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Johann Heinrich Hofer 22 Oktober 1825 in Eisfeld 10 Februar 1878 in Munchen war ein deutscher Landschafts und Portratmaler Selbstbildnis ca 1868 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHofer stammte aus einer angesehenen Eisfelder Tuchmacherfamilie die durch das Vordringen der Textilindustrie verarmt war Sein Grossvater war Burgermeister dieses Stadtchens im Herzogtum Sachsen Meiningen nahe Coburg Mit vierzehn Jahren verlor er den Vater und musste mitverdienen Er hatte Zeichentalent und in der Gegend gab es Porzellanwerke so erlernte er das Handwerk des Porzellanmalers Heinrich wollte jedoch mehr Mit 22 Jahren brach er ein erstes Mal auf um in Prag die Portratmalerei zu erlernen Nach zwei Jahren kehrte er zuruck mit geringem Erfolg denn es fehlte ihm wie er seinem Bruder schrieb eine kundige Anleitung und er musste bar jeder Unterstutzung sein Brod verdienen 1851 mit 25 Jahren machte er sich erneut auf die Walz uber Dresden Prag und Linz in die Steiermark um nun als Landschaftsmaler zu reussieren Dies gelang zumindest finanziell 1855 liess er sich in der Kunstmetropole Munchen nieder und trat sogleich in den Munchner Kunstverein ein Dort wurde ihm dem Autodidakten schnell bewusst wie viel er noch dazulernen musste Er freundete sich mit dem gleichaltrigen Allgauer Landschaftsmaler Karl Millner an der ihn in seine Kunst einfuhrte und ihm seine eigenen Vorbilder Carl Rottmann und Eduard Schleich der Altere nahebrachte Schon fruher war er uber Salomon Gessners Brief uber die Landschaftsmalerey 1 auf die althollandischen Landschaftsmaler wie Berchem Swanevelt und Waterloo auf Claude Lorrain und Nicolas Poussin als Vorbilder gestossen die er nun in der Munchner Pinakothek kopieren konnte 2 Um systematisch Naturstudien zu betreiben und Motive fur seine idealen Landschaften zu sammeln unternahm Heinrich jedes Jahr ausgedehnte Reisen Sie fuhrten ihn ins bayrische Voralpenland ins Salzburgische nach Tirol und bis in die Schweiz Er wurde ein versierter und erfolgreicher Landschaftsmaler dessen Werke sich gut auch ins Ausland verkaufen liessen Er arbeitete regelmassig am Chiemsee und auf der Fraueninsel in deren Kunstlerchronik er sich 1863 mit einem Aquarell verewigt 3 1867 ehelichte er die Arzttochter Mathilde Nenninger aus Eisfeld Aus dieser Ehe gingen zwei Sohne hervor der eine Wilhelm wurde Arzt der andere Kunstler der spatere Scholle Maler und Jugend Illustrator Adolf Hofer In der Munchner Gabelsbergerstrasse erwarb Heinrich ein dreigeschossiges Wohnhaus in dem die Familie den ersten Stock bewohnte zusatzlich liess er ein Ruckgebaude mit sechs Malerateliers errichten Der Maler Christian Mali gehorte zu seinen Freunden ebenso prominente Munchner wie die Architekten Albert Schmidt und Georg von Hauberrisser Uber die Mieteinnahmen war die Familie zwar finanziell abgesichert jedoch verstarb Mathilde 1873 und in der Nacht vom 10 auf den 11 Februar 1878 starb Hofer selbst mit nur 52 Jahren 4 beide an Tuberkulose Mit seiner zweiten Frau Amalie geb Ruhwandl ebenfalls Arzttochter aus einer angesehenen Munchner Familie hatte er noch Gelegenheit zu der lang ersehnten Italienreise Amalie zog die beiden Sohne aus erster Ehe gross ihre eigenen zwei Tochter starben im Kindesalter Sie uberlebte ihren Ehemann um fast 40 Jahre und starb 1917 Werk Bearbeiten nbsp Heinrich Hofer Gebirgslandschaft nbsp Auf der Fraueninsel im Chiemsee AquarellHofer begann als Portraitmaler womit er auch seine fruhen Kunstreisen finanzierte Uberliefert sind u a Familienportrats darunter drei Selbstbildnisse Bekannt und anerkannt ist er vor allem als Landschaftsmaler 5 Er wird der Munchner Schule und den Chiemsee Malern zugerechnet Seine Werke werden auch heute zu guten Preisen auf dem internationalen Kunstmarkt gehandelt Seine idealen Landschaften enthalten vor allem alpenlandische und Chiemsee Motive oft mit dem Zugspitzmassiv oder den Gletscherbergen des Berner Oberlandes im Hintergrund Im Mittelgrund landliche Szenen mit Vieh oder