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Hans Rave 19 April 1903 in Hamburg 10 August 1977 ebenda war ein deutscher Fussballspieler Der Offensivspieler gewann als Aktiver des Hamburger SV in den Jahren 1923 und 1928 zweimal die deutsche Fussballmeisterschaft Rave war in der Zeit des Offensiven Systems aktiv das in Deutschland erst acht Jahre nach der Anderung der Abseitsregel im Jahr 1925 durch das WM System abgelost wurde Mit der Regionalauswahl von Norddeutschland gewann der Flugelsturmer 1930 den Bundespokal Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1 1 Vereine 1 1 1 Hamburger SV 1 1 2 SC Victoria Hamburg 1 2 Auswahlmannschaft 2 Weblinks 3 Einzelnachweise 4 LiteraturKarriere BearbeitenVereine Bearbeiten Hamburger SV Bearbeiten Hans Rave stammte aus einer Hamburger Kaufmannsfamilie die an einem Holzhandel beteiligt war Als Schuler durchlief der Nachwuchsfussballer die Jugendabteilung des SC Germania von 1887 Nach dem Zusammenschluss am 2 Juni 1919 von HSV 88 dem bereits der FC Falke angehorte und SC Germania zum neuen Grossverein Hamburger Sport Verein wurde der Offensivspieler aus dem eigenen Nachwuchs zur Saison 1920 21 von der Ligaelf der Rothosen ubernommen In der mit den zusatzlichen externen Neuzugangen Hans Martens Ludwig Breuel und Walter Kolzen verstarkten Elf der Trainer A W Turner bis Ende Marz und Richard Girulatis ab April 1921 debutierte der Sturmer am 22 August 1920 beim Heimspiel gegen Kilia Kiel in der norddeutschen Liga Beim 3 2 Erfolg sturmte der 17 Jahrige am linken Flugel und Kolzen und Breuel bildeten die rechte Angriffsseite Gemeinsam waren sie fur Vorlagen und Zuspiele in die Angriffsmitte zu Torjager Otto Harder zustandig Ab der Saison 1921 22 gehorte Rave als Flankengeber am linken Flugel der Stammbesetzung der Elf mit der Raute vom Rothenbaum Stadion an Die Qualitat der HSV Elf verbesserte sich in Raves zweitem Jahr in der Ligamannschaft durch die Neuzugange Asbjorn Halvorsen und Albert Beier weiter und der Norddeutsche Meister zog in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1922 in das Endspiel gegen den Titelverteidiger 1 FC Nurnberg ein Bei grosser Hitze fand das erste Finalspiel am 18 Juni 1922 in Berlin erst nach 189 Minuten beim Stand von 2 2 sein Ende in Grunes Geschichte uber die deutsche Meisterschaft notiert er das als die schier unendliche Verlangerung 1 als das Spiel wegen einbrechender Dunkelheit von Schiedsrichter Peco Bauwens abgebrochen wurde Linksaussen Rave hatte seine Mannschaft in der 19 Minute mit 1 0 in Fuhrung gebracht Das zweite Endspiel fand am 6 August in Leipzig statt und wurde nach 105 Minuten beim 1 1 Spielstand erneut abgebrochen da der Club nur noch sieben Spieler zur Verfugung hatte In beiden Finalspielen war der HSV Angriff mit Kolzen Breuel Harder Karl Schneider und Rave angetreten nbsp Die Victoria Wanderpokal fur den Deutschen Fussballmeister von 1903 bis 1944 gewann der Hamburger SV erstmals 1923 und 1928 erneut Zwolf Monate spater am 10 Juni 1923 in Berlin gewannen Rave und seine Mannschaftskollegen mit einem 3 0 Erfolg im Endspiel gegen Union Oberschoneweide die erste deutsche Meisterschaft und holten die Victoria nach Hamburg Die Angriffsformation war identisch mit den zwei Finalspielen des Vorjahres gegen den 1 FC Nurnberg Am 8 Juni 1924 stand der schon in jungen Jahren einen Mollenfriedhof vor sich her tragende und trotzdem als Linksaussen das ideale Gegenstuck zu Walter Lauf Kolzen am rechten Flugel bildende Rave im dritten Endspiel in Folge um die deutsche