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Heinrich Ludwig Friedrich Scharrelmann 1 Dezember 1871 in Bremen 8 August 1940 1 2 in Leipzig 3 war ein Bremer Schulleiter Padagoge und Schriftsteller der den Arbeits und Gemeinschaftsschulgedanken forderte und eine erlebnis und heimatbetonte Padagogik vertrat Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenScharrelmann Sohn eines Kolonialwarenhandlers besuchte von 1886 bis 1891 das Bremer Lehrerseminar Er war der Bruder des Padagogen und Schriftstellers Wilhelm Scharrelmann Seit 1891 arbeitete Scharrelmann als Volksschullehrer in Bremen 1896 heiratete er Antonie Isenbeck 1872 1927 mit der er zwei Sohne und zwei Tochter hatte Seit 1904 war Scharrelmann Mitglied des Guttemplerordens Zusammen mit Fritz Gansberg beide wurden durch den Padagogen Georg Credner beeinflusst setzte er reformpadagogische Ansatze der Kunsterzieherbewegung im Kreis der Bremer Reformlehrer am Anfang des 20 Jahrhunderts in der Praxis an Schulen um 1904 forderte Scharrelmann im Sinne einer Vertiefung der Kunstbewegung die Kunst in der Schule als ein gestaltendes Prinzip des Unterrichts zu verstehen nicht die Religion Er meinte weniger eine Erziehung zur Kunst als vielmehr Unterrichts Kunst zum Zweck der Erziehung 4 Scharrelmann war ein Gegner der herkommlichen Schulaufsicht Im Streit um die Daseinsberechtigung von Religion an Schulen zum Anfang des 20 Jahrhunderts stellte Scharrelmann die These auf dass Religion nicht auf kognitive Aneignung von Wissensstoff sondern auf die emotionale Vorbereitung einer bestimmten Haltung der Weltwahrnehmung abzielen musse Weil diese seiner Meinung nach aber in allen Unterrichtsfachern angebahnt werden konne und solle bedurfe es keines eigenen Unterrichts fur das Fach Religion Jeder Unterricht solle Religionsunterricht sein 5 Scharrelmann und seine Mitstreiter bewirkten eine padagogische und politische Radikalisierung der Bremischen Volksschullehrerschaft Er war Mitbegrunder und Leiter der Zeitschrift Roland Scharrelmanns Wirken ist wie fast die gesamte Reformpadagogik von einer erheblichen Ambivalenz gekennzeichnet Besondere Bedeutung erhielt seine Arbeit im Bereich des Deutschunterrichts und des Heimatkundeunterrichts Wesentliche Einflussfaktoren auf sein Denken waren Kunsterziehungsbewegung Heimatbewegung und Lebensreformbewegung Kritiker bemangelten bei Scharrelmann eine Diskrepanz zwischen Theorie und personlicher Praxis sowie Impulsivitat und ein gewisses Geltungsbedurfnis Scharrelmann schied 1909 freiwillig und unter Verzicht auf seine Pension aus dem Bremischen Schuldienst aus nachdem er in einem Disziplinarverfahren wegen ungenehmigter Unterrichtsexperimente zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden war und ging nach Kressbronn 1909 ubernahm er die Schriftleitung der Zeitschrift der Reformer Roland 1910 wechselte er als Lehrer an eine private Madchenschule nach Hamburg 1913 ging er als Privatlehrer an eine Schule nach Ludwigshafen am Bodensee kehrte aber 1915 nach Bremen zuruck 1916 17 diente er als Soldat in Lothringen Danach war er kurz an einer Reformschule in Mainz tatig spater als Telefonstenograph bei einer Bremer Zeitung 1919 fand Scharrelmann wieder Verwendung im Bremischen Volksschulwesen Ab 1920 war er Rektor der Versuchsschule Schleswiger Strasse eine freigeistig sozialistische Lebensgemeinschaftsschule in Bremen in der er Ideen der Erlebnispadagogik anwandte Nach Konflikten mit dem Lehrerkollegium wegen seiner Hinwendung zu einer religios mythischen Weltdeutung schied er schon 1921 aus seinem Amt 1927 wurde er in den Ruhestand versetzt Scharrelmann glaubte seine reformerischen Vorstellungen im Nationalsozialistischen Lehrerbund NSLB und in der NSDAP verwirklichen zu konnen Seit 1931 beteiligte er sich an Agitationen der Nationalsozialisten Er war von Marz bis Mai 1933 kurzzeitig Fachberater fur das Volksschulwesen