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Gunther Hartmann 7 Dezember 1966 in Leutkirch ist ein deutscher Mediziner und seit 2007 Professor fur Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie am Universitatsklinikum der Universitat Bonn Gunther Hartmann November 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 3 Auszeichnungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1986 absolvierte Hartmann sein Abitur am Salvator Kolleg in Bad Wurzach Zwischen 1986 und 1993 studierte er Medizin an der Universitat Ulm Er promovierte 1994 in der Abteilung Klinische Genetik der Universitat Ulm Ab 1993 war er Assistenzarzt der Medizinischen Klinik Innenstadt Peter Scriba der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1998 99 folgte ein Forschungsaufenthalt als Postdoktorand im Labor von Arthur Krieg am Department of Internal Medicine University of Iowa USA 2001 erfolgte die Habilitation an der Abteilung fur Klinische Pharmakologie Stefan Endres der Medizinischen Klinik Innenstadt in Munchen 2005 ubernahm er die Leitung der Abteilung fur Klinische Pharmakologie und 2007 den Lehrstuhl fur Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie mit Zentrallabor 1 und Studienzentrale 2 am Universitatsklinikum Bonn Seit 2008 ist er Leiter der Forschungskommission Bonfor der Medizinischen Fakultat Bonn 2009 wurde er in den Gutachterausschuss Krebstherapie Studien der Deutschen Krebshilfe berufen Seit 2010 ist er Sprecher des Exzellenzclusters ImmunoSensation 3 das seit November 2012 von der DFG gefordert wird Von 2011 bis 2012 war er Prasident der internationalen Oligonucleotide Therapeutic Society 2013 wurde er zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewahlt 4 Er ist Grunder der Rigontec GmbH einer Ausgrundung am Universitatsklinikum Bonn 5 6 Die Rigontec entwickelt Oligonukleotid Liganden fur RIG I zur Therapie von Tumoren und Virusinfektionen 7 8 Rigontec wurde 2017 von Merck amp Co ubernommen Forschungsschwerpunkte BearbeitenDer wissenschaftliche Schwerpunkt liegt im Gebiet der Immunologie Wahrend das erworbene Immunsystem in erster Linie auf die Erkennung der Substanzklasse der Proteine ausgerichtet ist basiert die Erkennung von fremdartigen Nukleinsauren auf der Erkennung durch angeborene Rezeptoren Dieses Forschungsgebiet die Immunerkennung von Nukleinsauren ist seit mehr als 17 Jahren der wissenschaftliche Schwerpunkt von Hartmann Seine Arbeit dazu wurde 2012 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz Preis ausgezeichnet 9 Die Gruppe um Hartmann hat zum Verstandnis von mehreren verantwortlichen Immunrezeptoren fur die Immunerkennung und Abwehr von Viren und intrazellularen Bakterien fur die Immunabwehr von Tumoren und fur die Entstehung von Autoimmunerkrankungen beigetragen 1996 wurde beobachtet dass kurzkettige DNA Oligonukleotide zu einer Aktivierung des Immunsystems fuhren 10 11 1999 wurde das molekulare Muster sog CpG Motiv identifiziert uber das mikrobielle DNA durch das humane Immunsystem erkannt wird Erkennung von CpG DNA uber Toll like Rezeptor 9 TLR9 12 13 14 15 Es folgten Arbeiten zum Wirkprinzip von CpG Oligonukleotiden dass beim Menschen neben der B Zelle nur eine weitere Zelle die sogenannte plasmazytoide dendritische Zelle den verantwortlichen Rezeptor TLR9 exprimiert und die immunologische Wirkung bestimmt CpG DNA war der erste molekular definierte Stimulus zur Aktivierung der plasmazytoiden dendritischen Zelle 16 Es wurde die Einteilung von CpG Oligonukleotiden in CpG Klassen etabliert CpG A CpG B und CpG C 17 und uber die molekularen Mechanismen und die immunologische Wirkung von CpG Oligonukleotiden 18 19 Das gemeinsam mit Arthur Krieg erstpublizierte Oligonukleotid ODN 2006 wurde von Coley Pharmaceuticals klinisch weiterentwickelt und befindet sich derzeit in Phase III der klinischen Prufung fur die Immuntherapie von Tumoren 20 Mit der Beobachtung der Immunerkennung von RNA im Jahr 2005 wurde gezeigt dass siRNA Small interfering RNA uber einen weiteren Toll like Rezeptor TLR7 sequenzabhangig erkannt wird und diese Erkennung zu einer antiviralen Immunantwort mit Produktion von IFN alpha fuhrt 21 Dies ermoglicht die Identifizierung von RNA Motiven die uber TLR7 erkannt werden und die Entwicklung von immunstimulatorischen Oligonukleotiden mit neuen Wirkprofilen In Kombination mit der Technologie der siRNA gene silencing eroffnet sich hier ein neues Feld von Oligonukleotid Therapeutika fur die klinische Entwicklung 22 Im Bereich der Immunerkennung von DNA wurden durch die Gruppe um Hartmann Beitrage zur Identifizierung und molekularen Charakterisierung des cGAS STING Signalwegs geleistet Dieser neue Signalweg der DNA Erkennung erklart die Ausbildung von Autoimmunerkrankungen wie den Lupus erythematodes bei dem