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Der Gutenberg Bund war eine deutsche christliche Gewerkschaft im graphischen Gewerbe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mitgliederzahlen 3 Vorsitzende 4 Literatur Auswahl 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Bund entstand im Jahr 1893 aus Enttauschung uber den Verlauf des verlorenen Streiks im Druckgewerbe 1891 1892 Neunstundenkampf Der Streik ruinierte vollstandig die Unterstutzungskassen des freigewerkschaftlichen Druckerverbandes der bislang zur reichsten Gewerkschaft Deutschlands zahlte Als Folge des Streiks zerbrach die reichsweite Tarifgemeinschaft zwischen Arbeitgeberseite Prinzipale und den gewerkschaftlich organisierten Buchdruckern Am 3 und 4 September 1893 trafen sich auf einem Nichtverbandler Tag oppositionelle Drucker und Schriftsetzer um den Gutenberg Bund aus der Taufe zu heben Die lokalen Schwerpunkte der Organisation lagen in Berlin Brandenburg und Schlesien Die Mitglieder entstammten dem burgerlich liberalen Milieu und lehnten sozialistische Transformationsvorstellungen ab Sie warfen dem freigewerkschaftlichen Verband der Deutschen Buchdrucker vor den bislang beschrittenen Kurs parteipolitischer Neutralitat aufgegeben und sich zu eng mit der deutschen Sozialdemokratie verbundet zu haben Als Verbandsorgan fungierte Der Typograph der 1892 von Stuttgarter Verbandsgegnern gegrundet wurde Der Aufbau eigener Unterstutzungskassen stand im Mittelpunkt des Grundungskongresses Ein Neutralitatspassus im Statut sollte indes verhindern dass die Kassen zu Streikzwecken missbraucht werden Damit hatte der Gutenberg Bund zunachst nicht den Charakter einer Gewerkschaft sondern kann nur als Unterstutzungsverein angesehen werden Hauptforderung war die Wiederherstellung der alten Tarifgemeinschaft Mitglieder konnten nur gelernte Drucker werden 1896 kehrten der freigewerkschaftliche Verband der deutschen Buchdrucker und die Arbeitgeberseite zum System des flachendeckenden Tarifvertrages zuruck ohne dass es dem Gutenberg Bund erlaubt wurde in den paritatisch besetzten ordnungspolitischen Instanzen Tarifausschuss Tarifamt Tarifgerichte etc mitzuwirken Die Tarifverhandlungen im Druckgewerbe 1901 und 1907 verschlechterten die Rahmenbedingungen zusatzlich Ab 1907 sollten z B tariftreue Druckereien nur noch Mitglieder des Verbandes deutscher Buchdrucker beschaftigen Der Gutenberg Bund verlor an Mitgliedern und Einfluss Im Verband mehrten sich Stimmen sich einer richtigen Gewerkschaft anzuschliessen Nach einer Urabstimmung unter den Mitgliedern schloss sich Bund dem Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften an Damit verlagerte sich der Schwerpunkt der Organisation in das rheinisch westfalische Industriegebiet Erst der Weltkrieg brachte dem Gutenberg Bund die vollstandige gewerkschaftliche Anerkennung Seit Herbst 1917 arbeiteten die sozialistischen sozialdemokratischen und die christlichen Gewerkschaften im Volksbund fur Freiheit und Vaterland zusammen Danach wurde der Gutenberg Bund als gleichberechtigtes Mitglied im Tarifausschuss und Tarifamt akzeptiert nachdem bereits vor Kriegsausbruch die Absperrung des christlichen Verbandes gelockert worden war Der Typograph fungierte als zweites offizielles Sprachrohr der Tarifpartner Wahrend der Weimarer Republik naherten sich die kleine christliche und die grosse freigewerkschaftliche Organisation weiter an und arbeiteten in tarifpolitischen Fragen eng zusammen Vereinigungsangebote lehnte der Gutenberg Bund allerdings mit dem Hinweis ab der von den freien Gewerkschaften vertretene Klassenkampf sei mit dem Christentum unvereinbar Mitgliederzahlen Bearbeiten1894 1 240 Mitglieder 1900 3 152 Mitglieder 1913 3 440 Mitglieder 1930 4 200 MitgliederDie Mitgliederzahlen belegen Nur in seiner Grundungsphase war der Gutenberg Bund eine Gefahr fur den freigewerkschaftlichen Verband Als 1896 der Verband der deutschen Buchdrucker zum Neutralitatskurs und zum Flachentarifvertrag zuruckkehrte den er als deutsche freigewerkschaftliche Organisation exklusiv pflegte brauchte er mit seinen Mitgliederzahlen 1930 90 389 Mitglieder keine abgespaltene Gewerkschaft zu furchten Der Gutenberg Bund konnte nur 5 der im Beruf Beschaftigten organisieren und hatte nur im katholischen Milieu einige Hochburgen Vorsitzende Bearbeiten1893 1897 Rudolph Hermann 1897 1898 Carl Albregh 1898 1911 Carl Illig 1911 1933 Paul ThranertDer Gutenberg Bund wurde nach der nationalsozialistischen Machtergreifung verboten Einige seiner Mitglieder wie der Berliner Senator Eduard Bernoth spielten nach 1945 bei der Neugrundung der CDU und der Etablierung einer deutschen Einheitsgewerkschaft im Westen Deutschlands eine herausragende Rolle Literatur Auswahl Bearbeiten25 Jahre Gutenbergbund Geschichtlicher Ruckblick zum 25jahrigen Bestehen des Gutenberg Bundes Verl des Gutenberg Bundes Berlin 1919 Der Gutenberg Bund Kurze Geschichte seiner gewerkschaftlichen Entwicklung mit besonderer Berucksichtigung der Kampfe der Organisation Verl des Gutenberg Bundes Berlin 1906 Gutenberg Bund Christliche Gewerkschaft Deutscher Buchdrucker Berlin Verl des Gutenberg Bundes Berlin 1927 Der Gutenberg Bund Vereinigung Deutscher Buchdrucker dem Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften angeschlossen Sein Werdegang und seine Kampfe um Mitbestimmung in der Tarifgemeinschaft der Deutschen Buchdrucker Verl des Gutenberg Bundes Berlin 1908 Die organisatorische und die tarifliche Geschichte des Gutenbergbundes Der Werdegang einer deutschen gelben Gewerkschaft Zugleich ein Beitrag fur die tarifgemeinschaftliche Entwicklung im deutschen Buchdruckergewerbe seit 1892 Eichler Leipzig 1907 Bernhard Otte Gutenberg Bund In Internationales Handworterbuch des Gewerkschaftswesens Band 1 1931 S 740 Statuten des Rheinisch Westphalischen Buchdrucker Vereins im Gutenbergbunde Hermann Voss Dusseldorf ca 1850 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Weblinks BearbeitenSatzung der Lehrlingsabteilung des Gutenberg Bundes Digitalisat PDF Datei 424 kB Satzung des Gutenberg Bundes 1922 Digitalisat PDF Datei 2 72 MB Satzung des Gutenberg Bundes 1923 Digitalisat PDF Datei 3 16 MB Spalter Klassenverrater oder verkannte Gewerkschafter Geschichte und Erbe des Gutenberg Bundes 1893 1933 Abgerufen am 30 April 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutenberg Bund amp oldid 229933084