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Das Dekret Haec sancta Diese heilige Synode wurde vom Konzil von Konstanz am 6 April 1415 veroffentlicht Es enthalt einen Abschnitt zu der sogenannten Superioritats frage ob der Papst uber einem allgemeinen Konzil oder umgekehrt ein solches uber dem Papst stehe Die Frage steht im Zusammenhang mit dem papstlichen Primat Inhaltsverzeichnis 1 Ausschnitt 2 Auffassungen zum Dekret 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksAusschnitt BearbeitenDer betreffende Abschnitt lautet 1 Et primo declarat quod ipsa in spiritu sancto legitime congregata concilium generale faciens et ecclesiam catholicam militantem repraesentans potestatem a Christo immediate habet cui quilibet cuiuscumque status vel dignitatis etiam si papalis existat obedire tenetur in his quae pertinent ad fidem et extirpationem dicti schismatis ac reformationem dictae ecclesiae in capite et in membris Diese im Heiligen Geiste rechtmassig versammelte Synode die ein allgemeines Konzil darstellt und die streitende katholische Kirche reprasentiert hat ihre Vollmacht unmittelbar von Christus ihr ist jedermann welchen Standes oder welcher Wurde auch immer auch wenn es die papstliche sein sollte gehalten zu gehorchen in dem was den Glauben die Ausrottung des besagten Schismas und die allgemeine Reform dieser Kirche Gottes an Haupt und Gliedern betrifft Das Dekret spielte eine wesentliche Rolle bei der Ausformung des Konziliarismus Auffassungen zum Dekret BearbeitenIn der Theologie gibt es vier Auffassungen zu diesem Dekret Das Konzil steht uber dem Papst Fur die Befurworter dieser Auffassung ist die entsprechende Aussage des Dekrets ein allgemeingultiges Dogma Das Konzil von Konstanz hatte aufgrund des Schismas eine Sonderstellung Von den Vertretern dieser Auffassung wird der Vorrang des Konzils anerkannt allerdings nur in der damaligen Situation als drei Personen zur selben Zeit das Amt des Papstes beanspruchten Gregor XII Johannes XXIII und Benedikt XIII Um diesen Konflikt zu losen wurde das Konzil einberufen Es war ausserst umstritten wer von den genannten der rechtmassige Papst war Der von der Kirche spater anerkannte Gregor XII verzichtete freiwillig auf das Amt und die zwei Gegenpapste wurden abgesetzt nur Johannes XXIII willigte schliesslich in seine Absetzung ein Irrelevanz aufgrund der Formulierung Die Vertreter dieser Auffassung verweisen darauf Jedermann ist gehalten sei eine sehr zuruckhaltende Formulierung Zudem sei der Gehorsam auf die Themen des Konstanzer Konzils beschrankt und kein allgemeingultiges Gebot Die verwendeten Formulierungen seien auch nicht eindeutig genug fur ein Dogma Fur dessen Verkundung sei eine klarere Sprache notwendig um jeden Zweifel auszuschliessen die kontroverse Diskussion zeige gerade dass es sich nicht um ein Dogma handele Der auf dem Konzil gewahlte Papst Martin V hatte die Aussage andernfalls wiederholen und klarer aussprechen konnen Der Papst steht uber dem Konzil Die Befurworter dieser Auffassung halten dafur dass grundsatzlich kein Konzil irgendeine Verfugungsgewalt uber die Papste habe Das Konzil sei ausserdem nur durch den Gegenpapst Johannes XXIII und damit nicht korrekt einberufen worden Deshalb seien die fruhen Dokumente des Konzils ungultig Notwendig fur diese Argumentation ist die Anerkennung Gregors XII als einzig rechtmassigem der drei Papste da er freiwillig auf das Amt verzichtete und deshalb das Dekret Haec sancta nicht fur die Absetzung notwendig war 2 Die Konzilsdokumente werden erst ab der nachtraglichen Legalisierung des Konzils durch die anerkannten Papste Gregor XII und Martin V akzeptiert Einzelnachweise Bearbeiten Archivlink Memento vom 24 Mai 2011 im Internet Archive Theologische Realenzyklopadie S 582Literatur BearbeitenDie Papste Herrscher uber Himmel und Erde Hans Christian Huf Hrsg Ullstein Buchverlage Berlin 2008 ISBN 978 3 550 08693 9Weblinks BearbeitenDer Konziliarismus als Problem der neueren katholischen Theologie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haec sancta amp oldid 231428587