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Gundolf Bruchhaus 21 Januar 1942 in Aschaffenburg ist ein deutscher Architekt Fotograf Musiker und Architekturhistoriker mit Schwerpunkt Architekturforschung in Kaukasien Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Fotografie 1 2 Forschungen zur Architektur Armeniens und Georgiens 1 3 Musik 2 Auszeichnungen 3 Kulturpolitische Tatigkeiten 4 Publikationen und Vortrage Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenGundolf Bruchhaus interessierten wahrend des Studiums an der RWTH Aachen bei Rudolf Steinbach und Gottfried Bohm die Grundbedurfnisse des Lebens und Wohnens auf engstem Raum Seine stilistische Pragung entstammt dem Geist des Bauhauses Dessau und dem Funktionalismus Bruchhaus vertiefte seine Kenntnis der Architektur auf zahlreichen internationalen Forschungsreisen hauptsachlich in sudkaukasischen Landern wie Armenien Georgien und die Ostturkei Nach seinem Diplom wurde er Assistent bei Bohm und nahm ab 1980 am Institut fur Kunstgeschichte der RWTH Aachen seinen ersten Lehrauftrag wahr Unter Bohms Nachfolger Volkwin Marg wurde Bruchhaus 2006 zum ausserplanmassigen Professor fur Stadtbereichsplanung und Werklehre sowie Leiter des Lehrstuhls am Institut fur Stadtebau und Landesplanung ernannt Fotografie Bearbeiten Seit 1969 machte Bruchhaus professionelle Architekturaufnahmen in Grossbildformat Aus dieser Tatigkeit entwickelte sich das Forschungsgebiet christlich armenische Sakralarchitektur im Vorderen Orient und Sudkaukasien Das Gebiet Fotografie und Kunst entdeckte Bruchhaus seit Mitte der 1970er Jahre fur sich Er beschaftigt sich u a mit Foto Anamorphosen wozu er durch kunsthistorische Studien vor allem durch das Gemalde Hans Holbeins des Jungeren Die Gesandten von 1533 angeregt wurde Aktuell betreibt er in Aachen eine eigene Galerie mit wechselnden Ausstellungen Forschungen zur Architektur Armeniens und Georgiens Bearbeiten Auf Anregung einer US amerikanisch armenischen Kulturorganisation organisierte und leitete Bruchhaus 1973 eine erste Expedition in die Ostturkei Expeditionsteilnehmer aus den Bereichen Fotodokumentation Architekturzeichnung und Dolmetschen unterstutzten die Forschungsarbeit die z T unter abenteuerlichen und bedrohlichen Bedingungen durchgefuhrt wurde Unter Geheimhaltung des eigentlichen Forschungsziels wurden Spuren christlich armenischer Kirchen sowie baulicher Kulturdenkmaler wie z B Kreuzsteine und Inschriftentafeln gesucht Hinweise auf mogliche Fundorte kamen u a von Ordensbrudern der Mechitaristen einer Kongregation armenisch katholischer Geistlicher Die Feldforschung basierte auf mundlichen Angaben literarischen Hinweisen und historischen Quellen Durchgefuhrt wurden insgesamt sechs Expeditionen Der praktischen Spurensuche folgten Einladungen zur Kooperation an diversen akademischen Projekten Eingeleitet wurde die theoretische Arbeit durch die Mitautorenschaft von Bruchhaus an einem Mikrofiche Projekt in Armenien Kurze Zeit spater folgte eine Einladung nach Georgien Dort wurde Bruchhaus ein laufendes Projekt vorgestellt und um seine Mitarbeit erbeten Er schlug jedoch eine eigene weitaus umfangreichere Dokumentation vor fur die er letztlich nicht nur die Zustimmung sondern alle verfugbaren Vollmachten erhielt Hierbei handelt es sich um die Sammlung und Publikation samtlicher verfugbarer Materialien zum Thema armenische Sakralarchitektur Einem weiteren Vorschlag Bruchhaus folgend wurde die Publikation auf Englisch und Georgisch herausgegeben da die georgische Sprache uber ein eigenes Schriftbild verfugt und daher die Zweisprachigkeit der Publikation zum Verstandnis auf internationaler akademischer Ebene unabdinglich ist Die Bedeutung dieser Forschungsreihe erschliesst sich u a aus der Tatsache dass es sich um wichtige Zeugnisse der kulturhistorischen Entwicklung Georgiens handelt In den vielen Zeitraumen von Fremdherrschaft bildete das Christentum das tragende Band nationaler Einheit