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Heinrich Lienhard 19 Januar 1822 in Bilten Kanton Glarus 19 Dezember 1903 in Nauvoo Illinois war ein Schweizer Auswanderer der 1843 erstmals in die Vereinigten Staaten reiste Er verbrachte drei Jahre in Illinois und reiste 1846 nach Kalifornien wo er bis 1850 blieb Nach einem Aufenthalt von dreieinhalb Jahren in der alten Heimat kehrte er 1854 mit seiner Familie endgultig in die USA zuruck wo er bis zu seinem Tod in Nauvoo Illinois lebte In den 1870er Jahren verfasste er seine Erinnerungen an die Jugend und ersten Jahre in Amerika ein Manuskript 1 das eine wichtige historische Quelle fur den California Trail Johann August Sutter und den Goldrausch in Kalifornien darstellt Heinrich Lienhard Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Heinrich Lienhards Manuskript 3 Publikationen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Lienhard wurde am 19 Januar 1822 auf dem Ussbuhl in Bilten Kanton Glarus geboren Er wuchs mit drei Geschwistern auf dem Bauernhof der Eltern in bescheidenen Verhaltnissen auf Seit seiner Kindheit traumte er davon nach Amerika auszuwandern wie es schon mehrere seiner Cousins getan hatten Dieser Traum erfullte sich als der Vater nach langem Widerstand seinen Planen endlich zustimmte 1843 reiste Heinrich Lienhard zusammen mit einem Nachbarn nach Neu Schweizerland spater Highland in Illinois Die nachsten zweieinhalb Jahre waren eine Zeit des Fussfassens in der Neuen Welt Lienhard hielt sich hauptsachlich in Illinois auf wo er zuerst als Gehilfe bei verschiedenen Farmern in der Schweizer Siedlung arbeitete Spater fuhr er auch den Mississippi hinauf machte Abstecher nach Iowa und Wisconsin und verrichtete unterwegs Gelegenheitsarbeiten immer in der Hoffnung bald ein besseres Auskommen zu finden Als er im Fruhjahr 1846 in einem Ladengeschaft in St Louis arbeitete traf er eines Tages zufallig einige Freunde aus Galena 2 mit denen er sich dort ein Jahr zuvor uber eine mogliche Auswanderung nach Kalifornien unterhalten hatte Sie waren nach St Louis gekommen um sich fur ebendieses Abenteuer auszurusten und begeistert schloss Lienhard sich ihnen an Die Reise der Five German Boys wie die anderen Emigranten Heinrich Lienhard und seine vier Kameraden 3 nannten dauerte sechs Monate und fuhrte von Independence Missouri nach New Helvetia besser bekannt unter der Bezeichnung Sutter s Fort in Kalifornien 1846 gab es fur Emigranten mit Wagen noch keinen fest etablierten Trail in das von Mexiko beanspruchte Gebiet am Pazifik weshalb vor allem die zweite Halfte des Weges Menschen und Zugtieren oft das Ausserste an Kraft und Geschicklichkeit abverlangte In seinen Erinnerungen 1 beschreibt Heinrich Lienhard neben der genauen Route auch das vielseitige Alltagsleben auf dem Trail die wechselhaften Beziehungen zwischen den Emigranten die eindrucklichen langsam sich verandernden Landschaftsformen Begegnungen mit den einheimischen Indianern sowie Muhsal und Gefahren schwieriger Wegabschnitte wie beispielsweise die Uberquerung der Grossen Salzwuste und der Sierra Nevada In Kalifornien erwartete die Immigranten noch vor ihrer Ankunft in Sutters Fort ein Werber der Armee der Vereinigten Staaten Auf Drangen eines Kameraden dem er ein paar Dollar schuldete liess sich Lienhard wie andere mittellose Emigranten fur einen dreimonatigen Freiwilligendienst im Krieg gegen Mexiko verpflichten 4 Die amerikanischen Truppen hatten den Auftrag die Annexion aller von den Vereinigten Staaten beanspruchten