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Hannibal ist eine Tragodie von Christian Dietrich Grabbe Der Erstdruck erschien 1835 bei Carl Georg Schreiner 1 in Dusseldorf Das Stuck wurde am 20 Dezember 1918 am Munchner Nationaltheater uraufgefuhrt 2 DatenTitel HannibalGattung TragodieOriginalsprache DeutschAutor Christian Dietrich GrabbeErscheinungsjahr 1835Urauffuhrung 20 Dezember 1918Ort der Urauffuhrung MunchenOrt und Zeit der Handlung 216 v Chr nach der Schlacht bei Cannae bis zum Tod Hannibals 183 v Chr PersonenKarthagerUrvater Barkas Hannibal sein Enkel Feldherr der Karthager Alitta seine Urenkelin Brasidas Die Dreimanner Hanno Melkir und GisgonRomerKato Zensor Scipio der Altere Scipio der Jungere Terenz Komodiendichter Fabius Maximus Titus Flaminius PratorBithynierKonig Prusias Pantisaalbaderthilphichidis Kunstler bei HofeDas Stuck behandelt den Zweiten Punischen Krieg und die Zeit daruber hinaus Die Tragodie beginnt 216 v Chr nach der Schlacht bei Cannae und endet 183 v Chr mit dem Tod des grossen karthagischen Feldherrn Hannibal Christian Dietrich GrabbeInhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Zitate 3 Tragikomodie 4 Selbstzeugnisse 5 Rezeption 6 Historie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten1 Hannibal ante Portas Karthago Hanno Melkir und Gisgon die gewissenlosen Herrscher der punischen See und Handelsmacht die so genannten Dreimanner stehen Hannibal und seiner Familie feindlich gegenuber Also bringen sie den Boten der die Siegesnachricht aus Kanna brachte einfach um und beschliessen Brasidas mit schlecht gerusteten Truppen und mangelhaften Schiffen auf den Weg nach Italien zu schicken Brasidas will sich vor der Abreise der Liebe Alittas versichern Alitta liebt ihn will ihn halten zogert das Ja jedoch hinaus Der Krieger aber kann nicht langer weilen muss fort zu Hannibal nach Italien Rom Im Kapitol tagt der Senat Der Zensor Kato meint Karthago soll zugrunde gehen Gesagt getan Rom holt zum listigen Gegenschlag aus Vier Legionen unter Fuhrung der zwei Scipionen werden nach Spanien gesandt nach Numantia In dieser Stadt hat Hannibal viele Freunde Die Marschrichtung der Legionen stimmt Es geht uber einen Umweg zwar gen Karthago Ein Bote aus Karthago uberbringt Hannibal Briefe vom Synedrion Der Feldherr soll mit seinen 17 000 Mannern nach Kapua ziehen Die ubrigen schriftlichen Nachrichten aus Karthago verheissen nichts Gutes Was wird die Zukunft bringen Hannibal versorgt sich fur den Fall der Falle mit Gift 2 Numantia und KapuaTerenz hat sich in den Scipionen getauscht Diese Ungetume haben Numantia in Schutt und Asche gelegt und lassen die winselnden Gefangenen mit Bleiknopfen geisseln Die Scipionen auf dem Wege nach Karthago pressen Keltiberier in ihr Heer Kapua Hannibal hofft auf die Ankunft des Bruders Hasdrubal und dessen Streitmacht Hasdrubal hatte sich in Numantia einschiffen wollen hatte jedoch wegen des Falls der Stadt den viel beschwerlicheren Umweg uber die Alpen genommen 3 Abschied von ItalienBei Capua nahert sich Hannibal ein romisches Heer unter Fabius Maximus Ein als Karthager verkleideter Romer dringt mit einem Paket zu Hannibal vor und wirft dem Feldherrn den Kopf Hasdrubals vor die Fusse Der Despot von Kapua hat Hannibal die Tore geoffnet Aber das nutzt ihm wenig Seine Sklaven bringen ihn um Die karthagische Flotte