Fussballmeisterschaft 2 Trotz der Neuzugange Hans Lang und Walter Risse setzte sich der 1 FC Nurnberg mit einem 2 0 Sieg gegen den Titelverteidiger aus Hamburg durch Gegen die komplett mit Nationalspielern agierende Defensive der Franken Gustav Bark war Nationalspieler der Schweiz konnten sich Rave und seine HSV Angriffskollegen nicht durchsetzen In den drei Jahren von 1925 bis 1927 konnte sich Rave mit dem Hamburger SV in den Endrunden um die deutsche Meisterschaft nicht fur das Endspiel qualifizieren Im Jahr der Olympischen Sommerspiele 1928 in Amsterdam Deutschland trug am 28 Mai und 2 Juni zwei Turnierspiele mit dem HSV Verteidiger Albert Beier gegen die Schweiz und den spateren Olympiasieger Uruguay aus wurde die Endrunde um die deutsche Meisterschaft erst im Juli durchgefuhrt Die Elf von Trainer Rudolf Agte setzte sich sowohl im Halbfinale gegen Bayern Munchen 8 2 wie auch im Finale gegen Hertha BSC 5 2 uberlegen durch und gewann die zweite deutsche Meisterschaft Der Flankengeber am linken Flugel Hans Rave hatte in vier Spielen funf Tore erzielt Je einen Treffer gegen Schalke 04 Konigsberg und Hertha BSC sowie im Halbfinale zwei Tore gegen die von Ludwig Goldbrunner organisierte FC Bayern Defensive Nach der ungefahrdet herausgespielten Meisterschaft in Norddeutschland 12 0 Punkte gegen Holstein Kiel Victoria Hamburg Hannover 96 Arminia Hannover St Pauli und Rasensport Harburg und der deutschen Meisterschaft in der Saison 1927 28 brach der HSV in den zwei nachsten Runden in den Spielen um die norddeutsche Meisterschaft mit den erreichten Rangen drei 1929 und vier 1930 ein Diese Krise und der angesagte Verjungungsprozess der HSV Ligaelf fuhrten dazu dass Rave gemeinsam mit Mittelsturmer Harder und seinem Pendant am rechten Flugel Walter Kolzen sich wahrend der Saison 1930 31 dem Stadtrivalen SC Victoria Hamburg anschloss Als Flankengeber von der linken Seite fur Torjager Tull Harder im Angriffszentrum hatte der untersetzte Flugelsturmer ein Jahrzehnt lang die gleiche wichtige Rolle wie Walter Kolzen am rechten Flugel gespielt Nach insgesamt 169 Spielen mit 62 Toren 90 Spiele 31 Tore in der Hamburger Liga Oberliga Hamburg 9 Spiele acht Tore in der Runde der Zehn 44 Spiele 13 Tore um die norddeutsche Meisterschaft 21 Spielen acht Tore in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 5 DFB Pokalspiele 2 Tore war damit das Kapitel Hamburger SV fur Hans Rave beendet 3 SC Victoria Hamburg Bearbeiten Der finanziell unabhangige Geschaftsmann spielte noch ein paar Jahre fur die Zitronen vom Stadion Hoheluft Er war bis zum Fruhjahr 1933 auch Schatzmeister von Vicky Nach seinem Tod im August 1977 stellte sich heraus dass er seinem zweiten und letzten Verein 200 000 Mark zur Forderung der Jugendarbeit hinterlassen hatte 4 Auswahlmannschaft Bearbeiten Fur die Nationalmannschaft reichte es fur den Flankengeber am linken HSV Flugel nicht Am Anfang seiner Laufbahn war der Nurnberger Hans Sutor und ab Mitte der Zwanziger der Munchner Ludwig Hofmann Stammspieler auf Linksaussen in der Nationalelf Pruss mutmasst vielleicht stand der Berufung das figurliche Attribut im Wege 5 In die Auswahl von Norddeutschland wurde Rave dagegen sieben Mal berufen Er gehorte dem Erfolgsteam an das am 9 Marz 1930 in Altona mit einem 2 0 Sieg gegen Brandenburg den Wettbewerb des Bundespokals gewann Mit Wilhelm Blunk Torhuter Albert Beier Walter Risse Otto Sommer und Franz Horn waren noch funf weitere Vereinskollegen von Rave dabei im Einsatz Zwei Jahre zuvor hatte er am 29 April 1928 