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Hans Jurgen Karcher 11 Mai 1941 in Offenbach am Main ist deutscher Systemingenieur und bei Astronomen als fuhrender Teleskopdesigner weltweit bekannt Er selbst versteht sich als Zogling der Gustavsburger Schule des Stahlbaues Hans Jurgen Karcher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren in Offenbach und aufgewachsen in Frankfurt Fechenheim 1 2 studierte Karcher an der TH Darmstadt zunachst Maschinenbau wechselte dann unter dem Einfluss der Vorlesungen von Kurt Kloppel 1901 1985 zur damaligen Fakultat Mathematik Physik mit Studienschwerpunkt Mathematik Mechanik Statik und Stahlbau und ging dabei seinen Neigungen zur Verknupfung von Ingenieurwissenschaften mit praktischer Mathematik nach Eine Studienarbeit bei Kloppel Uhlmann die 1968 im Stahlbau unter dem Titel Eine Konvergenzverbesserung der naherungsweisen Traglastberechnung von Rahmen veroffentlicht wurde war seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung Nach seinem Diplom 1968 befasste er sich als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl fur Leichtbau bei Johannes Wissmann 1928 1999 in den fruhen Zeiten der grossen Batch Computer mit der Einfuhrung der Finiten Elemente in die Ingenieurwissenschaften und wurde 1973 von der TH Darmstadt mit der Dissertation Die Finit Element Methode auf kontinuumsmechanischer Grundlage mit einer Anwendung zweier hybrider Elementmodelle auf die Scheibenberechnung zum Dr Ing promoviert Die Ergebnisse seiner Dissertation publiziert er 1975 im International Journal for Numerical Methods in Engineering Von 1974 bis 1986 wirkte Hans J Karcher unter Winfried Schonbach 1931 2004 zunachst als Statiker dann als Projektleiter und Systemingenieur beim MAN Werk Gustavsburg und beschaftigte sich hier zum ersten Mal mit Parabolantennen und Radioteleskopen Das traditionsreiche Gustavsburger Stahlbauwerk wurde 1986 infolge des Einflusses der Globalisierung geschlossen und die verbliebenen Produktgruppen Nachrichtenantennen und Teleskope Bruckengerate und Theaterbau wurden MAN GHH Gutehoffnungshutte in Oberhausen Sterkrade ab 1997 MAN Technologie AG und ab 2005 MT Aerospace in Augsburg zugeordnet und Hans J Karcher ubernahm den Engineeringbereich nbsp SOFIA Erstflug am 26 April 2007 nbsp Das Teleskop im Rumpf des FlugzeugsZu den Glanzleistungen des Mainzer Teleskop Teams gehort das 2006 fertiggestellte Grosse Millimeterwellen Radioteleskop LMT Reflektordurchmesser 50 m auf dem Cerro la Negra einem 4600 m hohen Nebengipfel des Orizaba dem mit 5636 m hochsten Berg Mexikos uber das Hans J Karcher 2003 und 2006 in Stahlbau berichtete Einen Uberblick uber Radioteleskope publizierte er im Stahlbau Kalender 2004 und 2009 in der Septemberausgabe von Steel Construction Als Strukturmechanik vom Feinsten bezeichnete Karcher die Montierung des 2 7 m Teleskops des Stratospharen Observatorium fur Infrarot Astronomie SOFIA Das von MT Mechatronics GmbH 3 einer 100 igen Tochterfirma der MT Aerospace zusammen mit einem Konsortialpartner fur das Deutsche Zentrum fur Luft und Raumfahrt DLR und die US amerikanischen Raumfahrtbehorde NASA entwickelte Teleskop ist in eine modifizierte Boeing 747SP integriert und fuhrt seit dem 30 November 2010 astronomische Beobachtungen im Infrarot und Submillimeter Wellenlangenbereich weitgehend oberhalb der storenden irdischen Lufthulle durch damit wird