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Heinrich Stein 27 Oktober 1850 in Wurzburg 25 August 1913 in Garmisch war ein deutscher Landschaftsmaler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerisches Schaffen 3 Werkauswahl Gemalde 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHeinrich Joseph Stein wurde am 27 Oktober 1850 als siebtes von acht Kindern der Eheleute Franz und Margarethe Stein in Wurzburg geboren Sein Vater war der Wirt des Gast und Kaffee Haus Zum Hirschen am Vierrohrenbrunnenplatz inmitten der Wurzburger Altstadt Uber Kindheit Jugend und die kunstlerische Ausbildung sowie das Wirken des zeit seines Lebens tauben Heinrich Stein ist nur wenig bekannt So soll er sich des Ofteren in der Rhon und fur langere Zeit in Munchen Paris und Italien aufgehalten haben Anzunehmen ist dass er sich in Munchen autodidaktisch bildete indem er wie dies damals weitgehend ublich war in den grossen Gemaldesammlungen die alten Meister studierte und kopierte Nachweisbar ist ein signiertes Olgemalde Im Thuringer Wald mit der Bezeichnung Munchen 78 Stein wohnte bis 1912 in dem 1726 27 von Balthasar Neumann errichteten Barockgebaude in dem sein altester Bruder das renommierte Gasthaus seines Vaters weiterfuhrte Dort hatte er sich in der Dachmansarde ein Atelier eingerichtet Lediglich 1892 war er vorubergehend vermutlich wegen Renovierungsarbeiten in der Buttnergasse 8 wohnhaft Wesentlich zu seinen Lebensunterhalt und damit zu der Moglichkeit sich seinen kunstlerischen Neigungen zu widmen trugen die Familienmitglieder bei die ebenfalls im Gebaude des Gasthauses wohnten Steins Reisen und Studienaufenthalte lassen sich nur indirekt anhand seiner datierten und mit Ortsangaben versehenen Skizzen Zeichnungen und Gemalde erschliessen So befand er sich beispielsweise 1874 in Fiesole bei Florenz im September 1875 auf Capri 1878 im Bayerischen Wald 1880 1885 und 1887 in Bad Tolz und 1892 erneut auf Capri Auf einen Aufenthalt in Paris kann aus den Anklangen des franzosischen Impressionismus in seinem Werk ab 1880 geschlossen werden Der Malerkolonie um Friedrich Preller d J 1838 1901 in Kleinsassen bei Fulda schloss sich Stein offenbar zeitweise an In seiner schaffensreichsten Zeit bewegte er sich vorwiegend in Wurzburg und Umgebung der Rhon und im Isartal bei Bad Tolz sowie in Garmisch Dort befand sich ein Villa Stein genannter Zweitwohnsitz der Familie der von seiner Nichte Ottilie bewohnt wurde Stein war einer der Initiatoren fur den am 30 September 1881 gegrundeten Kunstler Verein Wurzburg Zu dessen Mitgliedern zahlten u a Heinz Schiestl Ferdinand Knab und Carl Diem 1883 trat Stein auch dem Wurzburger Kunstverein bei der sich im Gegensatz zu den eher gesellig ausgerichteten Kunstler Verein Wurzburg mit seinen Ausstellungen der zeitgenossischen Kunst und der Forderung des Kunstlernachwuchses widmete Der Zusammenbruch der von seinem Bruder Eduard als Mitinhaber geleiteten Bank Lippert amp Stein 1908 brachte Stein um sein ganzes Vermogen Der nunmehr mittellose und unverheiratete Kunstler fiel der offentlichen Fursorge anheim Aus Mitteln der Guttenberg Ostein Stadion schen Stiftung erhielt er ab 1 April 1908 eine finanzielle Unterstutzung von 60 Mark im Monat Ab 1 Oktober 1908 leistete diese die Fischer sche Armenstiftung Seit dem 21 Juli 1912 war Stein innerer Burgerspitalpfrundner und im Wurzburger Burgerspital zum Heiligen Geist untergebracht Dort verlebte er