Pferdegespannen und kleinen detailgenauen Staffagefiguren Ein anderes beliebtes Sujet sind Nurnberger Stadtszenen Alten hollandischen Vorbildern folgend fertigte er auch immer wieder Winterlandschaften an vielfach mit spiegelnden Eisflachen Von seinen Reisen brachte er zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen mit die ihm als Vorlagen dienten Etliche finden sich in der Maillinger Sammlung des Munchner Stadtmuseums und in der Staatlichen Graphischen Sammlung Munchen 6 Seine Gemalde finden beziehungsweise fanden sich in zahlreichen Museen z B im Stadtischen Museum Bamberg Winterlandschaft im Schlesischen Museum Breslau Bayr Gebirgsdorf im Winter in der oberosterreichischen Landesgalerie Linz Almhutte im Pinzgau und im Braith Mali Museum Biberach Ausstellungen BearbeitenSeit 1858 zeigte er seine Werke regelmassig auf Ausstellungen in Munchen u a auch in Berlin Dresden Lubeck Luzern 6 Eine erste umfassende Einzelausstellung fuhrte das Schlossmuseum seiner Heimatstadt Eisfeld im Jahr 2014 durch Dazu wurde ein illustriertes Werkverzeichnis 7 erganzt von seinen Zeichnungen und Skizzen und seinen Briefen herausgegeben Literatur BearbeitenNekrolog Heinrich Hofer In Kunstverein Munchen Hrsg Bericht uber den Bestand und das Wirken des Kunstvereins in Munchen wahrend des Jahres 1878 Munchen 1879 S 68 69 Hofer Heinrich In Friedrich von Boetticher Malerwerke des 19 Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band 1 2 Bogen 31 61 Heideck Mayer Louis Fr v Boetticher s Verlag Dresden 1895 S 549 Textarchiv Internet Archive Hofer Heinrich In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 17 Heubel Hubard E A Seemann Leipzig 1924 S 190 191 biblos pk edu pl Horst Ludwig Heinrich Hofer In Bruckmanns Lexikon der Munchner Kunst Munchner Maler des 19 Jahrhunderts Band 2 Gebhardt Kustner Bruckmann Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7654 1802 1 S 208 Horst Ludwig Idealveduten von Anton Doll und Heinrich Hofer In Weltkunst 57 Nr 20 1987 S 2888 2891 Hofer Heinrich In Emmanuel Benezit Hrsg Dictionnaire des Peintres Sculpteurs Dessinateurs et Graveurs Band 7 Paris 2006 S 178 Heinrich Hofer Ein Munchner Maler aus Eisfeld Werkverzeichnis Heiko Haine Hrsg Schriften und Kataloge des Museums Eisfeld Band 2 Museum Eisfeld 2014 ISBN 978 3 87707 927 0 Heinrich Hofer Briefe an seinen Bruder Michael in Eisfeld Frohmut Gerheuser Hrsg Hofer sche Familienschriften Band 3 Grafelfing 2014 Privatdruck Heinrich Hofer Zeichnungen und Skizzen Frohmut Gerheuser Hrsg Hofer sche Familienschriften Band 4 Grafelfing 2014 Privatdruck Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Hofer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Salomon Gessner Brief uber die Landschaftsmalerey Zurich 1770 projekt gutenberg org Heinrich Hofer Zeichnungen und Skizzen Frohmut Gerheuser Hrsg Hofer sche Familienschriften Band 4 S 8 Karl Raupp Franz Wolter Hrsg Die Kunstlerchronik von Frauenchiemsee 2 Auflage Munchen 1924 S 65 Carl Albert Regnet Nekrolog In Carl von Lutzow Hrsg Zeitschrift fur bildende Kunst Band 13 E A Seemann Leipzig 16 Mai 1878 Sp 500 Textarchiv Internet Archive Beiblatt zur Zeitschrift fur Bildende Kunst 13 Jahrgang Nr 51 Nekrolog Heinrich Hofer In Kunstverein Munchen Hrsg Bericht uber den Bestand und das Wirken des Kunstvereins in Munchen wahrend des Jahres 1878 Munchen 1879 S 68 69 a b Hofer Heinrich In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 17 Heubel Hubard E A Seemann Leipzig 1924 S 190 191 biblos pk edu pl Heinrich Hofer Ein Munchner Maler aus Eisfeld Werkverzeichnis Heiko Haine Hrsg Schriften und Kataloge des Museums Eisfeld Band 2 Museum Eisfeld 2014 Normdaten Person GND 1054339279 lobid OGND AKS VIAF 95828581 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hofer HeinrichALTERNATIVNAMEN Hofer Johann Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Landschafts und PortratmalerGEBURTSDATUM 22 Oktober 1825GEBURTSORT EisfeldSTERBEDATUM 10 Februar 1878STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Hofer amp oldid 210478829