die Entwicklung von Galaxien sowie von Sternen und Sonnensystemen aus interstellaren Molekul und Staubwolken erforscht 4 An diesem ehrgeizigen SOFIA Vorhaben war Karcher von Anbeginn massgeblich beteiligt und publizierte daruber viele Aufsatze in den Proceedings von SPIE der International Society for Optics and Photonics dem internationalen Forum fur Teleskop Technologie Obwohl seit 2006 im Ruhestand beteiligt sich Karcher immer noch an der Planung und Entwicklung neuer Teleskop Projekten Eines davon ist das 2019 fertiggestellte Daniel K Inouye Solar Telescope das anfangs noch Advanced Technology Solar Telescope ATST genannt wurde 5 Er entwickelte zusammen mit den Kollegen von MT Mechatronics und einer US amerikanischen Partnerfirma die Montierung Werke BearbeitenKarcher H J Die Stahlkonstruktion der EISCAT VHF Zylinderparabol Antenne in Tromso Norwegen In Stahlbau 49 1980 H 9 S 269 275 Karcher H J Das grosse Millimeterwellen Teleskop auf dem Cerro la Negra in Mexiko In Stahlbau 72 2003 H 11 S 759 766 Karcher H J Radioteleskope In Stahlbau Kalender 2004 hrsgn v Ulrike Kuhlmann S 633 702 Berlin Ernst amp Sohn 2004 Karcher H J Big Lift bei Millimeterwellen Teleskop in Mexiko In Stahlbau 75 2006 H 3 S 237 238 Karcher H J Grosse Teleskope und der Bruckenbau In Stahlbau 77 2008 H 8 S 566 574 Karcher H J Antennen und Teleskope In Von Ideen und Erfolgen 40 Jahre MAN TECHNOLOGIE hrsgn v Hans Georg Hansen u Horst Rauck Dasing Paartal Verlag 2008 S 321 328 ISBN 978 3 00 025030 9 Karcher H J Telescope structures worldwide Steel Construction Design and Research 2 2009 H 3 pp 149 160 Karcher H J Li Hui Nan R Die Stahlkonstruktion des 500 m Radioteleskops FAST Stahlbau 85 2016 H 6 S 375 379 Baars J M M Karcher H J Radio Telescope Reflectors Berlin Springer Verlag 2018 ISBN 978 3 319 65148 4 Literatur BearbeitenKarl Eugen Kurrer Hans Jurgen Karcher 70 Jahre In Stahlbau 80 2011 H 9 S 693 Das Denken in Kraften ist fur gute Entwurfsarbeit nicht nur bei Teleskopen unerlasslich In Stahlbau 85 2016 H 5 S 368 372 Burkhard Talebitari interviewt Hans Jurgen Karcher Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien A Krabbe R Titz und H P Roser SOFIA oder Warum Astronomen in die Luft gehen Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive In Sterne und Weltraum 12 1999 S 1052 1063 PDF 784 kB SOFIA das fliegende Infrarot Observatorium Webseite des DLR Deutsches SOFIA Institut Universitat Stuttgart SOFIA Das fliegende Auge Raumfahrer net 2002 Einzelnachweise Bearbeiten Personliche Information von HJKarcher vom 18 Januar 2018 Ingenieur Hans Jurgen Karcher ist an Astronomie Projekten weltweit beteiligt Karbener Zeitung 5 Juni 2008 abgerufen am 16 Januar 2018 MT mechatronics Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 13 Januar 2018 abgerufen am 16 Januar 2018 englisch SOFIA Das fliegende Infrarot Observatorium Abgerufen am 16 Januar 2018 Richard Moss World s biggest solar telescope set for 2019 completion in Hawaii 16 Februar 2015 abgerufen am 16 Januar 2018 englisch Normdaten Person GND 1153485249 lobid OGND AKS VIAF 50908560 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 14 Marz 2018 GND Namenseintrag 10862269X AKS PersonendatenNAME Karcher Hans JurgenKURZBESCHREIBUNG deutscher SystemingenieurGEBURTSDATUM 11 Mai 1941GEBURTSORT Offenbach am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Jurgen Karcher amp oldid 234780866