Gebiete nordlich des Rio Grande durchzusetzen ein Ziel das die Regierung in Washington seit Jahrzehnten verfolgte Bereits auf der Reise ins Hauptquartier von Monterey der damaligen Hauptstadt Kaliforniens erkrankte Lienhard jedoch schwer verbrachte mehrere Wochen im Krankenhaus und wurde als Rekonvaleszenter anschliessend vom Dienst im Feld dispensiert Nach seiner Ruckkehr von Monterey im Februar 1847 fand Lienhard Anstellung bei John A Sutter Das erste Halbjahr unterhielt er dessen Gemusegarten am Yuba River rund funfzig Meilen nordlich des Forts ab September ubernahm er fur mehrere Monate die Aufseherstelle im Fort Um die Jahreswende 1847 48 brachte er als Frachtbegleiter auf Sutters Schoner eine Ladung Weizen nach San Francisco lehnte eine feste Anstellung in dieser Funktion jedoch ab Sutter der wusste dass Lienhard sich gerne mit Gartenarbeit beschaftigte bat ihn darauf in Partnerschaft einen grossen Obst und Gemusegarten beim Fort anzupflanzen ein Projekt dem Lienhard sich in den folgenden Monaten mit Hingabe widmete Im Januar 1848 wurde am Sudarm des American River wo Sutter eine Sagemuhle Sutter s Mill bauen liess Gold entdeckt Obwohl alle Arbeiter Sutters das Fort schon bald verliessen um in den Flusstalern ihr Gluck zu versuchen blieb Lienhard bis im Sommer im Garten und begab sich erst im August in die Minen als Sutter ihn dazu aufforderte Dieser stellte ihm indianische Gehilfen Arbeitsgerate und Lebensmittel zur Verfugung und erhielt dafur von Lienhard die Halfte des gewaschenen Goldes eine Vereinbarung die Sutter auch mit anderen Mannern traf Als im September Sutters altester Sohn John August aus der Schweiz in Kalifornien eintraf bat Sutter Lienhard ihm leihweise auch seine eigene Halfte des gewaschenen Goldes zu uberlassen damit er seinem Sohn eine moglichst grosse Ausbeute des Edelmetalls prasentieren konne Als Lienhard aber spater ins Fort zuruckkehrte war August Sutter der inzwischen die Geschafte seines tief verschuldeten Vaters ubernommen hatte nicht mehr in der Lage Lienhard sein Gold wieder auszuhandigen Nach Wochen vergeblichen Wartens willigte dieser schliesslich ein an Zahlungs statt Sutters Schafherde zu ubernehmen Den folgenden Winter 1848 49 verbrachte Lienhard mit einem Schweizer Landsmann namens Jakob Durr 5 auf der unweit des Forts gelegenen Schaffarm Im Fruhling kaufte Durr Lienhard die Halfte der Schafe ab und im April zogen sie gemeinsam in die Minen um Handel zu treiben Nach mehreren Wochen verkaufte Lienhard Durr auch seinen Teil der Herde und kehrte ins Fort zuruck Dort nahm er August Sutters Auftrag an dessen Mutter und Geschwister 6 aus der Schweiz nach Kalifornien zu bringen Im Juni 1849 verliess er San Francisco reiste uber den Isthmus von Panama nach New York und von dort uber England und Deutschland in die Schweiz Im Spatherbst kehrte er auf gleichem Weg mit einer Gruppe von zehn Personen es hatten sich noch Verwandte und Bekannte von Frau Sutter angeschlossen nach San Francisco zuruck wo sie im Januar 1850 wohlbehalten eintrafen Ein halbes Jahr spater beschloss Lienhard Kalifornien endgultig zu verlassen Der Abschied fiel ihm nicht leicht Er liebte das Land mit seinem angenehmen Klima und seiner reichen Flora und Fauna doch er konnte sich nicht mehr mit der Gesetzlosigkeit und der uberhandnehmenden Gewalt abfinden mit der den Einheimischen Land und Leben geraubt wurde und die ihr Schicksal auf brutale Art besiegelte Nach einer abermals halbjahrigen Reise und einem angenehmen Ausklang in Paris