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Johann Hans Valentin Triebel 1653 nach 1726 1 war ein fruhneuzeitlicher deutscher Unternehmer Schultheiss der kleinen Gemeinde Vesser im Thuringer Wald bei Suhl und Stifter der evangelischen Kirche im Ort Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirtschaftliche Entwicklung in Vesser 3 Kirchenbau in Vesser 4 Verlegung und Verkauf des Hammers 5 Quellen und Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenHans Valentin Triebel stammte aus dem gleichnamigen Hammerherrengeschlecht das eng mit der Entwicklung der Huttenortes Vesser verbunden ist und uber mehrere Generationen seit dem 15 Jahrhundert die Eisenhutte im Ort betrieb Er selbst war als ein reich beguterter Hammer und Waffenschmied tatig zugleich Schultheiss des Ortes und in dieser Rolle um die Ansiedlung von Handwerk und die Entwicklung des Ortes bemuht Triebel dessen privates Leben bislang wenig erforscht ist 2 verlor 1716 seinen 15 jahrigen Sohn Johann Gottwald dessen Epitaph in der unter Denkmalschutz stehenden Kirche bis 1992 erhalten war im Zuge der Erneuerung 1992 aber nach Schmiedefeld ausgelagert wurde 3 Wirtschaftliche Entwicklung in Vesser BearbeitenValentin Triebel unterstutzte als Schultheiss von Vesser Hans Adam Triebel aus Schmiedefeld der im Jahr 1690 4 den Bau einer Mahl und Olmuhle anfragte Nach dem Einspruch von Dorothea Triebel Mullerwitwe aus Schmiedefeld verteidigte er die Ansiedlung vor dem zustandigen Amt Schleusingen Das Amt gab den Fall daher an die nachste Verwaltungsinstanz auf der Moritzburg an der Elster weiter Hans Adam erhielt schliesslich nach umfanglicher Prufung die Konzession unter den Auflage dass er kein Handel mit dem Ol betreiben durfe 1696 stellte er zusammen mit Hans Adam Triebel den Antrag 5 eine Schneidemuhle unterhalb der Schmelzhutte in Vesser bei der Mundung des Ruppbaches in die Vesser errichten zu durfen Die Konzession wurde unter kleineren Auflagen erteilt Es durfte z B nur gebrauchtes Holz fur den Bau verwendet werden und die Fischbestande des Ruppaches durften nicht gefahrdet werden Um 1700 wurde das Schleifwerk in seiner Halfte des Eisenhammers nicht mehr genutzt Weiterhin beobachtete er die Ansiedlung eines Kupferhammers und allgemein eine starke Produktion von Eisen in der Region weshalb er auch den Verkauf von Eisen ausserhalb des Landes uberlegte Er bat daher am 30 Dezember 1699 um die Erlaubnis 6 zum Bau eines Zainhammers auf seiner Halfte des Hammerwerkes in Vesser Auch diese Anfrage wurde nicht ohne weiteres vom Amt Schleusingen genehmigt Erst nach Ruckfrage bei der nachsten Verwaltungsinstanz unter Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen Zeitz auf der Moritzburg und intensiver Prufung wurde eine Konzession unter Auflagen erteilt Er durfte nur sein eigenes Eisen verzainen und dies auch nur ausser Landes verkaufen Er musste am 14 April 1700 im Amt Schleusingen eigenhandig unterschreiben diese Auflagen einzuhalten und musste akzeptieren dass ihm bei Nichteinhaltung eine willkurliche Strafe drohe Mit diesen fruhneuzeitlichen Produktionsstatten war er um 1700 der wichtigste Arbeitgeber im Vessertal Kirchenbau in Vesser Bearbeiten nbsp Die von Triebel errichtete Kirche in VesserNachdem sein Sohn Johann Martin das Schultheissenamt ubernommen hatte regte der im Ruhestand befindliche Triebel den Bau einer Kirche in Vesser an Dazu richtete er am 26 September 1708 ein personliches Gesuch an den Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen Zeitz 7 Triebel berichtete dass er auf eigene Kosten eine kleine Schulwohnung erbauen mochte und fur die Gemeinde auch ein Uhrwerk mit Glocke anfertigen lassen will Da die bislang in seinem Wohnhaus befindliche Wohnung fur die Gottesdienste der Gemeinde Vesser zu klein geworden war bot er an auf seinem Grund und Boden auch eine kleine Kirche zu errichten sofern der Landesherr das erforderliche Bauholz zur Verfugung stellen wurde Die Gemeinde Vesser unterstutzte das Gesuch des fruheren Schultheissen Herzog Moritz Wilhelm liess das Angebot prufen und den vorgesehenen Bauplatz am 20 September 1709 durch das Konsistorium Schleusingen besichtigen Er wurde von den Konsistorialraten als geeignet beurteilt Es wird festgestellt dass bis auf Sebastian Triebel alle Einwohner fur den Bau dieser Kirche seien und folgendes Vermogen hergeben wobei sich Johann Valentin Triebel und sein Sohn an vorderster Front befinden Hans Valtin