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Heinrich von Kaltental zu Aldingen auch Hainrich von Kaltenthal 1533 oder 1534 14 Oktober oder 14 November 1608 in Aldingen am Neckar war ein schwabischer Reichsritter aus der Familie der Herren von Kaltental Er und sein alterer Bruder Reinhard von Kaltental 1580 fuhrten gemeinsam als Ortsherren 1568 die Reformation in Aldingen am Neckar ein Zusammen mit ihrem Verwandten Philipp Wolf von Kaltental 1584 der ebenfalls einen Anteil an der Ortsherrschaft besass erliessen sie 1578 eine Dorfordnung fur Aldingen die den Bewohnern die freie Wahl der Konfession liess Heinrich ist zudem als Bauherr von Schloss Aldingen bekannt Blick auf das von Heinrich von Kaltental 1580 erbaute Schloss Aldingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Epitaph 2 Einfuhrung der Reformation in Aldingen 3 Aldinger Dorfordnung 4 Bau von Schloss Aldingen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich und sein alterer Bruder Reinhard waren Sohne des Georg von Kaltental zu Aldingen sowie dessen zweiter Ehefrau Barbara geborene von Sachsenheim Georg war zuvor in erster Ehe mit Maria geborene von Neuhausen sowie im Anschluss in dritter Ehe mit Dorothea ebenfalls geborene von Neuhausen verheiratet und hatte insgesamt zehn Kinder davon wohl acht aus seiner Ehe mit Barbara von Sachsenheim 1 Laut einer nicht mehr erhaltenen Inschrift auf seinem Epitaph diente Heinrich als junger Mann auf mehreren Feldzugen in Italien Frankreich Ungarn und den Niederlanden als Soldat Nach dem Tod des Vaters wurden Heinrich und sein Bruder Reinhard im Jahr 1555 je mit einem Drittel der Ortsherrschaft uber Aldingen belehnt das letzte Drittel besass ihr entfernter Verwandter Phillip Wolf von Kaltental 2 Heinrich selbst blieb unverheiratet und kinderlos Er starb 74 jahrig je nach Quelle im Oktober oder November des Jahres 1608 in Aldingen Per Nachlass stiftete er sein Vermogen zugunsten der Dorfarmen sowie des evangelischen Pfarrers und des Lehrers Schloss Aldingen sowie Heinrichs Anteile an der Ortsherrschaft gingen an Heinrichs Neffen Georg Wolf von Kaltental der zudem die Anteile seines Vaters Reinhard erbte 3 Epitaph Bearbeiten Zum Gedenken an Heinrich von Kaltental wurde nach seinem Tod uber dem Hauptportal in der Aldinger Margaretenkirche das oben erwahnte Epitaph angebracht Dieses Auferstehung Christi Gemalde zeigt vor dem eigentlichen Motiv der Auferstehung unten im Bild Heinrich als knienden Ritter mit zum Gebet gefalteten Handen Das Bild selbst befindet sich noch heute in der Kirche Die ursprungliche jedoch nicht mehr erhaltene Inschrift unter dem Bild wies wie oben erwahnt auf seine Teilnahmen an diversen Kriegszugen hin Die Leistungen fur die man ihn heute kennt Einfuhrung der Reformation in Aldingen Aldinger Dorfordnung Bau von Schloss Aldingen wurden hingegen nicht erwahnt Die unleserlich gewordene Inschrift wurde im Jahr 1928 mit einem Bibelzitat ubermalt Das Bild hangt mittlerweile anstelle des einstigen katholischen Altars rechts vor dem Durchgang zum Chor 4 Einfuhrung der Reformation in Aldingen BearbeitenSiehe auch Abschnitt Reformation im Artikel zur Aldinger Margaretenkirche Der Name Heinrich von Kaltentals ist in Aldingen eng verknupft mit der Reformation die er zusammen mit seinem Bruder Reinhard auf wurttembergischen Druck hin in Aldingen einfuhrte Noch vor der Einfuhrung der Reformation arbeiteten die Bruder Reinhard und Heinrich sowie ihr Vetter Phillip Wolf als Teil der schwabischen Reichsritterschaft