schritt er am 31 Dezember 1850 auf dem altvertrauten Fussweg wieder seinem Elternhaus auf dem Ussbuhl entgegen Im Sommer 1851 heiratete Heinrich Lienhard Elsbeth Blumer von Bilten Er kaufte die bauerliche Liegenschaft Auf Brunnen in Kilchberg bei Zurich wo die beiden Sohne Kaspar Arnold 1852 und Johann Heinrich 1853 geboren wurden Doch dem Versuch in der alten Heimat wieder sesshaft zu werden war kein Erfolg beschieden Nach zwei Jahren verkaufte Lienhard den Besitz in Kilchberg wieder und verliess mit seiner Familie im April 1854 die Schweiz fur immer Zuerst liessen sie sich in Madison Wisconsin nieder wo der dritte Sohn John Jacob zur Welt kam 1856 zogen sie nach Nauvoo Illinois einem malerisch gelegenen Ort am Mississippi den eine grosse Mormonengemeinde zehn Jahre fruher hatte verlassen mussen und der seither vor allem deutsch und franzosischsprachige Einwanderer europaischer Herkunft anzog In Nauvoo verbrachte Heinrich Lienhard in einem prachtigen Haus mit Garten und grosszugigem Landbesitz 47 Jahre als erfolgreicher Farmer und geachteter Burger Hier gebar Elsbeth Lienhard sechs weitere Kinder doch blieb die Familie nur wenige Jahre vollstandig 1878 verloren sie ihren altesten Sohn Kaspar Zahnarzt von Beruf und 1884 ihre neunzehnjahrige Tochter Dora die an den Folgen eines unverschuldeten Zwischenfalls auf dem Schulhof innerlich verblutete Wenige Monate spater starb auch Lienhards Frau Elsbeth und 1892 verlor er noch seine jungste erst sechzehnjahrige Tochter Barbara Adela Heinrich Lienhard starb am 19 Dezember 1903 nach kurzer Krankheit Er wurde auf dem Familiengrab im presbyterianischen Friedhof von Nauvoo beigesetzt wo sich auch die Graber seiner Frau und sieben ihrer Kinder befinden Heinrich Lienhards Manuskript BearbeitenMitte der 1870er Jahre begann Heinrich Lienhard mit der Niederschrift seiner Erinnerungen 1 an seine Kindheit und Jugend in der Schweiz bis zur Ruckkehr aus Kalifornien Ende 1850 also an die ersten 29 Jahre seines Lebens In regelmassigem zugigem Duktus alter deutscher Schreibschrift fullte er nahezu eintausend Seiten eine Arbeit der er sich mehrere Jahre widmete und mit der er seinen Nachkommen ein Vermachtnis ganz besonderer Art hinterliess Wo immer Heinrich Lienhard sich in den Jahren seiner Wanderschaft aufhielt galt seine ungebrochene Aufmerksamkeit der Natur in ihrer ganzen Vielfalt der landschaftlichen Umgebung den klimatischen Verhaltnissen der Bodenbeschaffenheit geologischen Besonderheiten sowie ihm unbekannten Pflanzen und Tieren Einen wichtigen Platz in seinen Erinnerungen nehmen auch die Menschen ein die unterwegs seinen Weg kreuzten Freundschaften die Jahre dauerten ebenso wie Begegnungen die kurz und trotzdem unvergesslich waren So setzte er mit seinen Portrats manchen Freunden und Bekannten die heute langst vergessen waren ein Denkmal in dem sich immer auch seine eigene Personlichkeit spiegelt Dies zeigt sich besonders in seiner Beziehung zu John A Sutter dem Grunder Neu Helvetiens den er im Verlauf seiner Arbeit im Fort gut kennenlernte Lienhards Beobachtungsgabe beschrankte sich nicht auf Ausserlichkeiten sie bedeutete vielmehr Wahrnehmen mit Augen Herz und Verstand Dies lasst sich besonders eindrucklich anhand seiner Begegnung mit den Indianern Kaliforniens verfolgen Obwohl er diese als Einheimische des Landes respektierte sind seine Bemerkungen nicht frei von der typisch ethnozentristischen Sehweise der Weissen Angesichts des Goldrausches mit seinen dramatischen Folgen fur die Indianer setzte