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Schwebstofffilter sind Filter zur Abscheidung von Schwebstoffen aus der Luft Sie zahlen zu den Tiefenfiltern 1 und scheiden Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner 1 µm ab 2 z B Bakterien und Viren Pollen Milbeneier und ausscheidungen Staube Aerosole und Rauchpartikel Schwebstofffilter im Schnitt mit AbscheideprinzipienNach zunehmender Abscheidewirksamkeit werden Schwebstofffilter unterteilt in Hochleistungs Partikelfilter EPA Efficient Particulate Air Schwebstofffilter HEPA High Efficiency Particulate Air Arrestance Hochleistungs Schwebstofffilter ULPA Ultra Low Penetration Air Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Wirkungsweise 3 Geschichte 4 Einsatzbereich 5 Effizienz und Standardisierung 5 1 Europaische Normung 5 2 Vereinigte Staaten 6 Prufverfahren 7 EinzelnachweiseTechnik BearbeitenDie verwendeten Filtermatten werden in den meisten Fallen in Sperrholz oder Metallrahmen montiert um sie einfach wechseln zu konnen Das Filtermedium besteht wie bei den meisten Luftfiltern aus Glasfasermatten mit einem Faserdurchmesser von etwa 1 bis 10 µm Da der Faserdurchmesser einer Grossenverteilung unterliegt sind Schwebstofffiltermittel inhomogen 3 Zur Vergrosserung der Filterflache sind die Matten meist wellen oder zackenformig in den Rahmen eingebaut Beim Wechseln der Filter muss vermieden werden dass abgeschiedene Schadstoffe freigesetzt und eingeatmet oder beruhrt werden konnen Deswegen werden in vielen Fallen Filtergehause eingesetzt die einen beruhrungslosen Filterwechsel erlauben Schutzsack Wechselmethode Wirkungsweise BearbeitenDer Vorgang der Partikelabscheidung im Schwebstofffilter erfolgt generell auf drei verschiedene Arten vgl Abb Sperreffekt Interzeption Kleinere Partikel welche dem Luftstrom um die Filterfaser folgen bleiben haften wenn sie der Filterfaser zu nahe kommen Tragheitseffekt Grossere Partikel folgen nicht dem Luftstrom um die Faser herum sondern prallen aufgrund ihrer Tragheit dagegen und bleiben haften Diffusionseffekt Auch sehr kleine Partikel lt 1 µm folgen nicht dem Luftstrom sondern haben durch ihre Zusammenstosse mit den Luftmolekulen eine der Brownschen Bewegung ahnliche Flugbahn und stossen dadurch mit den Filterfasern zusammen wobei sie haften bleiben Geschichte BearbeitenEntwickelt wurde diese Art von Filtern in den 1940er Jahren im Zuge des Manhattan Projekts um gefahrliche radioaktive Partikel aus der Raumluft zu entfernen 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Filter fur weitere Einsatzzwecke zuganglich gemacht und schrittweise klassifiziert Einsatzbereich BearbeitenEingesetzt werden sie unter anderem im medizinischen Bereich also in Operationsraumen Intensivstationen und Laboratorien sowie in Reinraumen der Kerntechnik in Flugzeugen und einigen Luftwaschern Fur die Auswahl der Filterklasse ist der jeweilige Einsatzzweck ausschlaggebend Fur die Einstufung von Raumen in verschiedene Reinraumklassen verwendet man die EN ISO 14644 Vor allem fur nicht professionelle Anwendungen z B Staubsauger sind eine Vielzahl von Filtern im Angebot die zwar die Bezeichnung HEPA im Namen tragen jedoch nicht die u g Spezifikationen der EN Normen garantieren Auch ausserhalb des raumlichen Anwendungsbereiches der EN Normen ist die Bezeichnung HEPA in Verwendung Jedoch werden hier sehr unterschiedliche teils nicht vergleichbare Prufbedingungen fur die Bezeichnung angewandt Effizienz und Standardisierung BearbeitenEuropaische Normung Bearbeiten Fur die Einstufung der verschiedenen Filter Effektivitaten werden in Europa die Partikelfilterklassen von 1 bis 17 verwendet je hoher die Zahl umso hoher der garantierte Abscheidegrad Die Europaische Norm fur die Klassifizierung der Schwebstofffilter ist die EN 1822 1 2009 5 Gemass den bekannten Filtereffekten sind Partikel um 0 1 bis 0 3 Mikrometer am schwersten abzuscheiden MPPS most penetrating particle size Grossere und kleinere Partikel