Die uberwiegend aus dem sakralen Bereich uberkommenen Monumente werden von allen Bevolkerungsschichten als nationale Identifikationstrager geschatzt Aus diesem Grund fand Bruchhaus mit dem Forschungsprojekt die Unterstutzung hochster Regierungsstellen u a des ehemaligen Prasidenten Georgiens Eduard Schewardnadse 1974 1977 Mitgrunder des Forschungsprojektes Research on Armenian Architecture In diesem Zusammenhang Organisation und Durchfuhrung von funf Expeditionen a 6 8 Wochen in den Nordosten der Turkei zur Erfassung und Dokumentation von Monumenten Resten und Spuren christlicher Sakralbauten dieser Region Aufbau eines Archivs aus Fotos Planen und Baubeschreibungen 1978 1985 Mitarbeit bei der Vorbereitung und Herausgabe der Mikrofiche Dokumentation Armenian Architecture in Zusammenarbeit mit dem Rensselaer Polytechnic Institute Troy New York USA und der Akademie der Wissenschaften Armeniens Erevan Armenische SSR In diesem Zusammenhang Teilnahme mit Vortragen an mehreren Symposien s a F Vortrage und Veroffentlichungen 1989 2010 Mitinitiierung Planung Organisation und Realisierung des Forschungsprojekts Georgian Architecture in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften Georgiens Tbilisi Republik Georgien Es handelt sich bei diesem Projekt um die luckenlose Erfassung Dokumentation und Mikrofiche Veroffentlichung georgischer Monumente bzw deren Reste Spuren vom Beginn der Christianisierung des Landes in der ersten Halfte des vierten Jahrhunderts bis zum Anfang des Sozialismus Gesamtumfang acht Bande ca 48 000 Fotos Plane und Textseiten s a F Vortrage und Veroffentlichungen Das Projekt wird seit 1996 durch das Auswartige Amt der Bundesrepublik Deutschland gefordert Musik Bearbeiten Nachdem Bruchhaus bereits als Vierjahriger Mundharmonika und mit sechs Jahren Akkordeon erlernte erhielt er spater professionellen Musikunterricht Inspiriert durch Londoner Konzerte der Chris Barber und Alex Welsh Bands wechselte er 15 jahrig zur Trompete Zwei Jahre darauf folgte die Grundung der Gymnasiasten Jazzband Dixieland Youngsters mit zahlreichen offentlichen Auftritte in der damaligen Heimatstadt Duren Parallel dazu spielte Bruchhaus in der Erkelenzer Band Erkatown Stompers 1963 wechselte er zu den Monkstown Jazzmen in Monchengladbach Wahrend des Studiums in den 1960er Jahren war der Malteserkeller in Aachen eine der fuhrenden Jazzkneipen Deutschlands Hier trat Bruchhaus unter dem Pseudonym Bobby Kirschkern auf Aus diesem Umfeld gingen einige spatere Lehrstuhlinhaber der Bereiche Kunst und Architektur sowie weltlaufige Musiker hervor darunter Manfred Leuchter und Paul Lovens Zu verzeichnen sind ausserdem Rundfunkaufnahmen als Vorprogramm Band eines Kurt Edelhagen Auftritts Mitte der 1960er Jahre in Erkelenz und ein Auftritt bei der Bundesgartenschau 1979 in Bonn im Wechsel mit einer WDR Formation Seit Ende der 1970er Jahre spielte Bruchhaus Tanzmusik Parallel dazu leitete er die Swing Formation Gundolf Bruchhaus Quartett mit Trompete Gitarre Bass und Schlagzeug Etwa ab 1985 wurde im Auftrag einer Agentur die DEA Swingport Band durch Lech Lukomski zusammengestellt und geleitet Daraus ging u a seine Dixieland Formation Imperial Jazz Band hervor Diese basiert auf einer Vereinigung von NRW Musikern die sich seit Beginn der 1980er Jahre in verschiedenen Dixieland Bands kennengelernt haben Spontane Spielweise und schnelles musikalisches Reaktionsvermogen zeichnet diese Gruppe aus die an verschiedensten Orten im In und Ausland auftritt 1 Auszeichnungen Bearbeiten1993 Auszeichnung mit dem Architekturpreis 1 Preis des BDA fur ein Wohnhaus in Aachen 1994 Personliches Dankschreiben des Prasidenten der Republik Georgien Eduard Schewardnadse fur die Initiierung und Durchfuhrung des Mikrofiche Projekts Georgian Architecture 1996 Georgischer Staatspreis fur Wissenschaft und Technik der hochsten auf diesem Gebiet zu vergebenden Ehrung 2 Kulturpolitische Tatigkeiten Bearbeiten1988 Mitglied Comitato