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Gustaf Adlerfelt 1671 bei Stockholm 28 Junischwed 8 Juli 1709greg bei Poltawa war ein schwedischer Geschichtsschreiber Leben BearbeitenGustaf Adlerfelt entstammte einer vornehmen Familie und war ein Sohn des Hofschatzmeisters Carl Adlerfelt Sein Grossvater war Statthalter von Reval gewesen Gustaf erhielt eine sorgfaltige Erziehung und studierte an der Universitat Uppsala wobei er sich insbesondere fur Geschichte dem Erlernen verschiedener Sprachen sowie fur Heraldik und Genealogie interessierte Als erstes Werk publizierte er eine in Uppsala in lateinischer Sprache gehaltene Lobrede auf den Geburtstag des schwedischen Kronprinzen Karl nachmaligen Konigs Karl XII unter dem Titel Panegyricus Carolo Principi haereditario consecratus et in splendido ordinis equestris palatio proclamatus die 17 Iunii 1693 et ejusdem natali XII a Gustavo Carlson Stockholm 1693 Drei Jahre spater verteidigte er ebenda unter dem Vorsitz von Peter Lagerlof eine Dissertation uber Ritterorden Equites sive de ordinibus equestribus disquisitio praeside Petro Lagerlof Stockholm 1696 1696 verliess Adlerfelt Schweden und unternahm eine ausgedehnte Reise durch einen Teil Europas Nachdem er den koniglich danischen Hof zu Kopenhagen und den herzoglich holsteinischen zu Kiel besucht hatte reiste er uber Hamburg und Berlin nach Halle wo er sich mehr als ein Jahr lang aufhielt um die juristischen Vorlesungen von Christian Thomasius zu horen Er besuchte dann Den Haag und unterstutzte 1697 den schwedischen Gesandten Nils Lillieroot bei einigen heiklen Vorverhandlungen des Friedens von Rijswijk auf Huis ter Nieuburch Anschliessend residierte er einige Zeit in Paris wo er mit James Fitzjames 1 Duke of Berwick in Kontakt stand und reiste im Juli 1699 nach London wo er etwas langer als ein Monat blieb um daraufhin nach Paris zuruckzukehren Zu seinen Reisen machte er sich Tagebuchaufzeichnungen Nachdem Adlerfelt bereits vier Jahre von Schweden abwesend gewesen war begab er sich in der zweiten Jahreshalfte 1700 uber Aachen Koln Hamburg und Wismar nach Stralsund und setzte von dort per Schiff nach Trelleborg uber so dass er im Oktober 1700 wieder heimatlichen Boden betrat Er wurde nun dem Konig Karl XII durch dessen Schwager dem Herzog Friedrich IV von Schleswig Holstein vorgestellt und zum koniglichen Kammerjunker ernannt Aufgrund einer Krankheit konnte er Karl XII zunachst einige Zeit lang nicht auf dessen Kriegszugen begleiten und verfasste in dieser Zeit eine Reihe von Anmerkungen zu Johannes Messenius Theatrum nobilitatis suecanae welche die Geschichte der schwedischen Adelsfamilien erlautern Gleichzeitig fasste er den Plan ein genaues und regelmassiges Tagebuch der Feldzuge Karls XII zu fuhren und als er schliesslich im Feldlager des Konigs ankam erfuhr er von diesem grosse Unterstutzung fur sein Vorhaben Karl XII ordnete an dass Adlerfelt alle fur dessen Arbeit wichtigen Dokumente zu erhalten habe und dass alle Generale und Offiziere ihm exakte Berichte uber ihre kriegerischen Leistungen abliefern sollten Als der Konig 1704 seinen Feldherren erlaubte ihre Ehefrauen nach Heilsberg kommen zu lassen ergriff Adlerfelt die Gelegenheit um Anna Kristina Steb 1682 1722 die aus einer deutschen Adelsfamilie stammende Tochter des Bremer Regierungsrats Johan Steb zu heiraten der er vier Jahre zuvor in Wismar die Ehe versprochen hatte Diese Dame die mehrere lebende Sprachen fliessend beherrschte machte nach ihrer Ruckkehr nach Wismar eine Teilubersetzung eines Abschnitts des Tagebuchs ihres Gatten aus dem Schwedischen ins Deutsche und veroffentlichte sie auf ihre eigenen Kosten Das als Warhaffter Entwurff der Krieges Thaten Carls XII Koniges von Schweden Wismar 1707 betitelte Werk zahlte bald nur relativ wenige Exemplare weil ein Teil von ihnen bei ihrer Verschiffung nach Schweden verlorenging Adlerfelt begleitete Karl XII bei dessen Kriegen in Polen und wurde in den Dienst des Prinzen Maximilian Emanuel von Wurttemberg Winnental gestellt Er fuhrte sein Tagebuch bis zum Vorabend der Schlacht bei Poltawa 1709 fort zu deren Beginn er als er gerade bei der Sanfte des Konigs stand von einer Kanonenkugel todlich getroffen wurde Das Manuskript Adlerfelts wurde von den Russen nach der Schlacht mit dem Gepack des Prinzen von Wurttemberg erbeutet kam aber wieder in dessen Hande sowie spater nach Stuttgart und gelangte schliesslich 1722 in den Besitz von Gustaf Adlerfelts Sohn Carl Maximilian Emanuel Johan der es ins Franzosische ubersetzte und als Histoire militaire de Charles XII roi de Suede depuis l an 1700 jusqu a la bataille de Pultowa en 1709 4 Bde Amsterdam 1740 herausgab Nur die ersten drei Bande dieses Werks stellen eine Ubersetzung von Adlerfelts Tagebuch dar das kurz vor der Schlacht von Poltawa schloss wahrend der letzte Band den Bericht eines anderen schwedischen Offiziers uber den Verlauf der Schlacht selbst wiedergibt daruber hinaus auch einige andere wertvolle Schilderungen Das Tagebuch gibt schlicht die Fakten der Kriege Karls XII wieder ist aber exakt und glaubwurdig Das Werk wurde 1741 in Paris wiederabgedruckt und erschien auch in englischer The military history of Charles XII King of Sweden 3 Bde London 1740 und deutscher Ubersetzung Leben Carls des Zwolften Konigs von Schweden 3 Bde Frankfurt und Leipzig 1740 42 Eine wissenschaftlichen Anspruchen genugende Edition in Schwedisch kam 1919 heraus Literatur BearbeitenAdlerfeldt Gustave d in Biographie universelle 2 Auflage 1843ff Bd 1 S 180 Adlerfeld Gustaf In Biographical Dictionary of the Society for the Diffusion of Useful Knowledge Bd 1 1842 S 351f Arthur Stille Adlerfelt Gustaf In Svenskt biografiskt lexikon Bd 1 1918 S 137 schwedisch Normdaten Person GND 172601568 lobid OGND AKS LCCN n84204440 VIAF 43252228 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adlerfelt GustafKURZBESCHREIBUNG schwedischer GeschichtsschreiberGEBURTSDATUM 1671GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 8 Juli 1709STERBEORT Poltawa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustaf Adlerfelt amp oldid 242615733