werden aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften besser abgeschieden In o g Norm werden EPA HEPA und ULPA klassifiziert nach ihrer Effektivitat fur diese Korngrossen mittels eines Prufaerosols aus Di 2 ethylhexyl sebacat DEHS Unterschieden wird dabei zwischen der Gesamteffizienz des Filters und der schlechtesten lokalen Stelle Schwebstoff Filterklassen nach EN 1822 1 2009 Filterklasse Abscheidegrad gesamt Abscheidegrad lokal EPA E10 gt 85 E11 gt 95 E12 gt 99 5 HEPA H13 gt 99 95 gt 99 75 H14 gt 99 995 gt 99 975 ULPA U15 gt 99 9995 gt 99 9975 U16 gt 99 99995 gt 99 99975 U17 gt 99 999995 gt 99 9999 Vereinigte Staaten Bearbeiten Anders als im Geltungsbereich der Europaischen Normen besteht auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten nur der Begriff HEPA mit feststehendem Abscheidegrad Der Abscheidegrad ist vergleichbar mit dem der Filterklasse H13 nach EN 1822 1 1998 Er betragt nach DOE STD 3020 97 99 97 Prozent fur Partikel mit einer Grosse von 0 3 µm Prufverfahren BearbeitenZur Prufung des Filtermediums werden Proben daraus mit einem Prufaerosol beaufschlagt und die Partikelanzahlkonzentrationen fur verschiedene Partikelgrossen im An und Abstrom gemessen 6 Fur die Prufung des Filterelements wird dieses ebenfalls mit einem Prufaerosol beaufschlagt auf der Abstromseite des Elements erfolgt die Aufnahme eines Partikelstromprofils das aufgrund von produktionsbedingten Unregelmassigkeiten und Lecks variieren kann 7 Die Prufungen erfolgen jeweils im Neuzustand der als ungunstigster Zustand angesehen wird 8 Fur jeden Filter gibt es eine Kennzeichnungspflicht die folgende Angaben umfasst 9 Name des Herstellers Typ und fortlaufende Seriennummer des Filters Hinweis auf die Prufnorm DIN EN 1822 Filterklasse NennvolumenstromJeder Filter erhalt ein individuelles Prufzertifikat Prufprotokoll zum Nachweis der Abscheideleistung der normkonformen Prufung inklusive Filtermedium und Prufparameter Jeder einzelne Filter wird dem Prufverfahren nach DIN EN 1822 unterzogen In der Einzelprufung wird die Partikelgrosse im Abscheidegradminimum des Filters ermittelt die Leckfreiheit bei Nennvolumenstrom nachgewiesen Referenz Scanverfahren oder Olfadentest und mithilfe des Prufaerosols Schwebstoffe in MPPS Most Penetrating Particle Size der Abscheidegrad die Wirksamkeit des Filters von gt 99 95 oder 99 995 festgestellt 10 Einzelnachweise Bearbeiten VDI 3677 Blatt 2 2004 02 Filternde Abscheider Tiefenfilter aus Fasern Filtering separators Depth fiber filters Beuth Verlag Berlin S 19 VDI 3677 Blatt 2 2004 02 Filternde Abscheider Tiefenfilter aus Fasern Filtering separators Depth fiber filters Beuth Verlag Berlin S 9 Tobias Lucke Rene Adam Untersuchungen zum Abscheidegradminimum von Faserfiltern fur die Schwebstoffiltration In Staub Reinhalt Luft 54 Nr 12 1994 ISSN 0949 8036 S 443 448 U S Department of Energy Office of Scientific and Technical Information osti gov DIN EN 1822 Teil 1 2011 01 Schwebstofffilter EPA HEPA und ULPA Teil 1 Klassifikation Leistungsprufung Kennzeichnung Deutsche Fassung EN 1822 1 2009 Beuth Verlag Berlin DIN EN 1822 Teil 3 2011 01 Schwebstofffilter EPA HEPA und ULPA Teil 3 Prufung des planen Filtermediums Deutsche Fassung EN 1822 3 2009 Beuth Verlag Berlin DIN EN 1822 Teil 4 2011 01 Schwebstofffilter EPA HEPA und ULPA Teil 4 Prufung des Filterelementes Scan Verfahren Deutsche Fassung EN 1822 4 2009 Beuth Verlag Berlin VDI 3677 Blatt 2 2004 02 Filternde Abscheider Tiefenfilter aus Fasern Filtering separators Depth fiber filters Beuth Verlag Berlin S 25 DIN EN 1822 Teil 1 2011 01 Schwebstofffilter EPA HEPA und ULPA Teil 1 Klassifikation Leistungsprufung Kennzeichnung Deutsche Fassung EN 1822 1 2009 Beuth Verlag Berlin DIN EN 1822 Teil 1 2011 01 Schwebstofffilter EPA HEPA und ULPA Teil 1 Klassifikation Leistungsprufung Kennzeichnung Deutsche Fassung EN 1822 1 2009 Beuth Verlag Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwebstofffilter amp oldid 238945872