jedoch ein Prozess des Umdenkens bei ihm ein der dem damaligen Zeitgeist zuwiderlief Ihre Wurzeln hatte seine zunehmend kritische Haltung in Mimal wo er 1847 am Yuba River wahrend sechs Monaten abgeschieden von anderen weissen Siedlern lebte und schon bald mit den Indianern der umliegenden Dorfer in Kontakt kam Einige von ihnen trafen sich wahrend seines Aufenthalts dort regelmassig bei seinem Haus wo sie seine Tatigkeiten verfolgten Tauschhandel trieben und ihm zwischendurch im Garten halfen Sie bildeten ihn zu einem erstklassigen Bogenschutzen aus pflegten ihn als er krank war und nahmen ihn manchmal mit in ihr Dorf So kam es dass auch Lienhard begann seine Nachbarn bei ihren alltaglichen Verrichtungen zu beobachten Er staunte uber ihre Fertigkeit im Herstellen von Gebrauchsgegenstanden aller Art uber die Raffinesse ihrer Werkzeuge uber ihre Phantasie und ihren Schonheitssinn beim Verzieren ihrer meisterhaften Flechtarbeiten Er begleitete sie bei der Jagd und beim Fischfang und beschreibt fasziniert die Geschicklichkeit mit der sie dabei vorgingen ebenso wie die Vielfalt ihrer Nahrungsbeschaffung und Zubereitung verschiedener Speisen Beobachtend begann Heinrich Lienhard zu verstehen dass die Einheimischen ihre Lebensformen uber viele Generationen ausserst sinnvoll an ihre Umgebung angepasst hatten und die reichen Ressourcen der kalifornischen Landschaften im Rhythmus der Jahreszeiten bestmoglich und nachhaltig zu nutzen wussten Er begriff dass das Fremde obwohl anders nicht zwangslaufig minderwertig war und dass die Verachtung mit der die Weissen besonders den kalifornischen Indianern gegenubertraten falsch und ungerecht war Unvergesslich blieb ihm auch eine nachtliche Unterhaltung seiner Huterjungen auf der Schaffarm deren Zeuge er im Winter 1848 49 wurde Sie sprachen von den Zeiten bevor die weissen Siedler in ihre Taler eingedrungen waren und von den grossen Veranderungen die ihr Leben und das ihrer Eltern seither erfahren hatte Auf Lienhard der sich schlafend stellte machten ihre Worte tiefen Eindruck Ich war durch das halblaut gefuhrte Gesprach der Indianer recht Nachdenklich geworden Ich suchte mich im Geiste in der Indianer Stelle zu versetzen und uberlegte ob ich wohl dann zufrieden sein wurde wenn man mich von meiner und meiner Voreltern Heimath derart verdrangen wurde wie es den armen Indianern wiederfuhr Ich gestehe dass mich dabei ein sehr rachegieriges Gefuhl erfullte so dass ich Jedesmal zu dem Schluss kam ich wurde mich an den unverschamten habgierigen Eindringlingen auf jede mogliche Weise rachen 7 Doch wusste er aus eigener Erfahrung dass fur die Indianer ob sie sich anpassten wehrten oder fluchteten der Kontakt mit den Weissen jederzeit mit dem Tod enden konnte Lienhards Text lasst somit verschiedene Betrachtungsweisen zu Er fasziniert als detaillierte und spannende Beschreibung von Ereignissen und Menschen Landschaften Flora und Fauna Weit mehr als ein Abenteuerbericht indessen sind seine Erinnerungen eine komplexe Reportage uber rassische Eroberung Der Raubbau an der Natur und den Tieren die den Indianern auferlegte Zwangsarbeit sexuelle Ausbeutung der Frauen Vertreibung und Vernichtung der einheimischen Bevolkerung und Zerstorung ihrer jahrtausendealten Gemeinschaften durch die weissen Besetzer treten darin mit unerbittlicher Klarheit zutage Heinrich Lienhards Text ist deshalb auch ein Tatsachenbericht uber die angloamerikanische Eroberung der nordlichen Westhemisphare mit ihrem Janus Gesicht von Umweltzerstorung