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Hans Joachim Kurt Himpe 18 November 1899 in Berlin 31 Dezember 1982 in Aachen 1 war ein deutscher SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Nach dem Besuch der Volksschule wurde Himpe seit 1909 an den Kadettenanstalten Wahlstatt und Lichterfelde ausgebildet Nach der Auflosung der zuletzt genannten im Jahr 1918 beteiligte er sich von 1919 bis 1920 an Kampfen des Freiwilligen Landesjagerkorps bzw des Freikorps Schlesien Um kommunistische Aufstande in Berlin und im Ruhrgebiet niederzuschlagen schloss er sich mit dem Freikorps Schlesien der Reichswehr an in der er zum Vizefeldwebel befordert wurde und in den nachfolgenden Jahren bis zum Oberleutnant avancierte Ende 1929 trat Himpe aus der Reichswehr aus um sich der Fliegerei zuzuwenden Nachdem er den Flugschein und den Kunstfliegerschein erworben hatte kam er aufgrund einer Bewerbung im Jahr 1932 nach Kolumbien wo er als Flieger an Kampfen gegen Peru teilnahm Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten 1933 kehrte Himpe der sich bereits zum 1 Februar 1932 der NSDAP Mitgliedsnummer 911 702 2 und zu der Zeit auch der SS Mitgliedsnummer 26 854 angeschlossen hatte nach Deutschland zuruck Nominell ubernahm er zum 8 Dezember 1932 als SS Obersturmbannfuhrer die Fuhrung der 8 SS Standarte in Hirschberg Dort liess Himpe am 1 Juli 1934 auf Befehl des SS Standartenfuhrers in Gorlitz Richard Hildebrandt die drei Hirschberger Juden Kurt Charig Walter Forster und Alexander Zweig sowie Zweigs Ehefrau von den ihm zur Verfugung stehenden SS Leuten verhaften und unter dem Vorwand sie hatten zu fliehen versucht auf einer Landstrasse ausserhalb der Stadt hinterrucks erschiessen Zum 1 September 1934 gab Himpe die Fuhrung der 8 SS Standarte ab um stattdessen im Rang eines SS Standartenfuhrers die Fuhrung der 25 SS Standarte Ruhr in Essen zu ubernehmen die er neunzehn Monate lang bis zum 1 April 1936 beibehielt Zum 1 April 1936 wurde Himpe mit der Fuhrung des SS Abschnitts XXXIII in Schwerin beauftragt und dorthin versetzt Kurz zuvor hatte er sich noch bei der Reichstagswahl am 29 Marz 1936 fur ein Mandat im politisch einflusslos gewordenen Reichstag beworben Die Quellen widersprechen einander hinsichtlich der Frage ob seine Kandidatur erfolgreich oder erfolglos war Wahrend Klee angibt dass Himpe nicht in das Parlament gewahlt wurde legen Unterlagen in einer Prozessakte siehe unten aus dem Jahr 1936 nahe dass er zwar zunachst ein Mandat gewinnen konnte jedoch niemals einen Sitz als Abgeordneter im Reichstag einnahm da das Mandat ihm bereits vor dem Zusammentritt des Parlamentes aufgrund eines gegen ihn eingeleiteten Strafverfahrens entzogen worden war 3 Nachdem im Fruhjahr 1936 im Zusammenhang mit polizeilichen Ermittlungen festgestellt wurde dass Himpe in Essen homosexuelle Kontakte zu einem jungen Mann unterhalten hatte wurde er durch Verfugung des SS Chefs Himmler vom 21 April 1936 zum SS Mann degradiert und wegen widernaturlicher Unzucht aus der SS ausgestossen Ebenfalls am 21 April wurde er der Fuhrung des SS Abschnitts XXXIII enthoben der am 22 April ersatzweise dem Standartenfuhrer Rudolf Lohse ubertragen wurde Ausser aus der SS wurde er auch aus der NSDAP und allen ihren Gliederungen ausgeschlossen und auf die Schwarze Liste der Partei gesetzt um einen moglichen Wiedereintritt zu verhindern In einem Zivilverfahren wurde Himpe am 10 August 1936 von der Strafkammer beim Landgericht Essen zu einer Gefangnisstrafe von einem Jahr verurteilt die er im Strafgefangnis Bochum verbusste Nach dem Ende seiner Haftzeit wurde Himpe in Schutzhaft genommen und siebzehn Monate lang im KZ Sachsenhausen festgehalten Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Himpe im Zusammenhang mit der Ermordung der Hirschberger Burger im Jahr 1934 durch das Schwurgericht Berlin der Beihilfe zum vierfachen Mord fur schuldig befunden 1954 wurde er deswegen zu einer zehnjahrigen Zuchthausstrafe verurteilt die durch Urteil vom 12 September 1955 auf sechs Jahre reduziert wurde 4 Danach fungierte er als Geschaftsfuhrer des Vereins Stille Hilfe fur Kriegsgefangene und Internierte Literatur BearbeitenErnst Klee Was sie taten Was sie wurden Arzte Juristen und andere Beteiligte am Kranken oder Judenmord 12 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 596 24364 5 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Aachen Nr 4 1983 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 15731495 Bundesarchiv Prozessakte Himpe Vermerk des Generalstaatsanwalts in Hamm vom 26 Mai 1936 Gegen die Zulassigkeit der gegen das Mitglied des Reichstags Himpe getroffenen Massnahmen durften Bedenken im Hinblick darauf dass der Reichstag bisher nicht zusammengetreten ist nicht bestehen Gritschneder Zum Tode verurteilt S 112 PersonendatenNAME Himpe HansALTERNATIVNAMEN Himpe Hans Joachim Kurt vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS FuhrerGEBURTSDATUM 18 November 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 31 Dezember 1982STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Himpe amp oldid 234891616