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Hans Josef Vermeer 24 September 1930 in Iserlohn 4 Februar 2010 in Heidelberg war ein deutscher Sprach und Ubersetzungswissenschaftler und Begrunder der Skopostheorie Er lehrte im Germersheimer Fachbereich Translations Sprach und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg Universitat Mainz sowie an der Universitat Heidelberg und nahm ausserdem zahlreiche Gastprofessuren wahr sowohl in Deutschland als auch im Ausland Am 17 Januar 2010 wurde ihm fur seine Verdienste um die Grundlegung der Translationswissenschaft vom Fachbereich 06 Translations Sprach und Kulturwissenschaft die Ehrendoktorwurde der Universitat Mainz verliehen Neben seiner Lehr und Forschungstatigkeit war Hans J Vermeer ferner als Ubersetzer fur die portugiesische franzosische und baskische Sprache sowie als Dolmetscher fur das Portugiesische tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Schaffen 1 1 Forschungsschwerpunkte 1 2 Herausgebertatigkeit 2 Publikationen Auswahl 3 WeblinksLeben und Schaffen BearbeitenHans J Vermeer wurde 1930 im westfalischen Iserlohn geboren und schloss dort im Februar 1950 seine schulische Ausbildung ab Im Oktober desselben Jahres begann er sein Ubersetzungsstudium fur Englisch und Spanisch an der Universitat Heidelberg Nach einem Auslandsaufenthalt an der Universitat Lissabon Portugal schloss er ein Ubersetzungsstudium fur Portugiesisch an Sein Dolmetsch Diplom fur Portugiesisch schloss er 1954 ab Anschliessend ubernahm er zwischen 1954 und 1962 die Lehrtatigkeit als Lektor fur Portugiesisch am Dolmetscher Institut der Heidelberger Universitat und wechselte dann an das Sudasien Institut der Universitat Heidelberg wo er von 1962 bis 1964 als Lektor und Dozent fur sud asiatische Sprache beispielsweise Urdu und Hindi tatig war Im Jahr 1962 promovierte er in Heidelberg mit einer Dissertation zum Thema adjektivische und verbale Farbausdrucke in den indogermanischen Sprachen und das Problem ihrer Ubersetzbarkeit 1968 habilitierte er zum Thema des Baus zentral sud asiatischer Sprachen als Beitrag zur Sprachbundfrage Ab 1968 war Vermeer fur eine Dauer von drei Jahren als Assistenzprofessor am Institut fur Linguistik der Universitat Heidelberg tatig 1970 wechselte er an die Johannes Gutenberg Universitat Mainz Bis 1983 hatte er dort am Fachbereich fur Translations Sprach und Kulturwissenschaft den Lehrstuhl fur Allgemeine und Angewandte Linguistik inne Von 1984 bis 1992 ubernahm er den Lehrstuhl fur Allgemeine Ubersetzungswissenschaften mit Schwerpunkt Portugiesisch an der Universitat Heidelberg Im Jahr 1992 gab er seine Professur auf hielt jedoch weiterhin Lehrveranstaltungen ab und ubernahm Gastprofessuren an verschiedenen auslandischen Universitaten darunter von 1999 bis 2002 an der Leopold Franzens Universitat Innsbruck Osterreich von 2002 bis 2003 an der Bosporus Universitat in Istanbul Turkei und ebenfalls in Istanbul von 2004 bis 2007 an der Okan Universitat Zwischen 2008 und 2010 kehrte er als Gastprofessor zuruck an den Fachbereich Translations Sprach und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg Universitat Mainz Neben seiner Lehrtatigkeit widmete er sich intensiv der Forschung Bereits in den 60er Jahren unternahm er Studienreisen nach Indien Pakistan und Ceylon um dort die Dialekte des indischen Englisch sowie das Kreolportugiesisch zu untersuchen Im Rahmen desselben Forschungsprojekts reiste er nach Graz und nach England Im Jahr 1986 reiste er nach Spanien um dort das Baskische zu studieren Weitere Lander die er im Zusammenhang mit seiner Forschung bereiste waren Finnland die Turkei Japan und Indonesien Forschungsschwerpunkte Bearbeiten die portugiesische Sprache Germanistik Sprachwissenschaft und Indologie Translationswissenschaft Geschichte der UbersetzungHerausgebertatigkeit Bearbeiten TEXTconTEXT seit 1986 th translatorisches handeln seit 1989Publikationen Auswahl BearbeitenVermeers Publikationsliste umfasst insgesamt rund 300 