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Das Haus Samson ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in der ostfriesischen Stadt Leer Landkreis Leer Niedersachsen Das im Gesims genannte Baujahr 1643 bezieht sich auf die Fassade die in jenem Jahr an das Haus angebaut wurde 1 Der Kern des Gebaudes wurde im Jahre 1570 gebaut 2 Haus Samson erbaut 1643 im Barockstil Im Erdgeschoss befindet sich eine Weinhandlung im ersten und zweiten Obergeschoss stellt ein privates Museum ostfriesische Wohnkultur aus Im Erdgeschoss befindet sich heute eine Weinhandlung im ersten und zweiten Obergeschoss stellt ein privates Museum ostfriesische Wohnkultur aus Gebaude und Museum sind seit Anfang 2007 im Besitz der Hilke und Fritz Wolff Stiftung Diese ist laut Satzung dem Erhalt und die Pflege von Baudenkmalern denkmalgeschutzten Gebauden und schutzwurdigen Anlagen der Forderung von Wissenschaft und Forschung Kunst und Kultur sowie der Forderung der Heimatpflege und Heimatkunde in Ostfriesland verpflichtet 3 Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Museum 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBezeichnung BearbeitenBenannt ist es nach Samson der fur ihre unbezwingbare Starke bekannten Gestalt aus der Richterzeit des Alten Testaments Warum es deren Namen tragt ist unbekannt 2 Es war seinerzeit in den Niederlanden ublich Hausern Namen zu geben Vermutlich wurde das Haus daher schon beim Richtfest auf den Namen Samson getauft um die Starke seiner Besitzer zu symbolisieren 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Die benachbarten Hauser Samson links und Wolff nbsp Ansicht bei Nacht Der Bau des Hauses Samson begann im Jahre 1570 Es wurde gemeinsam mit zwei Nachbarhausern errichtet Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges schlug der protestantische Heerfuhrer Ernst von Mansfeld von November 1622 bis August 1623 sein Quartier in der nahe gelegenen Harderwykenburg auf Teile seiner Truppen zogen mehrfach in den Ort ein und verlangten hohe Kontributionen 4 Dabei zerstorten sie 1622 einen grossen Teil des Hauses sowie seiner Fassade 5 Vermutlich gelangte das Gebaude nach seiner weitgehenden Zerstorung in den Besitz der niederlandischen Kaufmannsfamilie Coops auch als Cop Koops oder Kop bekannt die spatestens im Jahre 1633 im Besitz der Immobilie war 6 Sie liess es vom niederlandischen Architekten Philipp Vingboom der auch das obere Burgtor der Burg Bentheim und viele Hauser in Kampen gestaltet hat wiedererrichten 1643 wurde dem Gebaude die heute noch zu sehende Fassade vorgebaut 5 Die Familie Coops betrieb in dem Gebaude fortan eine Kuchenbackerei Am 23 Januar 1681 heiratete David Josten die Tochter des Hausbesitzers Margarethe Coops und ubernahm die Immobilie Er betrieb dort eine Backerei und Konditorei mit Gewurzhandel Sein Sohn Jacobus Davids nahm 1735 wie es seinerzeit ublich war einen festen Familiennamen an Fortan trugen die Nachkommen keinen patronymischen Namen sondern den Nachnamen Vissering Jacobus betrieb zusammen mit seiner Frau Johanna van Hoorn in dem Haus eine Tabakfabrik 7 Durch Heirat seiner Ur Enklin Jakoba Vissering gelangte das Gebaude in den Besitz von Friedrich Gross der dort im Jahre 1800 eine Weinhandlung und Spirituosenfabrik grundete 1 Gross wurde wahrend der Schlacht bei Ligny im Jahre 1815 todlich verwundet und hinterliess Frau und Tochter Seine Witwe Jakoba Eijdina Gross 1779 1855 fuhrte danach die Geschafte weiter Etwa sechs Jahre darauf heiratete ihre Tochter Cornelia Wilhelmine Gross 1803 1839 den Wiesbadener Johann Daniel Wilhelm Wolff 1800 1852 Dieser ubernahm als Ehemann gleichzeitig das Geschaft seiner Schwiegermutter und gab ihm den noch heute genutzten Namen 8 Im Jahre 1887 wurde das Haus an die Firma Tjarks amp Luhring verkauft und 1927 von der Familie Wolff zuruckgekauft Anfang 2007 ging es in das Eigentum der Hilke und Fritz Wolff Stiftung uber 6 Im Erdgeschoss betreibt die Familie weiterhin