 1969 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle Saale 1971 bis 1983 Sekretar der Klasse Biowissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR AdW 1972 1987 Ordentliches Mitglied der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR AdL 1987 erzwungener Austritt als Ordentliches Mitglied der AdL 1973 Nationalpreis der DDR fur Wissenschaft und Technik 1974 1983 Vorsitzender des Nationalkomitees fur Biowissenschaften der DDR 1975 Mitglied der Leitung des Interministeriellen Rates fur Landwirtschaft 1977 1980 Prasident der European Environmental Mutagen Society 1984 Mitglied der Sektion Pflanzenzuchtung der AdL ab 1993 Mitglied der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin Publikationen BearbeitenUntersuchungen zum Problem der genetischen Bedeutung von Pfropfungen zwischen genotypisch verschiedenen Pflanzen Dissertation Universitat Halle Wittenberg Landwirtschaftliche Fakultat Halle Saale 1954 K T Suchorukov Helmut Bohme Beitrage zur Physiologie der pflanzlichen Resistenz Ubers aus d Russ Akademie Verlag Berlin 1958 Untersuchungen zur spontanen und induzierten Mutabilitat von Proteus mirabilis Habilitationsschrift Universitat Halle Wittenberg Landwirtschaftliche Fakultat Halle Saale 1960 Beitrage zur Abstammungslehre Verlag Volk und Wissen Berlin 1964 2 Auflage 1966 Beitrage zur Genetik und Abstammungslehre Verlag Volk und Wissen Berlin 1976 2 Auflage 1978 als Herausgeber Helmut Bohme J Schoneich Hrsg Environmental mutagens Proceedings of the 6 annual meeting of the Europ Environmental Mutagen Soc Gernrode GDR September 27 October 1 1976 organized under the auspices of the Akad d Wiss d DDR by the Zentralinst fur Genetik u Kulturpflanzenforschung d AdW d DDR Gatersleben Akademie Verlag Berlin 1977 Bedeutung und Einfluss der Chemie auf die Entwicklung der industriemassigen Produktion der Landwirtschaft Vortrag vor dem Plenum der AdW der DDR am 13 April 1978 Akademie der Wissenschaften der DDR Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR N Mathematik Naturwissenschaften Technik Jg 1978 Nr 19 Akademie Verlag Berlin 1978 Das Gen zur Theorie des Begriffes Vortrag vor der Klasse Biowissenschaften der AdW der DDR am 24 Marz 1988 Akademie der Wissenschaften der DDR Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der DDR N Mathematik Naturwissenschaften Technik Jg 1989 Nr 8 Akademie Verlag Berlin 1989 ISBN 978 3 05 500531 2 Helmut Bohme Wolfgang Kuttler Friedhilde Krause Hrsg Die Berliner Akademie von 1950 bis 1972 2 Kolloquium der Leibniz Sozietat zur Berliner Akademiegeschichte Berlin Trafo Verlag 1999 ISBN 978 3 89626 209 7 Literatur BearbeitenPeter Notzold Bohme Helmut In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 S 108 Bohme Helmut In Werner Hartkopf Die Berliner Akademie der Wissenschaften Ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag Berlin 1992 ISBN 3 05 002153 5 S 35 Gerbers biographisches Lexikon der Agrarwissenschaften Stand Dez 2022 Uni Hohenheim Weblinks BearbeitenNachruf fur MLS Helmut Bohme Veroffentlicht von der Leibniz Sozietat am 23 Januar 2015Normdaten Person GND 11622102X lobid OGND AKS LCCN n80134521 VIAF 62853511 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 14 August 2018 GND Namenseintrag 104878096 AKS PersonendatenNAME Bohme HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Agrarwissenschaftler und GenetikerGEBURTSDATUM 7 Juni 1929GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 3 Januar 2015STERBEORT Aschersleben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Bohme Agrarwissenschaftler amp oldid 227633342