daran ihre Abhangigkeit von Wurttemberg zu verringern und ihren Status als Reichsritter zu starken Gleichzeitig wollte man es sich mit dem ubermachtigen Nachbarn nicht verderben sah sich selbst zudem weiterhin als wurttembergische Untertanen Dies verlieh der Reformationsfrage weitere Brisanz Wahrend Philipp Wolf auf der Beibehaltung seines alten Glaubens beharrte wohl auch aufgrund des Einflusses seiner Tante der katholischen Priorin Emerentia von Kaltental waren Reinhard und Heinrich bereit sich dem Druck Wurttembergs zu beugen Das Ergebnis war ein 1568 erarbeiteter Kompromiss der einerseits die Einfuhrung der Reformation in der Margaretenkirche aber andererseits auch katholische Messen vorsah die aus den Pfrunden eines von den Kaltentalern gestifteten Nebenaltars finanziert wurden 4 Aldinger Dorfordnung Bearbeiten1578 veroffentlichten Reinhard und Heinrich zusammen mit ihrem Vetter Phillip Wolf eine neue Dorfordnung fur Aldingen die bis zum Ende der kaltentalischen Herrschaft 1746 Bestand hatte In ihr wurde eine grundsatzliche Wahlfreiheit der Konfession fur die Bewohner Aldingens festgeschrieben und so der seit 1568 im Zuge der Reformation eingefuhrte Kompromiss schriftlich fixiert Neben anderen Punkten wurde in der Dorfordnung zudem der Betrieb der Aldinger Neckarfahre festgelegt und die Aldinger Muhle zur Bannmuhle erklart Die Fahre sollte nach dem Aussterben der Herren von Kaltental und dem Ubergang Aldingens zu Wurttemberg zum Siegel und Wappenbild Aldingens werden 3 Bau von Schloss Aldingen Bearbeiten Hauptartikel Schloss AldingenTrotz des Kompromisses in der Reformations Frage und der gemeinsam erarbeiteten Dorfordnung schien die Beziehung zwischen Reinhard und Heinrich einerseits und ihrem Vetter Philipp Wolf andererseits zerruttet gewesen zu sein So sind bis in die nachfolgende Generation hinein Rechtsstreitigkeiten zwischen den katholischen und evangelischen Kaltentalern belegt die insbesondere die Religionsfrage betrafen Mutmasslich auch infolge dessen entschied sich Heinrich von Kaltental zum Bau eines eigenen Wohnsitzes in Aldingen Bis dahin nutzten beide Linien das mittlerweile abgegangene Aldinger Schlossle 1580 im Todesjahr seines Bruders Reinhard wurde schliesslich Heinrichs neues und bis heute erhaltenes Schloss Aldingen fertiggestellt 3 5 Einzelnachweise Bearbeiten Carl Friedrich Schilling von Canstadt Geschlechts Beschreibung derer Familien von Schilling 1807 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Anneliese Seeliger Zeiss und Hans Ulrich Schafer DI 25 Lkr Ludwigsburg Nr 531 In https www inschriften net Abgerufen am 12 Oktober 2023 a b c Norbert Stein Eduard Theiner Heinz Pfizenmayer Die Herren von Kaltental und die Reichsfreien Nothaft von Hohenberg Heinz Pfizenmayer Hrsg Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar Band 9 1989 a b Jochen Tolk Die Margaretenkirche in Aldingen Eduard Theiner Hrsg Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar Band 15 1996 Anneliese Seeliger Zeiss und Hans Ulrich Schafer DI 25 Lkr Ludwigsburg Nr 381 In https www inschriften net Abgerufen am 12 Oktober 2023 PersonendatenNAME Kaltental Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Kaltental zu Aldingen Heinrich von vollstandiger Name Kaltenthal Hainrich vonKURZBESCHREIBUNG Erbauer von Schloss AldingenGEBURTSDATUM 1533 oder 1534STERBEDATUM 14 Oktober 1608 oder 14 November 1608STERBEORT Aldingen am Neckar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Kaltental amp oldid 238518070