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Hans Enoksen 7 August 1956 in Itilleq 1 ist ein gronlandischer Politiker Naleraq Er war von 2002 bis 2009 Regierungschef Gronlands Hans Enoksen 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Beginn der Politikkarriere 1 3 Als Parteivorsitzender der Siumut 1 4 Erste Legislaturperiode als Regierungschef 1 5 Zweite Legislaturperiode als Regierungschef 1 6 Jahre nach der Regierungszeit 1 7 Karriere in der Partii Naleraq 1 8 Sonstiges 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Hans Enoksen liess sich im Handelsgewerbe ausbilden 2 Ab 1980 arbeitete er als Kaufmann in verschiedenen Dorfern Gronlands Von 1979 bis 1983 war er Mitglied des Kirchengemeinderats seines Heimatdorfs Itilleq Von 1997 bis 1998 war er Vorsitzender der Vereinigung der Dorfkaufleute 3 Beginn der Politikkarriere Bearbeiten Seine politische Karriere begann er 1987 fur die Siumut im Ortsrat von Itilleq 1989 wurde er in den Rat der Gemeinde Sisimiut gewahlt Er kandidierte bei der Parlamentswahl 1995 und wurde ins Inatsisartut gewahlt 1997 wurde er zudem Vizeburgermeister der Gemeinde Sisimiut 1998 war er fur ein halbes Jahr interim Burgermeister als Simon Olsen beurlaubt war Bei der Parlamentswahl 1999 wurde er wiedergewahlt Von 2000 bis 2001 stand er der Dorfvereinigung KANUNUPE vor bevor er kurzzeitig KANUKOKA Vorsitzender wurde 3 Er machte sich fruh bemerkbar als ein Politiker der sich fur die Dorfbevolkerung einsetzt und stand damit in Kontrast zur politischen Elite deren politischer Fokus in den Stadten liegt 4 Als Parteivorsitzender der Siumut Bearbeiten Am 17 September 2001 wurde er mit 23 22 Stimmen anstelle von Regierungschef Jonathan Motzfeldt zum neuen Parteivorsitzenden der Siumut gewahlt 5 Am 24 September gewahrte Jonathan Motzfeldt ihm daher einen Platz im Kabinett Motzfeldt VII und ernannte ihm zum Minister fur Fischerei Jagd und Dorfer 6 Die Inuit Ataqatigiit trat am 30 November aus der Regierung zuruck da sie sich mit dem neuen Parteivorsitzenden nicht einverstanden zeigten 7 Daraufhin bildete Jonathan Motzfeldt am 7 Dezember eine neue Regierung mit der Atassut wobei Hans Enoksen weiterhin Minister fur Fischerei Jagd und Dorfer im Kabinett Motzfeldt VIII blieb 8 Erste Legislaturperiode als Regierungschef Bearbeiten Bei der Parlamentswahl im Dezember 2002 erhielt er die meisten Stimmen und bildete anschliessend als Regierungschef eine Regierung mit der Inuit Ataqatigiit 9 Als das Kabinett Enoksen I erst drei Wochen im Amt war zerstritten sich beide Parteien Hans Enoksen hatte drei Ministeriumsdirektorenposten an Parteifreunde vergeben ohne sie offentlich ausgeschrieben zu haben Der neuernannte Regierungsdirektor Jens Lyberth hatte die Schamanin Maannguaq Berthelsen das Parlamentsgebaude von bosen Geistern befreien lassen was zu starker Kritik im In und Ausland fuhrte Am 9 Januar 2003 stellte Josef Motzfeldt ein Ultimatum und forderte die umgehende Entlassung aller drei Direktoren 10 Am Tag darauf begann die Inuit Ataqatigiit Sondierungsgesprache mit der Atassut womit Hans Enoksen nach nur einem Monat im Amt die Macht zu verlieren drohte 11 Auch die Siumut begann neue Sondierungsgesprache Am 12 Januar einigten sich jedoch Siumut und Inuit Ataqatigiit auf eine