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Hans Heinrich Hattemer 13 Marz 1935 16 August 2022 1 war ein deutscher Forstwissenschaftler und Genetiker Der international renommierte Wissenschaftler war langjahriger Professor fur Forstgenetik und Forstpflanzenzuchtung an der Georg August Universitat Gottingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHans H Hattemer begann seine wissenschaftliche Laufbahn an der Bundesforschungsanstalt fur Forst und Holzwirtschaft in Reinbek bei Hamburg der er auch spater sehr verbunden blieb 1963 promovierte er an der Universitat Hamburg mit der Dissertationsschrift Die Reaktion und der osmotische Wert des Nadelzellsafts von Kiefern Pinus silvestris L verschiedener geographischer Herkunft im Zusammenhang mit deren Anfalligkeit gegen die Schutte Lophodermium pinastri Schrad Chev zum Dr rer nat Mit der Schrift Versuche zur geographischen Variation bei der japanischen Larche habilitierte er sich 1968 an der Universitat Gottingen und ging im gleichen Jahr als Forschungs und Lehrbeauftragter an die Yale University in New Haven Von dort wechselte er als Assistenz Professor Bitr Prof an die Universitat Stockholm und nahm 1975 den Ruf auf den Lehrstuhl fur Forstgenetik und Forstpflanzenzuchtung der Fakultat fur Forstwissenschaften der Universitat Gottingen an Diese ordentliche Professur war verbunden mit der Leitung der Abteilung Forstgenetik und Forstpflanzenzuchtung des Instituts fur Forstgenetik Forstliche Biometrie und Informatik der Fakultat Wegen der wachsenden Bedeutung der beiden Institutsabteilungen wurden diese spater in eigenstandige Institute aufgeteilt wobei Hattemer das Institut fur Forstgenetik und Forstpflanzenzuchtung leitete Zu Hattemers wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkten zahlte die genetische Untersuchung und Uberwachung von forstlichem Vermehrungsgut sowie die Suche nach Moglichkeiten dessen Herkunft mit genetischen Untersuchungsmethoden nachzuvollziehen Hierzu wurden unter seiner Leitung zahlreiche Studien erarbeitet unter anderem zur Fichte und Weisstanne Im Zuge der Debatte um das so genannte Waldsterben untersuchte Hattemer zusammen mit seinen Mitarbeitern wahrend der 1980er Jahre auch die Auswirkungen von Immissionsbelastungen auf die genetischen Strukturen von Waldbaumen vor allem der Rotbuche Mit den aus seinen Thesen abgeleiteten forstpolitischen und forstpraktischen Forderungen und seiner Kritik an den Vorgaben des Forstsaatgutgesetzes hat er eine Reihe von Fachdebatten ausgelost Als Ergebnis seiner jahrzehntelangen Untersuchungen verwies Hattemer bestandig auf die genetische Variation und deren Bedeutung fur Wald und Waldbaume Diese werde durch eine Beschrankung auf nur einige wenige Herkunfte allzu sehr eingeschrankt warnte er Daher hat Hattemer sich stets fur die Erhaltung forstlicher Genressourcen auf breiter Basis und die Genkonservierung ausgesprochen sowie die Bedeutung der Biodiversitat betont Mit Fritz Bergmann und spater Martin Ziehe verfasste er Einfuhrung in die Genetik fur Studierende der Forstwissenschaft 1987 2 Auflage 1993 ein Standard Lehrbuch fur den forstwissenschaftlichen Hochschulunterricht Neben zahlreichen internationalen Forschungsprojekten engagiert sich Hattemer auch in verschiedenen Fachgremien so als Vorsitzender der IUFRO Fachgruppe Genetik und als Beiratsmitglied der Bundesforschungsanstalt fur Forst und Holzwirtschaft 1980 war er Mitbegrunder des wissenschaftlichen Arbeitsgremiums Forum Genetik Wald Forstwirtschaft dem er seitdem angehort Er ist Mitherausgeber der Fachzeitschriften Silvae Genetica seit 1985 und Forest Genetics seit 1994 Fur diese sowie fur andere Fachpublikationen verfasste er auch zahlreiche Beitrage Zudem ist er Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschrift Dendrobiology Mittlerweile entpflichtet forscht Prof Dr rer nat Hans H Hattemer jedoch weiterhin in Gottingen mit dem Schwerpunkt auf der Genetik von Tropenbaumen Er wohnt in Reinhausen Schriften BearbeitenDie Reaktion und der osmotische Wert des Nadelzellsafts von Kiefern Pinus silvestris L verschiedener