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Hans Frick 3 August 1930 in Frankfurt am Main 3 Februar 2003 in Huelva Spanien war ein deutscher Schriftsteller Hans Frick Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Frick unehelicher Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines judischen Kunsthandlers wuchs bei seiner Mutter auf Als Halbjude lebte er wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in standiger Angst vor Verfolgungen Von 1936 und 1944 besuchte er die Volksschule in Frankfurt Main und machte anschliessend eine kaufmannische Lehre Danach ubte er verschiedene Tatigkeiten aus war u a Hilfsarbeiter Buroangestellter und Handelsvertreter Ab 1964 lebte er als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main und in Portugal Seit 1970 war er in zweiter Ehe verheiratet Nachdem sein zehnjahriger Sohn bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war geriet Frick in eine tiefe personliche Krise die zur Alkoholabhangigkeit fuhrte Nach Erscheinen des Romans Die Flucht nach Casablanca im Jahre 1978 gab Frick das Schreiben auf und zog an die Algarve in Portugal Ende der 1980er Jahre nach Spanien Hans Frick starb nach langerem schweren Leiden in einem Krankenhaus im spanischen Huelva Rezeption BearbeitenHans Frick war Verfasser von Romanen Horspielen und Drehbuchern Viele seiner Werke haben personliche Erfahrungen des Autors zum Hintergrund so das Buch Henri den Tod seines Sohnes Tagebuch einer Entziehung Fricks Alkoholabhangigkeit sowie Die blaue Stunde Dieser Roman der erstmals 1977 erschienen ist 1 ist heute selbst antiquarisch kaum noch zu bekommen Dabei hat Frick mit dem Buch ein wichtiges Dokument uber die NS Zeit im Frankfurter Gallus Viertel hinterlassen 2 Franz Dobler sieht in dem Buch Die Blaue Stunde den autobiografischen Bericht des 1930 geborenen uber seine Jugend im Frankfurt der Nazi und Nachkriegsjahre und uber das elende Leben seiner Mutter Sie wohnten in der Ginnheimer Strasse dann in der Lahnstrasse und uberall wurde die Mutter als dreckige Judenhure beschimpft weil sie ein uneheliches Kind von einem judischen Kunsthandler hatte Der Halbjude Hans Frick wuchs mit der Angst auf die Nazis konnten ihn jederzeit abholen und er wusste was sie mit den Juden machten 3 Fur Monika Sperr erzahlt Frick vom muhevollen Leben und Sterben seiner Mutter wobei er sich um ausserste Knappheit und Wahrhaftigkeit bemuht In dieser strengen Beschrankung auf das Wesentliche dem Verzicht auf Ausschmuckung oder intellektuelle Ausweitung der Fakten Bilder und Erinnerungen liegt ein Zauber der dieses Buch das eigentlich nur bittere Erfahrungen beschwort zu dem ergreifenden Dokument eines proletarischen Frauenschicksals werden lasst 4 Das Buch fur Sperr eine Selbstbefragung des Autors endet in der Nachkriegszeit mit dem Tod der Mutter und dessen letzte Seiten gehoren wegen der Zuruckhaltung und Behutsamkeit mit der ein Sohn seiner Mutter das Sterben zu erleichtern versucht zum Schonsten und Ergreifendsten das ich je gelesen habe 4 1985 verfilmte der iranische Regisseur Sohrab Shahid Saless den Roman Die blaue Stunde unter dem Titel Hans Ein Junge in Deutschland 5 Der Film gilt als eine gelungene Ubersetzung von Fricks Kindheitserinnerungen in eine eindringliche Bildsprache Hans Frick der vor allem wegen seiner Behandlung des Themas Vergangenheitsbewaltigung in den Sechziger und Siebzigerjahren ein vieldiskutierter Autor war und dessen existenzielle Romanparabel Mulligans Ruckkehr 1977 verfilmt von Helmut Kautner mit Helmut Qualtinger in der Titelrolle von der Literaturkritik teilweise mit Werken Kafkas verglichen worden war geriet nach dem Erscheinen seines letzten Romans weitgehend in Vergessenheit Werke BearbeitenBreinitzer oder Die andere Schuld Rutten amp Loening Munchen 1965 Der Plan des Stefan Kaminsky Rutten amp Loening Munchen 1967 Das Verhor Taxi fur Herrn Skarwanneck Stufen einer Erinnerung Heinrich Heine Verlag Frankfurt a M 1969 Henri Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1970 Mulligans Ruckkehr Luchterhand Neuwied 1972 Tagebuch einer Entziehung Luchterhand Darmstadt 1973 Dannys Traum Bertelsmann Munchen etc 1975 Die blaue Stunde Bertelsmann Munchen 1977 Die Flucht nach Casablanca Steinhausen Munchen 1980 Breinitzer Rogner amp Bernhard Verlags KG Munchen 1979 1980 auch bei Aufbau Verlag Berlin und Weimar Reihe Edition Neue Texte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Frick Schriftsteller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franz Dobler zum Tod von Hans Frick Klappentext zu Tagebuch einer Entziehung Literatur von und uber Hans Frick im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Frick Die blaue Stunde Auf den Spuren von Hans Frick Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 24 Marz 2014 abgerufen am 17 August 2017 Franz Dobler AUS DER HOLLE Zum Tod von Schriftsteller Hans Frick a b Monika Sperr Eigentlich immer nur gestorben Die Zeit Nr 43 1977 Hans Ein Junge in Deutschland auf filmportal deNormdaten Person GND 118535471 lobid OGND AKS LCCN nr99005963 VIAF 5722287 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frick HansALTERNATIVNAMEN Frick Hans JoeKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 3 August 1930GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 3 Februar 2003STERBEORT Huelva Spanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Frick Schriftsteller amp oldid 209480799