Fortsetzung der politischen Zusammenarbeit nachdem die drei Direktoren von Hans Enoksen entlassen worden waren 12 Nur drei Tage spater kundigte Hans Enoksen jedoch die Regierung auf weil er sich vom Koalitionspartner ungerecht behandelt fuhlte und begann selbst Koalitionsgesprache mit der Atassut 13 Nur einen Tag spater gaben beide Parteien den Koalitionsvertrag bekannt 14 Am 20 Januar wurde das Kabinett Enoksen II im Parlament gewahlt 15 Am 9 September 2003 zerbrach die Koalition zwischen Siumut und Atassut Schuld war ein Rechenfehler von 91 Millionen Kronen bei Lohnverhandlungen die im Zustandigkeitsbereich von Finanzministerin Augusta Salling lagen Die Siumut ging daraufhin wieder Sondierungsgesprache mit der Inuit Ataqatigiit ein wahrend die Atassut sich bemuhte eine Koalition ohne die Siumut zu bilden 16 Am 13 September bildeten Siumut und Inuit Ataqatigiit eine neue Regierung 17 Der Rest der Legislaturperiode verlief weiterhin krisenreich Mit Mikael Petersen Simon Olsen Jens Napaattooq und Rasmus Frederiksen mussten zwischen Dezember 2003 und August 2005 vier Minister der Siumut wegen verschiedener Skandale aus dem Kabinett Enoksen III zurucktreten Jorgen Waever Johansen trat im November 2004 freiwillig zuruck nachdem er die Wahl um den Parteivorsitz gegen Hans Enoksen verloren hatte Hans Enoksen gelang es 2005 nicht mehr die entstandenen Lucken im Kabinett aufzufullen und ubernahm mit der Zeit immer mehr Ressorts selbst Ab August war er neben dem Amt als Regierungschef auch Minister fur Selvstyre Rohstoffe Wohnungswesen Infrastruktur Umwelt und Fischerei und Jagd 18 19 Am 15 September 2005 musste er Neuwahlen ausschreiben nachdem sich die Koalition nicht auf einen Haushaltsplan fur das Jahr 2006 einigen konnte 20 Hans Enoksens erste Amtszeit war gepragt von den Verhandlungen zur Ausweitung der gronlandischen Autonomie von der Hjemmestyre zur Selvstyre Nachdem die 1999 begonnene Arbeit der gronlandischen Selvstyrekommission 2003 abgeschlossen worden war begannen 2004 die Verhandlungen zwischen Danemark und Gronland 21 Zweite Legislaturperiode als Regierungschef Bearbeiten Bei der Parlamentswahl 2005 konnte die Siumut unter Hans Enoksen ihr Wahlergebnis sogar noch verbessern und bildete am 25 November 2005 eine Koalition aus Siumut Inuit Ataqatigiit und Atassut 22 Das Kabinett Enoksen IV wurde am 1 Dezember vom Parlament gewahlt 23 Am 30 April 2007 warf Hans Enoksen die Inuit Ataqatigiit aus der Dreierkoalition Dem waren Streitigkeiten um ein Fischereigesetz vorausgegangen 24 Obwohl die Koalition noch eine knappe Mehrheit hatte sagten die Demokraatit der Regierung ihre Unterstutzung zu 25 Das Kabinett Enoksen V bestand also weiter aus drei Parteien mit grosser Mehrheit 26 In Hans Enoksens zweiter Legislaturperiode wurde die Selvstyre zur Wirklichkeit Nachdem 2008 die Arbeit der danisch gronlandischen Selvstyrekommission abgeschlossen worden war wurde sie bei einer Volksabstimmung in Gronland 2008 und einer Parlamentsabstimmung im Folketing 2009 angenommen Am 21 Juni 2009 trat die Selvstyre inkraft 21 Jahre nach der Regierungszeit Bearbeiten Drei Wochen vor der Einfuhrung der Selvstyre fand am 2 Juni die Parlamentswahl 2009 statt Der Inuit Ataqatigiit gelang ein Erdrutschsieg wahrend die Siumut von den Wahlern