Werke u a zur allgemeinen Translationswissenschaft zur Fremdsprachenlehre zum Portugiesischen zur Historisch Komparativen Linguistik zur mittelalterlichen deutschen Fachliteratur und zur Indologie Seine Werke verfasste er in deutscher und englischer Sprache Eine altdeutsche Sammlung medizinischer Rezepte in Geheimschrift In Sudhoffs Archiv Band 45 1961 S 235 246 Adjektivische und verbale Farbausdrucke in den indogermanischen Sprachen mit e Verben ein Beitrag zur Frage der Wortarten und zum Problem der Ubersetzbarkeit Heidelberg J Groos 1963 Diss mit Gerhard Eis Hrsg Gabriel von Lebensteins Buchlein Von den gebrannten Wassern Stuttgart 1965 Veroffentlichungen der Internationalen Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Neue Folge 27 als Hrsg mit Gundolf Keil Rainer Rudolf und Wolfram Schmitt Fachliteratur des Mittelalters Festschrift Gerhard Eis Metzler Stuttgart 1968 Cardo benedicta das edlist krautt Handschriftentexte aus Wien Harburg und Bohmen In Gundolf Keil Rainer Rudolf Wolfram Schmitt Hans J Vermeer Hrsg Fachliteratur des Mittelalters Festschrift Gerhard Eis Stuttgart 1968 S 421 432 Untersuchungen zum Bau zentral sud asiatischer Sprachen ein Beitrag zur Sprachbundfrage J Groos Heidelberg 1969 Habilitationsschrift Einfuhrung in die linguistische Terminologie Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1971 ISBN 978 3 485 03053 3 Allg Sprachwissenschaft eine Einfuhrung Rombach Freiburg 1972 ISBN 978 3 7930 0968 9 Johann Lochners Reisekonsilien In Sudhoffs Archiv Band 56 1972 S 145 196 mit Dietlinde Goltz und Joachim Telle Der alchemistische Traktat Von der Multiplikation von Pseudo Thomas von Aquin Untersuchungen und Texte Sudhoffs Archiv Beiheft 19 Steiner Stuttgart 1977 ISBN 3 515 02589 8 Aufsatze zur Translationstheorie Heidelberg 1983 mit Katharina Reiss Grundlegung einer allgemeinen Translationstheorie Niemeyer Tubingen 1984 ISBN 978 3 484 30147 4 Ubersetzen als kultureller Transfer In Mary Snell Hornby Hrsg Ubersetzungswissenschaft eine Neuorientierung Zur Integrierung von Theorie und Praxis 30 53 Francke Tubingen 1986 ISBN 978 3 7720 1727 8 Skopos und Translationsauftrag Aufsatze Institut fur Ubersetzen und Dolmetschen Heidelberg Selbstverlag 1990 ISBN 978 3 9802302 1 6 Skizzen zu einer Geschichte der Translation Verlag fur Interkulturelle Kommunikation Frankfurt 1991 Wie lernt und lehrt man Translatorisch In Lebende Sprachen 38 5 8 De Gruyter 1993 A skopos theory of translation Some arguments for and against TEXTconTEXT Heidelberg 1996 ISBN 978 3 9805370 0 1 Das Ubersetzen in Renaissance und Humanismus 15 und 16 Jahrhundert Band 1 Westeuropa Band 2 Der deutschsprachige Raum Literatur und Indices TEXTconTEXT Heidelberg 2000 Luhmann s Social Systems theory preliminary fragments for a theory of translation Frank amp Timme Berlin 2006 ISBN 978 3 86596 102 0 Ausgewahlte Vortrage zur Translation und anderen Themen Selected Papers on Translation and other Subjects Frank amp Timme Berlin 2007 ISBN 978 3 86596 145 7 Weblinks BearbeitenHans J Vermeer an der JGU Mainz Abschied von Hans J Vermeer Andreas F Kelletat PDF 84 kB Obituary by Heidemarie Salevsky PDF 504 kB Nachruf Hans J Vermeer Begrunder der Skopos Theorie von Richard Schneider mTm Band 4 Dezember 2012 sed sensum exprimere de sensu In memoriam Hans J Vermeer abgerufen am 4 November 2016 Verlag TEXTconTEXT Ein Verlagsprojekt Vermeers mit mehreren Reihen bzw Beiheften und als jetzt eingestellte Zeitschrift Verlagsort Heidelberg Kontaktmoglichkeit Website zuletzt abgerufen am 3 August 2017 Normdaten Person GND 119398176 lobid OGND AKS LCCN n83120594 NDL 001312789 VIAF 54163251 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vermeer Hans J ALTERNATIVNAMEN Vermeer Hans JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Sprach und UbersetzungswissenschaftlerGEBURTSDATUM 24 September 1930GEBURTSORT IserlohnSTERBEDATUM 4 Februar 2010STERBEORT Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans J Vermeer amp oldid 234343288