eine Weinhandlung Im ersten Stock hat die Verwaltung der Firma Wolff ihren Sitz Im ersten und zweiten Obergeschoss ist ein privates Museum ostfriesischer Wohnkultur eingerichtet Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Seitenansicht Gut zu sehen Das vor dem mittleren Fenster des ersten Obergeschosses hangende Schild mit dem Lowenbezwingenden Samson Das Haus Samson ist ein dreigeschossiger Backsteinbau mit Peruckengiebel Vorbilder waren Amsterdamer Giebelhauser des niederlandischen Fruhbarocks Es wurde als Geschaftshaus mit einem grossen Kellergewolbe gebaut Die Arbeits und Verkaufsraume befanden sich im Erdgeschoss In den oberen Stockwerken befanden sich die Speicherraume Weitere Speicher und Magazine gab es im ruckwartigen Bereich des Gebaudes Grossere Gegenstande und Mobel mussten von der Strasse aus durch die breiten Fenster in das Gebaude gezogen werden da die oberen Stockwerke nur uber einen Seilaufzug sowie eine schmale Treppe erreichbar waren 7 Der Giebel ist mit kunstvoll aus weiss getunchtem Sandstein gehauenen Akanthusblattern verziert eine Steinmetzarbeit von Monchen vom Kloster Thedinga bei Leer 9 Die Sprossenfenster verfugen uber weisse Rahmen sowie uber grune Laden im Erdgeschoss Unter dem linken Fenster des Erdgeschosses ist ein sprechendes Wappen mit Fisch und Ring zu sehen Dieses weist auf die Stammmutter der heutigen Besitzerfamilie Wolff eine geborene Vissering hin Unter dem rechten Fenster wurde das Bruchstuck eines Inschriftensteines mit der Jahreszahl 1560 vom reformierten Pfarrhaus eingebaut Der Grund dafur ist unbekannt Die barocke Tur mit dem filigran verzierten Oberlicht sind jungeren Datums 2 Das vor dem mittleren Fenster des ersten Obergeschosses hangende Schild zeigt den Namensgeber Samson einen Lowen bezwingend 9 Museum BearbeitenDas Privatmuseum im Haus Samson widmet sich der ostfriesischen Wohnkultur des 18 und 19 Jahrhunderts 10 Claas Wolff grundete es nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Das Museum ist in den ehemaligen Speicherraumen des ersten und zweiten Obergeschosses untergebracht Diese wurden dafur nach und nach umgebaut Die Exponate wurden grosstenteils aus dem ostfriesischen Raum zusammengetragen In dem noch als Wohnung erkennbaren hinteren Teil des Museums lebte Fritz Wolff nach der Ausbombung seines Privathauses in der Neuen Strasse bis zu seinem Tod 11 Das Museum kann wahrend der Offnungszeiten der Weinhandlung besichtigt werden 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathausstrasse 18 Leer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Museum im Haus SamsonEinzelnachweise Bearbeiten a b c Stadt Leer Haus Samson Abgerufen am 13 Oktober 2023 a b c Monika van Lengen Haus Samson In Ostfriesland de Abgerufen am 19 September 2016 Hilke und Fritz Wolff Stiftung Die Hilke und Fritz Wolff Stiftung Abgerufen am 19 September 2016 Arbeitsgruppe der Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Memento des Originals vom 19 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ostfriesischelandschaft de Paul Wessels Stadt und Landkreis PDF 154 kB a b Petra Herterich Neue Bleiglasfenster fur das Haus Samson In Ostfriesen Zeitung vom 14 Oktober 2014 Hier zitiert aus Hilke und Fritz Wolff Stiftung Presse Abgerufen am 19 September 2016 a b Fritz Wolff Was sich Wolff und Samson erzahlen Die Chronik der Familie und Firma Wolff Teil 1 S 23 Abgerufen am 19 September 2016 a b Wolfgang Appell Die ostfriesische Familie Vissering S 40ff Abgerufen am 19 September 2016 Weingrosshandlung J W Wolff Leer auf der Seite des Archivinformationssystems Niedersachsen Arcinsys a b Wein Wolff Unser Haus Samson Abgerufen am 19 September 2016 a b Leer de Haus Samson Abgerufen am 19 September 2016 Museum de Haus Samson Rathausstr 16 18 26789 Leer Deutschland Abgerufen am 19 September 2016 53 227134 7 45112 Koordinaten 53 13 37 7 N 7 27 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Samson amp oldid 238107552