geographischer Herkunft im Zusammenhang mit deren Anfalligkeit gegen die Schutte Lophodermium pinastri Schrad Chev Dissertationsschrift Hamburg 1963 unter diesem Titel als Mitteilungen der Bundesforschungsanstalt fur Forst und Holzwirtschaft Reinbek Band 56 auch im Druck erschienen Hamburg 1964 Versuche zur geographischen Variation bei der japanischen Larche Habilitationsschrift Gottingen 1968 zusammen mit Enar Andersson Variation among clones and ortet ramet relationship in grafted Scots pine Pinus sylvestris L Variationen mellan kloner och sambandet ursprungstrad klon for olika egenskaper hos tall Studia forestalia Suecica 148 Uppsala 1978 zusammen mit Enar Andersson und C O Tamm Effects of spacing and fertilization on four grafted clones of Scots pine Inverkan av forband och godsling pa utvecklingen av tallympar av fyra olika kloner Studia forestalia Suecica 141 ISSN 0039 3150 ISBN 91 38 03734 3 zusammen mit Fritz Bergmann Einfuhrung in die Genetik fur Studierende der Forstwissenschaft Frankfurt am Main 1987 2 neubearbeitete und erweiterte Auflage zusammen mit Fritz Bergmann und Martin Ziehe Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 7939 0820 8 als Herausgeber Untersuchungen uber Wirkungen von Immissionsbelastungen auf die genetischen Strukturen von Buchenpopulationen lt Fagus sylvatica L gt Abschlussbericht etc Umweltforschungsplan des Bundesministers fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit Waldschaden Luftverunreinigungen Gottingen und Berlin 1989 als Herausgeber Erhaltung forstlicher Genressourcen Schriften aus der Forstlichen Fakultat der Universitat Gottingen und der Niedersachsischen Forstlichen Versuchsanstalt Band 98 Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 7939 5098 0 als Herausgeber zusammen mit Zin Suh Kim Conservation and manipulation of genetic resources in forestry Proceedings of the First Joint Korean German Symposium on Forest Genetics Inchon Memorial Hall Korea University Seoul September 10 11 1991 Seoul 1994 ISBN 89 7093 020 5 als Mitverfasser Biodiversitat und nachhaltige Forstwirtschaft Landsberg 1996 ISBN 3 609 69360 6 als Mitverfasser Vom genetischen Fingerabdruck zum gesicherten Vermehrungsgut Untersuchungen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung forstlicher Genressourcen in Rheinland Pfalz Mitteilungen aus der Forstlichen Versuchsanstalt Rheinland Pfalz Nr 49 Trippstadt 2002 ISSN 1610 7705 als Mitverfasser Zwei Jahrzehnte Genressourcen Forschung in Rheinland Pfalz Umsetzung des Konzepts zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung forstlicher Genressourcen am Beispiel des Bundeslandes Rheinland Pfalz Tagungsbericht zum Internationalen Fachkolloquium mit Exkursion am 28 29 Oktober 2003 auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstrasse Mitteilungen aus der Forschungsanstalt fur Waldokologie und Forstwirtschaft Rheinland Pfalz Nr 52 Trippstadt 2004 ISSN 1610 7705 zusammen mit Reiner Finkeldey Tropical forest genetics Tropical Forestry Berlin Heidelberg u a 2007 ISBN 3 540 37396 9Literatur BearbeitenGeorg Heinrich Melchior Hans Heinrich Hattemer Schon 60 Jahre und noch immer nicht jedem bequem In Silvae Genetica 44 Jahrgang Heft 1 1995 S 56 57 ISSN 0037 5349 Hans Hattemer in Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2003 19 Ausgabe Band I A J Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 23607 7 S 1172Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans H Hattemer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Beispiel fur ein von Hans H Hattemer geleitetes ForschungsprojektEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige in Gottinger Tageblatt vom 20 August 2022 Normdaten Person GND 106805452 lobid OGND AKS LCCN n77016044 VIAF 15086796 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hattemer Hans H ALTERNATIVNAMEN Hattemer Hans Heinrich vollstandiger Name Hattemer HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Forstwissenschaftler und GenetikerGEBURTSDATUM 13 Marz 1935STERBEDATUM 16 August 2022 Abgerufen 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