und rassischer Vernichtung einerseits und Aufbau einer kraftvoll pulsierenden angloamerikanischen Variante westlicher Kultur andererseits Publikationen BearbeitenHeinrich Lienhards Manuskript 1 blieb lange Zeit in Familienbesitz Im Jahre 1949 verkaufte es eine Enkelin Lienhards an die Bancroft Library der University of California in Berkeley Kalifornien wo es heute im Original und auf Mikrofilm zuganglich ist Es war aber bereits zu Lebzeiten Lienhards auch ausserhalb der Familie auf Interesse gestossen Der erste der sich mit dem Text befasste war Kaspar Leemann ein Freund aus der Zeit als Lienhard in Kilchberg wohnte 1851 1854 Leemanns Bearbeitung erschien 1898 zwei Jahre spater erfolgte ein Neudruck 8 Lienhards Text wurde fur dieses Buch allerdings so stark gekurzt und verandert dass vom Originaltext nicht viel ubrig geblieben ist In den USA erschien die erste Teiledition 1941 in einer Bearbeitung von Marguerite E Wilbur unter dem Titel A Pioneer at Sutter s Fort 1846 1850 The Adventures of Heinrich Lienhard 9 Das Buch umfasst Lienhards Aufenthalt in Kalifornien wobei die Herausgeberin sich vor allem fur Sutter und andere bekannte Namen jener Zeit interessierte Substanzielle Auslassungen von Lienhards personlichen Erlebnissen und Interessen sowie unzutreffende Verbindungstexte verfalschen den Text an vielen Stellen Transkriptions und Ubersetzungsfehler sowie die tendenziell kurzende Ubersetzung berauben ihn zusatzlich seiner Authentizitat Lienhards Manuskript erfuhr aufgrund von Wilburs Buch in Kalifornien zu Unrecht harsche Kritik was heute anhand der deutschsprachigen Edition 2010 2011 uberpruft und richtiggestellt werden kann Im Jahre 1951 veroffentlichten J Roderic Korns und Dale L Morgan West from Fort Bridger eine Untersuchung zum sogenannten Hastings Cutoff 10 einem Abschnitt des California Trails Die Autoren stutzten sich dabei unter anderem auf Lienhards tagliche Aufzeichnungen die sie textgetreu ubersetzten und ausfuhrlich kommentieren Sie bezeichnen seine Beschreibung als record of the highest importance 11 und waren damit die Ersten die Lienhards genaue und verlassliche Art des Berichtens erkannten und ausserordentlich schatzten 1961 ubersetzten und edierten Erwin G und Elisabeth K Gudde unter dem Titel From St Louis to Sutter s Fort 12 den California Trail Gudde hatte 1942 nach Erscheinen von Wilburs Buch in einer herabsetzenden Kritik Lienhards Glaubwurdigkeit in Zweifel gezogen allerdings ohne selbst Einsicht in das Manuskript zu nehmen Dies mag erklaren weshalb zwanzig Jahre spater seine Ubersetzung des Trails zwar Lienhards Text folgt aber ziemlich sprode wirkt und der Glarner Humor unverstanden bleibt Im Vorwort zu seinem Buch bezeichnet Gudde Lienhards Text als einen der drei klassischen Berichte der grossen Westmigration von 1846 13 John C Abbott edierte im Jahr 2000 das Buch New Worlds to Seek 14 Es umfasst den ersten Teil des Manuskripts in englischer Ubersetzung namlich Lienhards Jugend seine erste Reise nach Amerika und seinen Aufenthalt in Illinois Im Jahr 2010 edierte Christa Landert knapp die Halfte von Lienhards Manuskript in deutscher Sprache unter dem Titel Wenn Du absolut nach Amerika willst so gehe in Gottesnamen 15 Es handelt sich um die Jahre 1846 bis 1849 das heisst den California Trail und Lienhards Aufenthalt in Kalifornien bis zur ersten Reise in die Schweiz Zwei ausfuhrliche Zeitungsartikel Heinrich Lienhards wurden unabhangig von seinem Manuskript publiziert Der erste erschien nach Lienhards Aufenthalt