Triebel gewesener Schultheiss ausser den Platz zum Kirchenbau 50fl Hans Martin Triebel Schultheiss 6fl Hans Jacob Marr Zimmermann 2fl 8gr 5pf Hans Mathes Triebel 2fl Georg Niclaus Triebel 2fl 8gr 5pf Christoph Triebel 2fl 8gr 5pf Hans Pauel Triebel 1gfl 4gr 2 1 2pf Peter Schneider 10gr 6pf Anna Elisbetha Paul Schuberts Relicta 10gr 6pf David Bauer 1fl Mathes Schubart 1fl 4gr 2 1 2pf Hans Michael Reinhard 1fl Ursula Hans Adam Triebels Wittib 12gr 7 1 2pf Mathes Widder 10gr 6pf Hans Schneider 12gr 7 1 2pf Hans Adam Triebel 1fl Mathes Triebel 1fl Barbara Valtin Triebels Wittib 10gr 6pf Hans Heinrich Triebel 1fl 4gr 2 1 2pf Christoph Eser 1fl Pauel Triebel 1flDiese Spender plus Sebastian Triebel sind somit identisch mit allen Familienvorstanden in der Vesser im Jahre 1709 Nachdem detailliert berechnet wurde dass dem Herzog fur den Kirchbau lediglich Unkosten in Hohe von 210 Talern entstehen wurden genehmigte er am 14 Mai 1710 dessen Errichtung Triebel erhielt das Bauholz vom Oberaufseheramt Schleusingen kostenlos zur Verfugung gestellt so dass mit dem Bau der Fachwerkkirche mit Uhrturmchen und Glocken noch im gleichen Jahr begonnen werden konnte Gleichzeitig hatte der Herzog eine Kollekte fur den Kirchenbau in der Grafschaft Henneberg genehmigt Am Pfingstdienstag 1711 konnte bereits das Kirchweihfest begangen werden Die Predigt anlasslich der Weihe hielt der Superintendent aus Suhl Die Kirche wurde eine Filialkirche von Frauenwald und letztendlich von Schmiedefeld am Rennsteig Verlegung und Verkauf des Hammers BearbeitenIn den ersten Jahren des 18 Jahrhunderts fuhrt nach Angaben von Valentin Triebel die Vesser nicht mehr genugend Wasser Er stellt daher am 18 November 1717 den Antrag den Eisenhammer auf die heutige Hammerwiese zu verlegen Die Schmelzofen und die Blasebalge sollten im Ort verbleiben Valentin Triebel muss um seinen Hammer und die Verlegung kampfen denn ein Suhler Kohler nutzt ebenfalls das Wasser der Vesser und leitet es nicht genugend zuruck die Schmiedefelder beschweren siech weil sie einen vollstandigen Hammer haben und Niclas Keiner aus Suhl stellt einen Antrag einen vollstandigen Hammer an der gleichen Stelle zu bauen Valentin und Martin Triebel stellen im Juni 1718 den Antrag erneut und bekraftigen die 300 jahrige Familientradition die ins Verderben gehen wurde wenn der Hammer an Fremde ubergeben werden wurde Schliesslich wird der Antrag von Niclas Keiner abgelehnt und die Konzession fur die Verlegung des Hammers am 22 September 1718 erteilt 1 1726 scheint sich die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert zu haben Valentin Triebel bittet den Erbzins fur den Zainhammer einstellen zu durfen da seit mehr als 20 Jahren im Zainhammer nicht mehr gearbeitet wurde 1 1742 waren die Triebels nicht mehr im Besitz des Eisenhammers Es sind in einer Rentsakte Johann Georg Keiner Johann Michael Greiffelt und Johann Heinrich Klett als Besitzer eingetragen 8 Quellen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c Akte 1717 1726 Den von Hanss Valtin Triebel und Consorten zu Vesser vorhabenden neuen Eisenhammerbau daselber betreffend In Landesarchiv Sachsen Anhalt Hrsg Signatur A33 A XXVIII Nr 15 Kirchenbucher Suhl Inschrift des 1992 ausgelagerten Epitaphs der Vesserer Kirche Hans Adam Triebel gestatteter Aufbau einer Mahl und Olmuhle in Vesser Abgerufen am 4 November 2018 englisch Gesuch von Hans Valtin und Hans Adam Triebel um Gestattung des Baus einer neuen Schneidemuhle unter der Schmelzhutte an der Einmundung des Ruppbachs in die Vesser unterhalb des Dorfleins Vesser Abgerufen am 4 November 2018 englisch Gesuch des Schultheiss und Hammer und Waffenschmiedes Johann Valentin Triebel zu Vesser um Erlaubnis zum Bau eines Zainhammers auf seiner Halfte des Hammers zu Vesser Abgerufen am 4 November 2018 englisch Landesarchiv Sachsen Anhalt Archivalien des Konsistoriums Schleusingen A 29e Nr 98 124 137 149 und 152 Landesarchiv Sachsen Anhalt Die Translocation des Vesserer Eisenhammers betreffend 1742 1744 Akte In Signatur A33 A XXVIII Nr 16 Weblinks BearbeitenUnter Kultur Geschichte der Kirche Vesser Triebel GenealogiePersonendatenNAME Triebel Hans ValentinALTERNATIVNAMEN Triebel Johann Valentin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker und UnternehmerGEBURTSDATUM 1653GEBURTSORT VesserSTERBEDATUM nach 1726STERBEORT Vesser Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Valentin Triebel amp oldid 201995382