abgestraft wurde Damit verlor die Partei erstmals in der gronlandischen Geschichte die Regierungsmacht Hans Enoksen erhielt als Parteivorsitzender und amtierender Regierungschef sogar weniger Stimmen als seine Parteikollegin Aleqa Hammond In der Konsequenz trat er am Folgetag zuruck 27 Am 8 Juni ubernahm Aleqa Hammond den Parteivorsitz der Siumut 28 Bei der Parlamentswahl 2013 wurde er mit einem leicht schlechteren aber immer noch dem zweitbesten Ergebnis der Siumut erneut ins Inatsisartut gewahlt wahrend Aleqa Hammond als Wahlsiegerin neue Regierungschefin wurde 29 Karriere in der Partii Naleraq Bearbeiten Am 3 Januar 2014 verliess Hans Enoksen die Siumut Als Grund gab er die Ernennung von Aleqa Hammons Lebensgefahrten Tom Ostermann zum Regierungsberater an sowie die Fischereipolitik der Partei und die von der Siumut durchgesetzte Aufhebung der Nulltoleranzgrenze fur den Abbau von Uran 30 Einige Tage spater grundete er die Partii Naleraq 31 Nachdem Aleqa Hammond im Herbst 2014 als Regierungschefin zuruckgetreten war trat Hans Enoksen erstmals mit der Partii Naleraq bei der Parlamentswahl 2014 an Er erreichte die drittmeisten aller Stimmen und verteidigte somit seinen Parlamentssitz 29 Nachdem Kim Kielsens Koalition im Herbst 2016 zerbrochen war bildete er eine neue Regierung aus Siumut Inuit Ataqatigiit und Partii Naleraq Am 27 Oktober wurde er zum Minister fur Fischerei und Jagd im Kabinett Kielsen II ernannt 32 Nach einer grossen Kabinettsumbildung war er ab dem 24 Juli 2017 Minister fur Erwerb Arbeitsmarkt Handel und Energie 33 Bei der Parlamentswahl 2018 konnte Hans Enoksen sein Wahlergebnis noch einmal verbessern und erhielt die drittmeisten Stimmen aller Kandidaten und mehr als Regierungschef Kim Kielsen 29 Wahrend seine Partei erneut in die Siumut gefuhrte Regierung ging wurde Hans Enoksen im Mai 2018 zum Parlamentsprasidenten ernannt 34 Als die Partii Naleraq im September 2018 aus der Koalition ausschied wurde Hans Enoksen am 3 Oktober von Vivian Motzfeldt abgelost 35 Im Winter 2020 21 musste er sich einer riskanten Herzoperation unterziehen von der er genas 36 Wenige Wochen spater kandidierte er fur seine in Naleraq umbenannte Partei bei der Kommunalwahl und der Parlamentswahl 2021 Bei der Kommunalwahl erzielte er das zweitbeste Ergebnis der Qeqqata Kommunia liess sich aber im Kommunalrat beurlauben 37 da er auch bei der Parlamentswahl mit den drittmeisten Stimmen aller Kandidaten erfolgreich war 29 Die Naleraq ging eine Koalition mit der Inuit Ataqatigiit ein und Hans Enoksen wurde am 23 April 2021 wieder zum Parlamentsprasidenten gewahlt 38 Als die Naleraq am 5 April 2022 aus der Regierung ausschied musste Hans Enoksen auch das Amt des Parlamentsprasidenten wieder abgeben 39 Am 20 Juni 2022 trat er aus personlichen Grunden als Vorsitzender der Naleraq zuruck 40 Im November 2022 kandidierte er bei der Folketingswahl 2022 Er erhielt 9 8 der Stimmen und damit die viertmeisten aller Kandidaten verpasste somit aber einen der beiden Sitze im Folketing 29 Sonstiges Bearbeiten Enoksen besteht darauf selbst nur Gronlandisch Kalaallisut zu sprechen obwohl er angeblich wie die meisten Gronlander die danische Sprache gut beherrscht 41 42 Im Rahmen seiner Kandidatur bei der Folketingswahl 2022 loste er