seine letzten Jahre Bei einem Besuch seiner Verwandten in der Villa Stein verstarb Heinrich Stein am 25 August 1913 in Garmisch Am 29 August 1913 wurde er auf dem Wurzburger Hauptfriedhof beigesetzt Kunstlerisches Schaffen Bearbeiten nbsp Heinrich Stein Blick vom Judenbuhlweg zur Festung und Stadt Wurzburg 1879Wie auch aus seinem Kunstlerstempel ersichtlich verstand sich Stein als Landschaftsmaler Figurliche Darstellungen sind in seinem Werk rar und wurden vornehmlich als Staffage benutzt Aufgrund seiner Behinderung durfte die Landschaftsmalerei seinem Naturell eher entsprochen haben als andere Malereibereiche Seine wohl autodidaktische Ausbildung erlaubte es ihm sich unabhangig von akademischen Lehrschablonen in den Stilarten auszudrucken die er fur angemessen hielt War sein schon erwahntes wahrscheinlich in einem Munchner Atelier entstandenes Olgemalde Im Thuringer Wald von 1878 oder das 1879 datierende Atelierbild Blick vom Judenbuhlweg auf Festung und Stadt Wurzburg der Spatromantik verpflichtet so weist seine undatierte kleinformatige Olstudie Blick von der Tellsteige nach St Burkard deutlich Zuge des neuen impressionistischen Stils auf Technik und Themen Steins konnen generell zwischen Spatromantik und Impressionismus verortet werden Seine Vorliebe galt einer impressionistischen Auffassung von Wald und Gebirgslandschaften mit atmospharischen Naturerscheinungen die er vornehmlich im spatromantischen Atelierstil darstellte Die neue aus Frankreich kommende und auch in Deutschland langsam Fuss fassende Stilrichtung des Impressionismus lasst sich in verschiedenen seiner Werke ausmachen Aber in einem eher konservativen Umfeld wollte oder konnte er nicht zu einer konsequenten Anwendung dieser neuen malerischen Ausdrucksweise kommen Seine Bedeutung als bislang noch weitgehend unentdeckter Landschaftsmaler fur Mainfranken und daruber hinaus wird dadurch allerdings nicht geschmalert Werkauswahl Gemalde BearbeitenVon Stein sind bislang 120 Werke bekannt Sein Gesamtwerk ist mit Sicherheit grosser Im Thuringer Wald Dame auf einer Bank sitzend mit Hund im Hintergrund die Wartburg 1878 Blick vom Judenbuhlweg auf Festung und Stadt 1879 Waldlandschaft bei Bad Tolz 1880 Romische Elegie um 1880 Gewitterlandschaft bei Tolz mit Benediktenwand 1885 Kalkmuhle bei Tolz 1887 Landschaft mit Baumen bei Kleinsassen 1892 Auf Capri 1892 Der Schafhof bei Oberdurrbach 1900 Blick aus dem Atelier auf die Festung Marienberg Blick von der Tellsteige nach St Burkard Sandschopfer am MainkaiLiteratur BearbeitenHeiner Dikreiter Kunst und Kunstler in Mainfranken Ein Beitrag zum mainfrankischen Kunstschaffen im 19 und 20 Jahrhundert Wurzburg 1954 Mainfrankische Hefte Heft 18 Hanna Nogossek Das Kunstleben in Unterfranken im 19 Jahrhundert Wurzburg 1991 Mainfrankische Studien Band 50 Nicole Hegener Heinrich Stein 1850 1913 Ein vergessener Wurzburger Maler Mainfrankische Hefte Heft 99 grundlegend mit allen Nachweisen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Stein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119538040 lobid OGND AKS LCCN n98043544 VIAF 20493176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stein HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher LandschaftsmalerGEBURTSDATUM 27 Oktober 1850GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 25 August 1913STERBEORT Garmisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Stein Maler amp oldid 176249272