Scientifico Quinto Simposio Internazionale Di Arte Armena Venedig 1988 1989 Bericht als geladener Sachverstandiger vor dem Europaischen Parlament in Strassburg zur baulichen Situation christlicher Monumente in der Turkei Gleichzeitig wurde ein von ihm erarbeiteter Stufenplan vorgestellt nach dem die Bauten schrittweise erfasst bewertet und durch geeignete Massnahmen unter Schutz gestellt werden konnten 1993 Chairman Le Patrimoine Architectural Armenien 2e Congres mondial scientifique armenien Unesco Paris 1993 1996 Bestellung als Gutachter fur ICOMOS und Reise nach Armenien zur Erarbeitung einer Stellungnahme betr Aufnahme der Klosterkomplexe Haghpat und Sanahin in die Weltkulturerbeliste der UNESCO 1998 Bestellung als Gutachter fur ICOMOS zur Erarbeitung einer Stellungnahme zur Forderung von stadtebaulichen Massnahmen im denkmalgeschutzten Zentrum von Mtskheta Georgien durch die UNESCO Publikationen und Vortrage Auswahl Bearbeiten1978 Armenische Kirchen und Klosteranlagen in der historischen Provinz Tschorord Haik II International Symposium on Armenian Art Erevan 1978 Vortrag 1981 1990 Armenian Architecture Microfiche Leiden 1981 1990 Veroffentlichung Bde 1 5 und Bd 7 Mitarbeiter sowie Bd 6 Koautor 1983 1989 Katalog christlicher Baudenkmaler Sudkaukasiens Tao Klardschetien IV International Symposium on Georgian Art Tbilisi 1983 Vortrag In Sbornik Dokladov Sammlung der Vortrage Bd 2 Tbilisi 1989 Veroffentlichung 1985 1988 Das Kloster Sowrb Dawi bei Tercan Materialien zur armenischen Architekturgeschichte IV International Symposium on Armenian Art Erevan 1985 Vortrag In Theses of Reports Erevan 1985 Veroffentlichung der Kurzfassung In Festschrift fur Rudolf Schonwald Aachen 1988 vollstandige Veroffentlichung des Vortrags 1988 1991 Die Kirche Xad Hor in Hangstown Materialien zur armenischen Architekturgeschichte Quinto Simposio Internazionale Di Arte Armena Venedig 1988 Vortrag In Atti Berichte Venedig 1991 Veroffentlichung Materialien zur armenischen Architekturgeschichte der Kigi Region In Cahiers Archeologiques Bd 37 1989 1989 Zur baulichen Situation christlicher Monumente in der Turkei VI International Symposium on Georgian Art Tbilisi 1989 Vortrag Proportion und Harmonie Mass und Zahl in der Architektur In Bruno Kauhsen Hrsg Architektur Zusammenhange Festschrift fur Gottfried Bohm Munchen 1990 1995 Georgian Architecture experiences on the way to a corpus of archi tectural monuments of Georgia Corpus Christi College University of Oxford Oxford 1995 Vortrag Hrsg Georgian Architecture a documented photo archival collection on mi crofiche with 47 000 photographs for the study of Early and Late Medieval Christian Architectural Arts of Georgia and its historical area of settlement Band 1 Leiden 1994 Band 2 Leiden 1955 Band 3 Leiden 1997 Band 4 Leiden 1999 Band 5 Leiden 2001 Band 6 Leiden 2004 Band 7 Leiden 2007 Band 8 Leiden 2010 2005 2006 Die Dshwari Kirche von Mzcheta Fuhrer zu den sakralen Monumenten Georgiens Band 1 Aachen Tbilisi Veroffentlichung in Vorbereitung 2005 2006 Monuments of Georgian Architecture CD Rom Publikation Tbilisi Veroffentlichung in Vorbereitung Das Kloster Surb Dawit bei Tecan In Oriens Christianus Band 94 2010 S 228 249 Architektur und Musik uber ein Leben mit diesen beiden Kunsten In AIT Dialog Nr 3 2015 Hamburg Literatur BearbeitenBruchhaus Gundolf In Georgische Enzyklopadie Bd 1 Tbilisi 1997 georgisch Weblinks BearbeitenPortrat auf ait online de Seite an der RWTH Aachen mit BildEinzelnachweise Bearbeiten Imperial Jazz Band auf kulturportal de Chronik der Stadt Aachen 1996 S 4 Normdaten Person GND 188565213 lobid OGND AKS LCCN no96045966 VIAF 242265534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruchhaus GundolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Photograph Architekturhistoriker und MusikerGEBURTSDATUM 21 Januar 1942GEBURTSORT Aschaffenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gundolf Bruchhaus amp oldid 213120169