es infolge von Sonneneinstrahlung zu einem Schmetterlingserythem kommen kann Diese wissenschaftliche Thematik wird im Kontext des DFG Exzellenzclusters ImmunoSensation weiter bearbeitet die Hartmann als Sprecher leitet 23 sowie im Deutschen Zentrum fur Infektionsforschung DZIF der Helmholtz Gemeinschaft Das vom Bundesministerium fur Bildung und Forschung BMBF von 2010 bis 2014 in der Grundungsoffensive Biotechnologie geforderte Projekt RNA Therapeutika 24 hat zum Ziel einen Liganden zur Aktivierung von RIG I fur die Therapie des Melanoms zu entwickeln und fuhrte 2014 zur Ausgrundung der Rigontec Dieses Projekt hat 2013 den 3 Platz im Science4Life Wettbewerb gewonnen 25 Auszeichnungen Bearbeiten2000 Young Master der Deutschen Gesellschaft fur Hamatologie und Onkologie 2000 Paul Martini Preis 2004 Georg Heberer Award Chiles Foundation Portland 2004 Ludwig Heilmeyer Award 2004 Biofuture Award des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung 26 2007 Wilhelm Vaillant Preis fur Medizinforschung 27 2009 GO Bio Preis des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung 2011 Dr Friedrich Sasse Medaille in Gold der Berliner Medizinischen Gesellschaft 2012 Gottfried Wilhelm Leibniz Preis 9 2013 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 4 2019 Mitglied der Henry Kunkel SocietyWeblinks BearbeitenLebenslauf bei der DFG PDF 19 kB Publikationsliste ORCID Homepage des Instituts fur Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie am Universitatsklinikum BonnEinzelnachweise Bearbeiten Institut fur Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie Bonn Mitarbeiter Studienzentrum Bonn Organigramm ImmunoSensation Speaker a b Mitgliedseintrag von Gunther Hartmann bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 3 Februar 2014 rigontec de rigontec de rigontec de rigontec de a b Deutsche Forschungsgemeinschaft Gunther Hartmann amp Christian Kurts Gottfried Wilhelm Leibniz Preistrager 2012 G Hartmann A Krug A Eigler J Moeller J Murphy R Albrecht S Endres Specific suppression of human tumor necrosis factor a synthesis by antisense oligodeoxynucleotides In Antisense Nucleic Acid Drug Dev 6 1996 S 291 299 G Hartmann A Krug K Waller Fontaine S Endres Oligodeoxynucleotides enhance lipopolysaccharide stimulated synthesis of tumor necrosis factor dependence on phosphorothioate modification and reversal by heparin In Mol Med 2 1996 S 429 438 G Hartmann A M Krieg CpG DNA and LPS induce distinct patterns of activation in human monocytes In Gene Ther 6 1999 S 893 G Hartmann G Weiner A M Krieg CpG DNA as a signal for growth activation and maturation of human dendritic cells In PNAS 96 1999 S 9305 G Hartmann A M Krieg Mechanism and function of a newly identified CpG DNA motif in human primary cells In J Immunol 164 2000 S 944 G Hartmann R D Weeratna Z K Ballas P Payette S Blackwell I Suparto W L Rasmussen M Waldschmidt D Sajuthi R H Purcell H Davis A M Krieg Delineation of a CpG phosphorothioate oligodeoxynucleotide for activating primate immune responses in vitro and in vivo In J Immunol 164 2000 S 1617 A Krug A Towarowski S Britsch S Rothenfusser V Hornung R Bals T Giese H Engelmann S Endres A M Krieg G Hartmann Toll like receptor expression reveals CpG DNA as a unique microbial stimulus for plasmacytoid dendritic cells which synergizes with CD40L to induce high amounts of IL 12 In Eur J Immunol 31 2001 S 3026 3037 A Krug S Rothenfusser V Hornung B Jahrsdorfer Z Ballas S Endres A M Krieg G Hartmann Identification of CpG oligonucleotide sequences with high induction of IFN a b in plasmacytoid dendritic cells In Eur J Immunol 31 2001 S 2154 2163 S Rothenfusser V Hornung A Krug A Towarowski A M Krieg S Endres G Hartmann Distinct CpG oligonucleotide sequences activate human gd T cells via interferon alpha beta In Eur J Immunol 31 2001 S 3525 3534 V Hornung S Rothenfusser S Britsch A Krug B Jahrsdoerfer T Giese S Endres G Hartmann Quantitative expression of TLR1 10 mRNA in cellular subsets of human PBMC and sensitivity to CpG ODN In J Immunol 168 2002 S 4531 4537 Institut fur Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie AG Prof Dr med Gunther Hartmann Dr rer nat Martin Schlee Memento des Originals vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe 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Vaillant Preis Memento des Originals vom 27 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wilhelmvaillantstiftung deNormdaten Person GND 1027518079 lobid OGND AKS LCCN n99022422 VIAF 76652711 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hartmann GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher PharmakologeGEBURTSDATUM 7 Dezember 1966GEBURTSORT Leutkirch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Hartmann amp oldid 223455927