rustet zum Absegeln Denn zwei Verwandte von Hanno und Melkir hatten eine Botschaft aus Karthago uberbracht Hannibal war zuruckgerufen worden Eile tut Not Die Scipionen bedrohen in Nordafrika die Vaterstadt Hannibal soll der Verteidiger sein Die Flotte sticht in See Die beiden Botschafter lasst Hannibal zuruck und schickt diese somit in den sicheren Tod nbsp Die Schlacht bei Zamaam 19 Oktober 202 v Chr 4 GisgonKarthago Melkir will die Alleinherrschaft aber Hanno und Gisgon ruhren ihre Giftbecher die Melkir ihnen kredenzt hat nicht an Die Dreimanner sitzen in einer Zwickmuhle Sollen sie dem Heimkehrer Hannibal die Tore offnen oder sich von den Scipionen attackieren lassen Hannibal nimmt den Machthabern die Entscheidung ab Der Draufganger verschafft sich gewaltsam Zutritt in die Vaterstadt Die Dreimanner verkriechen sich Hannibal sondiert nach jahrelanger Abwesenheit in Karthago in einem Gesprach mit seinem Grossvater Barkas und mit Alitta die Lage Inzwischen kampft Brasidas vor Karthagos Toren gegen die anruckenden Scipionen Alitta beschwort Hannibal er solle Brasidas ohne jede Verzogerung beistehen Hannibal eilt also Brasidas zu Hilfe Aber die Romer besiegen die Karthager bei Zama Melkir frohlockt Die Scipionen haben Hannibal vernichtend geschlagen Doch die Freude wahrt nur kurz Die siegreichen Romer wenden sich gegen Karthago Die Karthager opfern in ihrer Bedrangnis die eigenen Kleinstkinder dem Moloch Zwar verschlingt die Gottheit das schuldlose Blut steht aber nicht bei Die Romer schicken Boten in die Stadt und stellen Gisgon unannehmbare Forderungen So kampfen die karthagischen Manner einen hoffnungslosen Kampf Einer nach dem anderen fallt an der Stadtmauer Gisgon verzweifelt lasst versteckte Waffen an die Sklaven austeilen Hannibal gelingt die Flucht 5 Konig PrusiasHannibal wurde von Prusias dem Konig von Bithynien Asyl gewahrt Untertanig bittet Hannibal um eine Audienz beim Herrscher Diese wird grosszugigerweise gegeben Prusias halt Hannibal wahrend des Empfangs einige gravierende Kunstfehler vor die dem grossen Feldherren wahrend seiner Kriegfuhrung gegen die Romer unterlaufen sind Karthago Derweil haben daheim die Frauen das Hauflein der uberlebenden Manner bewaffnet Die wenigen Karthager fallen auch noch Brasidas ist tot Also will auch Alitta nicht langer leben Zusammen mit dem greisen Barkas geht sie in den Feuertod In der Hauptstadt Bithyniens Die Romer fordern von Prusias die Auslieferung Hannibals Andernfalls soll Bithynien mit Krieg uberzogen werden Prusias gibt klein bei Als sich die Romer Hannibals Asyl nahern nimmt er das Gift und stirbt Zitate BearbeitenHannibal sagt Fechte der Satan wo Kaufleute rechnen 3 Aus der Welt werden wir nicht fallen Wir sind einmal darin 4 Tragikomodie BearbeitenDie Vorgange in dem Stuck sind zunachst durchweg tragisch Alle beteiligten Protagonisten ob nun Hannibal selbst oder aber seine Gegenspieler allen voran die Dreimanner und die beiden Scipionen sind ausserst grausame skrupellose Machtmenschen Da werden Boten umgebracht bzw dem Tode geweiht da wird dem Kriegsgegner der Kopf abgehackt da wird schreckliche Rache nach verlorener Schlacht genommen und so fort Im 5 Aufzug aber schlagt die Stimmung um Plotzlich nimmt die Tragodie eine urkomische Wendung Und diese wird bis zum knappen wiederum tragischen Schluss uber den ganzen 5 