dem Finalteam von Norddeutschland bei der 0 2 Niederlage gegen Sudostdeutschland angehort 6 nbsp 3 2 2 3 WM System nbsp 2 3 5 SystemRave und Kollegen spielten noch im sogenannten Offensiven System das fast bis 1930 Bestand hatte wobei der offensive Mittellaufer die spielentscheidende Rolle ausubte beispielhaft im deutschen Fussball verkorpert durch Hans Kalb beim 1 FC Nurnberg Ludwig Leinberger bei der SpVgg Furth und beim Hamburger SV durch Asbjorn Halvorsen Er war der Mittler zwischen Angriff und Abwehr Es ist vollstandig falsch das Offensive System mit Sturmerwirbel und zahlreichen Toren gleichzusetzen Im Gegenteil die Abseitsregel wurde 1925 nur deshalb geandert weil sich das Angriffsspiel in die Breite verlor und Torschusse nur selten waren Tore waren Mangelware zu einseitig war die Abwehr begunstigt 7 Nach Anderung der Abseitsregel 1925 die besagte dass sich zwischen dem Spieler und dem Tor im Augenblick seiner Ballabgabe mindestens zwei bisher drei Gegenspieler aufhalten mussen lief das Sturmspiel frei und ungehemmt man spielte jetzt im Gegenteil zum Offensiven System vor allem steil und lief steil in den freien Raum Der Raum fur den Mittelsturmer wurde fast unbegrenzt Die zuvor das Angriffsspiel ausbremsende Abseitsfalle war nur noch schwer zu stellen In Deutschland stellte der damalige Reichstrainer Otto Nerz die deutsche Nationalmannschaft erst 1933 in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 1934 in Italien auf das in England bereits seit 1927 28 durch Arsenal Manager Herbert Chapman eingefuhrte WM System um Die aktive Zeit von Rave war eindeutig durch das Offensive System gepragt erst nach der Weltmeisterschaft 1934 hielt das jahrzehntelang gepflegte WM System mit dem defensiven Mittellaufer als Abwehrchef Einzug im deutschen Fussball Weblinks BearbeitenArtikel zu beiden Endspielen auf spox com Artikel zum ersten Endspiel auf 11freunde de Artikel zum zweiten Endspiel auf 11freunde deEinzelnachweise Bearbeiten Hardy Grune 100 Jahre Deutsche Meisterschaft Die Geschichte des Fussballs in Deutschland Verlag Die Werkstatt Gottingen 2003 ISBN 3 89533 410 3 S 113 Skrentny Pruss Mit der Raute im Herzen S 46 Jens Reimer Pruss Hrsg Tore Punkte Spieler die komplette HSV Statistik zusammengestellt von Jens Reimer Pruss und Hartmut Irle Die Werkstatt Gottingen 2008 ISBN 978 3 89533 586 0 S 344 352 S Skrentny Pruss Mit der Raute im Herzen S 76 Skrentny Pruss Mit der Raute im Herzen S 76 Bernd Jankowski Harald Pistorius Jens Reimer Pruss Fussball im Norden 100 Jahre Norddeutscher Fussball Verband Geschichte Chronik Namen Daten Fakten Zahlen AGON Sportverlag Kassel 2005 ISBN 3 89784 270 X S 357 Hennes Weisweiler Der Fussball Taktik Training Mannschaft Verlag Karl Hofmann Schorndorf 1970 S 70 Literatur BearbeitenWerner Skrentny Jens Reimer Pruss Mit der Raute im Herzen Die grosse Geschichte des Hamburger SV Verlag Die Werkstatt Gottingen 2008 ISBN 978 3 89533 620 1 Lorenz Knieriem Hardy Grune Spielerlexikon 1890 1963 In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 AGON Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 Jens Reimer Pruss Hrsg Tore Punkte Spieler die komplette HSV Statistik zusammengestellt von Jens Reimer Pruss und Hartmut Irle Die Werkstatt Gottingen 2008 ISBN 978 3 89533 586 0 352 S PersonendatenNAME Rave HansKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 19 April 1903GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 10 August 1977STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Rave amp oldid 221276777