in Bremen Sein Wirken beschrankte sich aber wohl auf die Sauberung der Schulbibliotheken 1939 trat er aus der Partei aus Scharrelmann wurde in Ludwigshafen am Bodensee beigesetzt Ehrungen BearbeitenBenennung einer Grundschule nach Heinrich Scharrelmann in Berlin NeukollnWerke BearbeitenHerzhafter Unterricht 1902 Aus Heimat und Kindheit und glucklicher Zeit Band 1 1903 Band 2 1926 Band 3 1925 Band 4 1927 Weg zur Kraft 1904 Heute und vor Zeiten 1905 Im Rahmen des Alltags 1908 Frohliche Kinder 1906 Digitalisat Der Geburtstag 1907 In der Zeichenstunde 1908 Berni als kleiner Junge Hamburg Janssen 1908 Goldene Heimat 1908 Aus meiner Werkstatt 1909 Berni aus seiner ersten Schulzeit 1912 Berni im Seebade 1912 Der Daumling 1912 Erlebte Padagogik 1912 Pinkepanks Weihnachten 1912 Das Malen und Zeichnen 1913 Plaudereien uber mein Leben und Schaffen 1913 Die Grossstadt Eine Sammlung belehrender Jugendschriften 1914 Produktive Geometrie 1914 Aus der Geschichte einer alten deutschen Stadt 1914 Die Tarnkappe 1917 Berni im Seebade 1918 Die Technik des Schilderns und Erzahlens 1919 In Popenburg 1921 Plaudereien uber mein Leben und Schaffen 1921 Sonniger Alltag 1921 Berni lernt Menschen kennen 1922 Aus meiner Werkstatt 1922 Religion von der Strasse 1922 Bausteine fur intime Padagogik Heft 1 1922 Heft 2 1922 Heft 3 1923 Heft 4 1924 Heft 5 1924 Von der grossen Umkehr 1924 Berni Ein kleiner Junge Was er sah und horte als er noch nicht zur Schule ging 1926 Berni lernt Menschen verstehen 1926 Hexe Kaukau 1926 online Ausgabe der DNB 2 Billi der Hund 1927 Vom strahlenden Leben 1927 Die Kunst der Vorbereitung auf den Unterricht 1928 Inges Weihnachten 1928 Der Kindergarten 1929 So hab ich s gemacht 1929 Der grosse Garten 1932 Elli 1932 Elli im Harz 1932 Kickerick 1932 Korners Kinder 1932 Im Herbst 1933 Von der Lernschule uber die Arbeitsschule zur Charakterschule 1937Literatur BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Scharrelmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Susanne Enders Heinrich Scharrelmann in Neue Deutsche Biographie Bd 22 S 579 f Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 Susanne Enders Scharrelmann Heinrich Ludwig Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 579 f Digitalisat Dirk Hagener Radikale Schulreform zwischen Programmatik und Realitat Die schulpolitischen Kampfe in Bremen vor dem Ersten Weltkrieg und in der Entstehungsphase der Weimarer Republik Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen Bremen 1973 Ralf Koerrenz Narrative Didaktik Studien zur Padagogik Heinrich Scharrelmanns Waltrop 1997 Andreas Pehnke Schulpolitische und padagogische Auffassungen des Reformpadagogen Heinrich Scharrelmann 1871 1940 Diss Leipzig Leipzig 1984Weblinks BearbeitenWerke von und uber Heinrich Scharrelmann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von und uber Heinrich Scharrelmann bei Open LibraryEinzelnachweise Bearbeiten Sterbetag 31 August 1940 und Sterbeort Bodman Ludwigshafen im Brockhaus falsch Lt einer vorliegenden Sterbeurkunde vom 10 August 1940 und gemass Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X wird als Todesdatum der 8 August 1940 genannt gem vorliegender Kopie der Sterbeurkunde vom 10 August 1940 Skiera Reformpadagogik Hand und Lehrbuch der Padagogik 1 Aufsatz von Hermann Pius Siller Religion an der Schule PDF 1 2 Vorlage Toter Link www erzbistum koeln de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Normdaten Person GND 118794906 lobid OGND AKS VIAF 98184316 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharrelmann HeinrichALTERNATIVNAMEN Scharrelmann Heinrich Ludwig Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Bremer Schulleiter und PadagogeGEBURTSDATUM 1 Dezember 1871GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 8 August 1940STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Scharrelmann amp oldid 213253154