Aufzug hinweg auf das Bravouroseste durchgehalten Konig Prusias hanselt Hannibal ob dessen Dummheit in strategischen Kriegsentscheidungen und der grosse Feldherr muss dem Konig eigentlich recht geben Der Spass geht noch weiter Konig Prusias lasst die Szene von dem Hofmaler Pantisaalbaderthilphichidis skizzieren fur ein spateres verherrlichendes Abbild seiner koniglichen Person Hannibal kuscht zu Fussen von Prusias Der oben geschilderte Bruch ist zwar fur den Zuschauer der auf Tragik bis zum Schluss eingestellt ist erheiternd und Grabbe hat den letzten Aufzug anscheinend in einer begluckend genialen Stunde mit leichter Hand gearbeitet aber er bleibt nun mal ein kapitaler Bruch Kein Geringerer als Brecht soll ja das Stuck studiert haben 5 Was mag der Grund fur die jahrelange Beschaftigung mit der komischen Tragodie gewesen sein Antwort Wahrscheinlich hangt das brechtsche Interesse direkt mit jener uberraschend originellen Wendung im 5 Aufzug Hannibals zusammen Selbstzeugnisse Bearbeiten Den Hannibal menschlich zu machen war ne Kunst er steht in der Geschichte wie eine kalte Mythe 6 Hannibals Ende ist das Kuhnste was ich geschrieben Tragisch und doch lustig 7 Rezeption BearbeitenHannibal ist ein pessimistisches Stuck 8 Die neuere Literaturgeschichte findet im Gegensatz zur alteren inzwischen die Stil Wechselbader in dem Stuck originell 9 Immerhin lauft die Handlung uber reichlich dreissig Jahre Grabbe hat ein Kunststuck fertig gebracht Dem Zuschauer erscheint es so als ob die Geschichte innerhalb ganz weniger Jahre abliefe Historie BearbeitenAm Ende der Tragodie tritt der Urvater Barkas der Grossvater Hannibals auf Der fast hundertjahrige Greis ist der Vater von Hamilkar Barkas 229 v Chr Literatur BearbeitenQuelleHannibal Eine Tragodie In Grabbes Werke in zwei Banden Zweiter Band Bibliothek deutscher Klassiker S 277 353 Anmerkungen von Hans Georg Werner S 425 428 Herausgegeben von den Nationalen Forschungs und Gedenkstatten der Klassischen Deutschen Literatur in Weimar Aufbau Verlag Berlin Weimar 1987 435 Seiten ISBN 3 351 00113 4 Faksimile Ausgabewww ub uni bielefeld de Christian Dietrich Grabbe Hannibal Eine Tragodie Christian Dietrich Grabbe s sammtliche Werke Zweiter Band Erste Gesammtausgabe Herausgegeben und eingeleitet von Rudolf Gottschall Leipzig 1870 AusgabenChristian Dietrich Grabbe Hannibal Dusseldorf Schreiner 1835 Erstausg LLB Detmold Christian Dietrich Grabbe Hannibal Philipp Reclam 1986 Universal Bibliothek 6449 ISBN 978 3 15 006449 8 SekundarliteraturLadislaus Lob Christian Dietrich Grabbe Verlag J B Metzler Stuttgart u a 1996 ISBN 3 476 10294 7 S 97 103 Roy C Cowen Christian Dietrich Grabbe Dramatiker ungeloster Widerspruche S 189 209 Aisthesis Verlag Bielefeld 1998 269 Seiten ISBN 3 89528 163 8 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 211 Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Weblinks BearbeitenHannibal Grabbe im Projekt Gutenberg DE Text in Zeno org Meine BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Cowen S 200 17 Z v u Quelle S 425 Quelle S 293 15 Z v u Quelle S 352 3 Z v o Cowen S 13 18 Z v u Lob S 99 17 Z v u Lob S 100 7 Z v u Lob S 101 13 Z v u Lob S 103 18 Z v u Normdaten Werk GND 4420613 6 lobid OGND AKS LCCN n85124015 VIAF 310513722 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hannibal Grabbe amp oldid 224137175