in der Schweiz 1849 16 Er berichtet darin uber Kalifornien Sutters Fort die Goldentdeckung und die Arbeit in den Minen wie er sie aus eigener Erfahrung kannte Zudem informiert er uber die gunstigste Reiseroute von der Schweiz nach Kalifornien damals zweifellos fur viele Leser von besonderem Interesse Im zweiten Artikel der 1885 im Daily Examiner in San Francisco veroffentlicht wurde erinnert sich Lienhard unter anderem an seine Arbeit bei Sutter die Ereignisse rund um die ersten Goldfunde und den darauf folgenden Goldrausch 17 Werke Bearbeiten Wenn Du absolut nach Amerika willst so gehe in Gottesnamen Erinnerungen an den California Trail John A Sutter und den Goldrausch 1846 1849 Herausgegeben von Christa Landert mit einem Vorwort von Leo Schelbert Zurich Limmat Verlag 2010 2011 ISBN 978 3 85791 504 8 pdf Memoirs of trip to California life at Sutter s Fort and return to Switzerland ms 1846 1850 BANC MSS C D 5024 Bancroft Library Berkeley Schilderungen aus Kalifornien die Entdeckung des Goldreichthums und dessen Folgen In Glarner Zeitung 95 99 28 November 1 5 8 und 12 Dezember 1849 The Early Days Reminiscences of a Pioneer Settler of 46 In The Daily Examiner San Francisco 8 March 1885 p 1 cols 1 4 Erwin G Gudde and Elisabeth K Gudde eds and transl From St Louis to Sutter s Fort 1846 by Heinrich Lienhard University of Oklahoma Press 1961 J Roderic Korns and Dale L Morgan eds West from Fort Bridger The Pioneering of the Immigrant Trails Across Utah 1846 1850 Original Diaries and Journals Edited and with Introductions Salt Lake City Utah Historical Quarterly vol XIX 1951 Revised and Updated by Will Bagley and Harold Schindler Logan Utah State University Press ISBN 0 87421 178 6 1994 John C Abbott ed New Worlds to Seek Pioneer Heinrich Lienhard in Switzerland and America 1824 1846 Foreword by John H Lienhard IV Carbondale and Edwardsville Illinois Southern Illinois University Press 2000 ISBN 0 8093 2233 1 pdf Literatur BearbeitenBenedikt Erenz Karl May unplugged In Die Zeit 16 Dezember 2010 Rezension John Paul von Gruningen An early migration to New Helvetia In The Swiss in the United States Madison 1940 S 71 87 Im Internet Archive Rachel Huber General Sutter die obskure Seite einer Schweizer Heldenerzahlung In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte SZG 69 2019 Nr 3 S 418 433 R Huber zitiert ausfuhrlich aus den Erinnerungen von Heinrich Lienhard Uwe Kossack Pascal Fischer SWR2 Forum Buch vom 6 Februar 2011 17 05 Uhr Rezension Manuskript zur Sendung Christa Landert Heinrich Lienhard von Bilten 1822 1903 Eine biographische Skizze In Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus Heft 75 Glarus Kommissionsverlag Tschudi 1995 182 214 Digitalisat auf der Plattform E Periodica Englische Version dieses Artikels in Yearbook of German American Studies 25 1990 S 131 149 Manfred Papst Ein junger Glarner erlebt in Amerika den Goldrausch In NZZ am Sonntag 26 Dezember 2010 S 62 Rezension Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Heinrich Lienhard im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Heinrich Lienhard im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Lienhard Heinrich 1822 1903 Memoirs of trip to California life at Sutter s Fort and return to Switzerland ms 1846 1850 BANC MSS C D 5024 Bancroft Library Berkeley Er hatte kurze Zeit in den Bleiminen von Galena Illinois gearbeitet Dies waren Heinrich Thomann und Jakob Rippstein aus der Schweiz sowie die beiden Deutschen Georg Zins und Valentin Diel Im