Diskussionen dazu aus inwieweit er im Folketing Gronlandisch sprechen durfe In einem Wahlwerbevideo richtete er sich in gebrochenem Danisch an die danischen Wahler in Gronland und gab anschliessend zu verstehen dass er sich notfalls auf Danisch verstandlich machen kann die Sprache aber eigentlich nicht ausreichend spricht 43 Hans Enoksen hat zusammen mit seiner Ehefrau Aaliaaraq vier Kinder 3 Am 16 April 2004 erhielt er den Nersornaat in Gold 44 Im selben Jahr erhielt er den Dannebrogorden 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Enoksen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Enoksen im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Einzelnachweise Bearbeiten Hans Enoksen fylder 50 Kalaallit Nunaata Radioa 7 August 2006 Hans Enoksen Den Store Danske a b c d CV ina gl pdf Hans Enoksen Store Norske Leksikon Ritzau Jonathan Motzfeldt vaeltet som partiformand Jyllands Posten 17 September 2001 Ritzau Regeringsrokade pa vej i Gronland Jyllands Posten 21 September 2001 Ritzau Det gronlandske landsstyre er brudt sammen Jyllands Posten 1 Dezember 2001 Ritzau Siumut og Atassut danner nyt landstyre Jyllands Posten 7 Dezember 2001 Ritzau Enighed om ny gronlandsk regering Jyllands Posten 8 Dezember 2002 Ritzau Gronlands landsstyre i oplosning Jyllands Posten 9 Januar 2003 Ritzau Tegn pa nyt landstyre i Gronland Jyllands Posten 10 Januar 2003 Ritzau Landsstyrekoalitionen fortsaetter trods krise Jyllands Posten 12 Januar 2003 Ritzau Gronlands landstyre spraengt Jyllands Posten 15 Januar 2003 Ritzau Ny regering i Gronland Jyllands Posten 16 Januar 2003 Ritzau Nyt landsstyre pa plads Jyllands Posten 20 Januar 2003 Ritzau Regeringskrise i Gronland Jyllands Posten 9 September 2003 Ritzau Aftale om ny gronlandsk koalition Jyllands Posten 13 September 2003 Landsstyre og Naalakkersuisut gennem tiderne Opgorelse over medlemmer af Landsstyre og Naalakkersuisut fra den 7 maj 1979 til den 23 november 2021 Naalakkersuisut archiviert Hans Enoksen tager endnu en kasket pa Kalaallit Nunaata Radioa 23 August 2005 Enoksen udskriver valg Kalaallit Nunaata Radioa 15 September 2005 a b Einar Lund Jensen Jens Heinrich Fra hjemmestyre til selvstyre 1979 2009 In Hans Christian Gullov Hrsg Gronland Den arktiske koloni Danmark og kolonierne Gads Forlag Kopenhagen 2017 ISBN 978 87 12 04955 5 S 410 415 Nordlyset glimter Kalaallit Nunaata Radioa 25 November 2005 Karsten Sommer Historisk dag i Landstinget Kalaallit Nunaata Radioa 1 Dezember 2005 Karsten Sommer Koalitionen spraengt Kalaallit Nunaata Radioa 30 April 2007 Demokraterne klar som stotteparti Kalaallit Nunaata Radioa 1 Mai 2007 Nye landsstyremedlemmer Kalaallit Nunaata Radioa 1 Mai 2007 Hans Enoksen klar til at traede tilbage Kalaallit Nunaata Radioa 3 Juni 2009 Karsten Sommer Aleqa Hammond bliver Siumutformand Kalaallit Nunaata Radioa 9 Juni 2009 a b c d e Wahlergebnisse in Gronland valg gl Soren Duran Duus Hans Enoksen forlader Siumut Sermitsiaq AG 3 Januar 2014 Ritzau Tidligere landsstyreformand Enoksen stifter nyt parti Information 9 Januar 2014 Nukappiaaluk Hansen Her er de nye medlemmer af Naalakkersuisut Sermitsiaq AG 27 Oktober 2016 Rokade i Naalakkersuisut Memento des Originals vom 16 Mai 2021 im Internet 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