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Ein Hackel auch Fahrstock oder Steigerstock genannt ist ein Handstock der ublicherweise von Aufsichtspersonen im Bergbau zu festlichen Anlassen oder Bergparaden mitgefuhrt wird Der Handgriff Krucke besteht aus Messing Bronze oder auch Silber und ist einem bergbaulichen Werkzeug nachempfunden Die Bergbarte stellt im Gegensatz dazu eine Paradewaffe dar Zwei Ausfuhrungen eines Westfalischen Hackels1930 datierter Hackel mit Schlagel und Eisen fur den Berghauptmann Dr Ing Bornhardt vom Oberharzer Geschichts und Museumsverein Oberharzer Bergwerksmuseum Kategorie Alltagskultur im Portal Kulturerbe Niedersachsen Steiger im Ruhrbergbau untertage mit Hackel und GeleuchtDer Hackel sieht ahnlich wie Froschlampen in jeder Bergbauregion entsprechend der jeweiligen Tradition individuell anders aus Zumindest fur den Ruhrbergbau ist die Verwendung des Hackels durch Steiger auch untertage bekannt Dabei diente der Hackel als Gehstock und als Werkzeug zur Uberprufung der Standfestigkeit von Gebirge und Grubenausbau durch Abklopfen Durch die definierte Lange des Hackels oftmals 1 m konnten auch grobe Langen etwa Abbaufortschritt ermittelt werden Diese Gebrauchshackel waren weniger kunstlerisch gestaltet Hackel sind beliebte Ehrengaben an Fuhrungskrafte aus dem Bergbau Ehrenhackel oder Gaste zu besonderen Anlassen Im Salzbergwerk wird der Ehrenhackel bei der Pensionierung weitergereicht 1 Entstehung und Aussehen BearbeitenDer Hackel ist wahrscheinlich aus der Keilhaue entstanden wobei einige regionale Varianten Schneiden parallel zum Stiel und somit Elemente einer Bergaxt aufweisen Die Krucke ist asymmetrisch und je nach Region ein oder zweiseitig ausgefuhrt Der Stiel ist einschliesslich des Handgriffs meistens einen Meter lang und konnte als Messlatte verwendet werden Haufig sind seitlich zusatzlich Nieten oder Einkerbungen in 5 bis 10 cm Abstand eingelassen Neben dem eher schlicht gehaltenen Westfalischen oder dem Oberharzer Hackel weisen die Mansfelder oder Erzgebirgischen Varianten reichliche Verzierungen auf Regionale Varianten Bezeichnung BeschreibungErzgebirgischer Mansfelder und Schlesischer Hackel Ahneln sich in der Gestaltung des Kopfes der einer Barte nachempfunden und reichlich mit Bergbauabbildungen verziert ist Der Erzgebirgische und der Schlesische Hackel besitzen Schlagel und Eisen Motive in der vorderen unteren Ecke Eine schlichtere Ausfuhrung ist der Chursachsische Hackel Oberharzer Hackel Schlichter einseitiger Hackel mit einer leichten Krummung in Richtung des Stiels An der Spitze ist eine Schneide angedeutet Siegerlander Hackel Bei diesem Hackel ahnelt das Griffstuck stark einem sogenannten Klauenhammer ohne dass die Finne zur Klaue gespaltet ist Zwischen Kopf und Stiel befindet sich ein metallisches Zwischenstuck mit eingelassenen Schlagel und Eisen Westfalischer Hackel Der Westfalische Hackel hat einen zweiseitigen Handgriff Eine Seite ist flach mit einer Schneide parallel zum Stiel ahnlich einer sehr schmalen Axt Die andere Seite ist hammerahnlich von quadratischen Querschnitt und von innen nach aussen konisch dicker werdend Gebrauchsvarianten weisen einfache pickelahnliche Spitzen auf Letzterer Hackel tritt auch als Deutscher Fahrstock oder Ruhrgebietshackel als Zierversion in Erscheinung Literatur BearbeitenWalter Bischoff Das kleine Bergbaulexikon 4 Auflage Gluckauf Essen 1983 ISBN 3 7739 0402 9 Torsten Schropfer Fundgrube Wissenswertes uber den Westharzer Bergbau und das Huttenwesen 1 Auflage Pieper Clausthal Zellerfeld 2000 ISBN 3 923605 08 0 Einzelnachweise Bearbeiten Pensionierung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hackel Bergbau amp oldid 238093230