Mai 1846 erklarten die Vereinigten Staaten Mexiko den Krieg der 1848 mit dem Vertrag von Guadalupe Hidalgo endete Die Bestimmungen zwangen Mexiko den Vereinigten Staaten den sudwestlichen Teil der heutigen USA sowie Kalifornien abzutreten Jakob Durr stammte aus Pratteln Kanton Basel Landschaft Anna Sutter Dubeld und die Kinder Anna Elise Emil und Alphons Sutter MS 146 4 147 1 Joh Kaspar Leemann Hrsg Californien unmittelbar vor und nach der Entdeckung des Goldes Bilder aus dem Leben von Heinrich Lienhard von Bilten Kanton Glarus in Nauvoo Nordamerika Ein Beitrag zur Jubilaumsfeier der Goldentdeckung und zur Kulturgeschichte Californiens Zurich Fasi u Beer 1898 im Internet Archive 1900 Marguerite Eyer Wilbur ed and transl A Pioneer at Sutter s Fort 1846 1850 The Adventures of Heinrich Lienhard Nr 3 der Calafia Reihe Los Angeles The Calafia Society 1941 gekurzte Version online J Roderic Korns and Dale L Morgan eds West from Fort Bridger The Pioneering of the Immigrant Trails Across Utah 1846 1850 Original Diaries and Journals Edited and with Introductions Salt Lake City Utah Historical Quarterly vol XIX 1951 Revised and Updated by Will Bagley and Harold Schindler Logan Utah State University Press ISBN 0 87421 178 6 1994 Beim Hastings Cutoff handelt es sich um den nach Lansford W Hastings benannten Abschnitt des Trails zwischen Fort Bridger und dem Zusammenfluss des Humboldt Rivers mit seinem Sudarm Die Emigranten von 1846 waren die Ersten die sich mit Planwagen auf den Hastings Cutoff begaben Korns Morgan West from Fort Bridger 116 Erwin G and Elisabeth K Gudde eds and transl From St Louis to Sutter s Fort 1846 by Heinrich Lienhard Norman Univ of Oklahoma Press 1961 Die anderen beiden sind gemass Gudde Edwin Bryants What I Saw in California und J Q Thorntons Oregon and California in 1848 Gudde From St Louis to Sutter s Fort ix John C Abbott ed New Worlds to Seek Pioneer Heinrich Lienhard in Switzerland and America 1824 1846 Foreword by John H Lienhard IV Carbondale Southern Illinois University Press ISBN 0 8093 2233 1 2000 Bei der Zahl 1824 handelt es sich um einen Druckfehler da Lienhards Geburtsjahr 1822 ist Heinrich Lienhard Wenn Du absolut nach Amerika willst so gehe in Gottesnamen Erinnerungen an den California Trail John A Sutter und den Goldrausch 1846 1849 Herausgegeben von Christa Landert mit einem Vorwort von Leo Schelbert Zurich Limmat Verlag ISBN 978 3 85791 504 8 2010 2011 Der Titel ist ein Zitat von Lienhards Vater der sich lange geweigert hatte seinem Sohn den gewunschten Segen zum Reisen zu geben Heinrich Lienhard Schilderungen aus Kalifornien die Entdeckung des Goldreichthums und dessen Folgen Glarner Zeitung 95 99 28 November 1 5 8 und 12 Dezember 1849 Lienhard verfasste den Artikel auf Wunsch von Landammann Jenny aus Ennenda und weil er wahrend seines kurzen Aufenthalts zu Hause von so vielen Leuten um Auskunft uber Kalifornien und die Reise dorthin gebeten wurde dass er aus Zeitgrunden nicht jedem Einzelnen antworten konnte Heinrich Lienhard The Early Days Reminiscences of a Pioneer Settler of 46 The Daily Examiner San Francisco 8 Marz 1885 Normdaten Person GND 119064634 lobid OGND AKS LCCN nr96025508 VIAF 13109467 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lienhard HeinrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer AuswandererGEBURTSDATUM 19 Januar 1822GEBURTSORT BiltenSTERBEDATUM 19 Dezember 1903STERBEORT Nauvoo Illinois Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Lienhard amp oldid 229577430