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Gustav Coppel 17 Juli 1830 in Solingen 25 Dezember 1914 1 ebenda war ein deutscher Stahlwaren und Waffenfabrikant Grabmal Gustav Coppel und Familie auf dem Judischen Friedhof Solingen Inhaltsverzeichnis 1 Familie Coppel Jugend 2 Unternehmer Politiker gesellschaftliches Engagement 3 Familie Gustav Coppel 4 Gedenken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie Coppel Jugend BearbeitenDer Grossvater von Gustav Coppel Samuel Februar 1746 23 April 1837 in Solingen 2 kam um 1770 nach Solingen und begrundete dort das spatere Unternehmen als Vertrieb fur Stahlwaren Samuel Coppels Sohn Alexander 7 November 1795 in Solingen 1 Dezember 1878 ebenda 3 heiratete am 4 Juli 1821 Elise Schubach 28 November 1803 in Solingen 8 November 1880 ebenda 4 baute das vaterliche Geschaft weiter aus und grundete 1821 die Firma Alexander Coppel Solingen die heute unter dem Namen ALCOSO noch besteht und neben Stahlwaren auch Waffen produzierte 1862 galt das Unternehmen als drittgrosstes der Stadt und gehorte in den Grunderjahren weltweit zu den funf bedeutendsten Waffenherstellern Gustav Coppel wurde 1830 als funftes Kind geboren Wie seine Geschwister besuchte er die Elementarschule am Kirchplatz ab 1835 Im Anschluss absolvierte er die Ausbildung in der Scherenfabrikation mit dem Abschluss des Meisters Unternehmer Politiker gesellschaftliches Engagement BearbeitenAm 23 November 1853 trat der damals 23 Jahrige in das vaterliche Geschaft ein Bereits auf seiner Hochzeitsreise nach Wien konnte er dort umfangreiche Auftrage annehmen Weitere Reisen fuhrten ihn zum Beispiel nach Agypten Ab 1868 wurde mit der Installation einer Dampfkesselanlage der Fertigungsprozess weiter entwickelt mit uberzeugenden Ergebnissen der Waffentechnik besonders im Bereich von Bajonetten Ab der Jahrhundertwende stellte das Unternehmen auch nahtlose Rohre her zunachst nur fur den Fahrradbau Um 1898 entstand in Hilden eine neue Fabrikation in der erstmals ein kaltgezogenes Prazisions Stahlrohr gefertigt wurde das als Coppelrohr weltweit bekannt wurde 1912 beschaftigte das Unternehmen 380 Mitarbeiter Coppel engagierte sich in der Stadt Solingen auch in anderen Funktionen Er war unter anderem Prasident der Handelskammer Aufsichtsratsvorsitzender des Siegen Solinger Gussstahl Aktien Vereins Vorsitzender des Scherenfabrikantenvereins und Vorsitzender der Vergleichskammer in der Scherenbranche sowie nach anfanglicher Tatigkeit in der Deutschen Fortschrittspartei spater dann Kreisvorsitzender der Nationalliberalen Partei Spater wurde er Vorsitzender des Verbandes samtlicher Fabrikantenvereine Solingen und verwandter Vereinigungen Er war von 1867 bis 1920 Stadtverordneter Kreistagsabgeordneter und ab 1892 bis zu seinem Tod Beigeordneter Von 1905 bis 1914 bildeten Gustav Coppel Oberburgermeister August Dicke sowie vier weitere Beigeordnete wie zum Beispiel Carl Friedrich Goerdeler die Verwaltungsspitze 1906 stifteten er und weitere Familienmitglieder eine erhebliche Summe fur den Bau des Coppelstifts eines Sauglingsheims und einer Erholungsstatte fur Erwachsene und Kranke der 1912 eingeweiht wurde und als stadtische Beratungsstelle heute noch im historischen Gebaude besteht 5 1897 wurde Gustav Coppel mit dem Titel Kommerzienrath ausgezeichnet 1906 mit dem eines Geheimen Kommerzienraths Zudem wurde er Ehrenburger seiner Heimatstadt Familie Gustav Coppel BearbeitenEr war seit dem 3 November 1856 mit der damals noch minderjahrigen Fanny Katzenstein 20 August 1836 13 Dezember 1922 6 7 verheiratet Das Paar hatte funf Kinder Carl Gustav 14 Dezember 1857 in Solingen 25 September 1941 in Dusseldorf Hermann 13 Juli 1859 in Solingen 3 April 1931 ebenda Johanna Franziska 9 September 1861 in Solingen 26 September 1949 in Luzern Henriette 14 September 1863 in Solingen 27 Marz 1939 in Berlin Alexander Otto 18 September 1865 in Solingen 4 August 1942 im KZ Theresienstadt Nach seinem Tod wurden er und seine Frau auf dem judischen Friedhof Solingen beigesetzt Seine Nachkommen wurden als Juden wahrend der NS Zeit verfolgt und ermordet Der alteste Sohn Carl Gustav nahm sich 1941 das Leben dessen Tochter Anna wurde im April 1942 in das KZ Ravensbruck deportiert und starb 1942 in der Totungsanstalt Bernburg 8 Ihre Schwester Martha wurde in die judischen Heil und Pflegeanstalt Sayn Bendorf eingeliefert am 15 Juni 1942 dann in das Vernichtungslager Sobibor deportiert uber das weitere Schicksal ist nichts bekannt 9 Alexander jungster Sohn von Gustav Coppel starb im Ghetto Theresienstadt an Hunger und Entkraftung 10 Gedenken BearbeitenIn Solingen erinnert der Gustav Coppel Park an den Unternehmer Literatur BearbeitenWilhelm Bramann Coppel Geschichte einer judischen Familie in Solingen 1770 1942 Solingen 2012 Seiten 82 bis 208 Wilhelm Bramann Familie Coppel dem Gemeinwohl verpflichtet in dass ich die Statte des Gluckes vor meinem Tode verlassen musste Beitrage zur Geschichte judischen Lebens in Solingen hrsg v Manfred Krause Solinger Geschichtswerkstatt Leverkusen 2000 S 89 93 Weblinks BearbeitenGustav Coppel Solinger Unternehmer und Ehrenburger In lebenswertes solingen de 18 April 2015 abgerufen am 9 August 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Bramann Coppel Geschichte einer judischen Familie in Solingen 1770 1942 Solingen 2012 S 202 Wilhelm Bramann Coppel Geschichte einer judischen Familie in Solingen 1770 1942 Solingen 2012 Ahnentafel Wilhelm Bramann Coppel Geschichte einer judischen Familie in Solingen 1770 1942 Solingen 2012 Ahnentafel Wilhelm Bramann Coppel Geschichte einer judischen Familie in Solingen 1770 1942 Solingen 2012 Ahnentafel Vereine kampfen um den Coppelstift auf solinger tageblatt de v 20 Juni 2011 Familie Coppel auf Solingen de Memento vom 10 Juli 2015 im Internet Archive Fanny Coppel auf dem Grabstein der Familie Coppel Anna Reiche im Gedenkbuch Martha Fanny Coppel im Gedenkbuch Alexander Coppel im GedenkbuchNormdaten Person GND 1015198406 lobid OGND AKS VIAF 176910871 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coppel GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Stahlwaren und WaffenfabrikantGEBURTSDATUM 17 Juli 1830GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 25 Dezember 1914STERBEORT Solingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Coppel amp oldid 226399775