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Gudbrandr Vigfusson wie er selbst schreibt auch anglisiert als Gudbrand Vigfusson bekannt 13 Marz 1827 31 Januar 1889 1 war einer der bedeutendsten skandinavischen Gelehrten des 19 Jahrhunderts Bleistiftportrat Gudbrandur Vigfussons von Sigurdur Malari Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGudbrandur Vigfusson wurde auf Island in Breidafjordur geboren und von seiner Verwandten und Pflegemutter Kristin Vigfussdottir erzogen Sein jungerer Bruder Sigurdur wurde spater Pionier der Archaologie in Island Gudbrandur besuchte die Lateinschule in Bessastadir und nach deren Verlegung in Reykjavik 1849 oder 1850 kam er an die Universitat Kopenhagen als Bursar im Studentenwohnheim Regensen Anschliessend arbeitete er vierzehn Jahre lang als Stipendarius an der Arnamagnaanischen Bibliothek bis er in seinen eigenen Worten every scrap of old vellum and of Icelandic written paper in der gesamten Sammlung kannte 1857 lernte er in Kopenhagen Konrad Maurer kennen Die beiden Manner schlossen eine innige Freundschaft die sie ihr ganzes Leben pflegten dasselbe gilt fur die Freundschaft mit Theodor Mobius Er hat beide mehrfach in Deutschland besucht Von 1861 bis 1862 ubernahm er die Redaktion der Kulturzeitschrift Skirnir 1866 zog Gudbrandur Vigfusson zunachst nach London dann weiter nach Oxford in England um wo er den Rest seines Lebens verbrachte Er hatte dort ab 1884 an der Universitat Oxford die Position des Readers fur Skandinavisch eine fur ihn geschaffene Stelle inne 1877 wurde er zum Universitatsjubilaum Ehrendoktor der Universitat Uppsala nachdem er ohne formlichen Universitatsabschluss in Oxford 1871 M A ehrenhalber geworden war 1885 erhielt er den danischen Dannebrogorden Seit 1873 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2 Gudbrandur starb am 31 Januar 1889 an Krebs Er wurde am 3 Februar 1889 im St Sepulchre s Cemetery in Oxford begraben Werk BearbeitenGudbrandur Vigfusson war ein hervorragender Literaturkenner Er beherrschte die meisten europaischen Sprachen und war mit ihren klassischen Werken vertraut Sein Gedachtnis war ebenfalls herausragend Seine erste Arbeit Um timatal i Islendinga sogum i fornold von Oktober 1854 bis April 1855 verfasst legte den Grundstein fur die Chronologie der islandischen Fruhgeschichte Seine darauf folgenden Herausgaben von islandischen Klassikern 1858 1868 Biskupa sogur Bardar Saga Fornsogur mit Theodor Mobius Eyrbyggja saga und Flateyjarbok mit Carl Richard Unger eroffneten eine neue Ara der Islandforschung Beginnend mit seinem Umzug nach England arbeitete er sieben Jahre 1866 1873 an dem Oxford Icelandic English Dictionary erschienen 1869 74 dem zu seiner Zeit besten Worterbuch fur altes und modernes Islandisch ein monumentales Werk mit immer noch sehr nutzlichen grammatischen Tabellen einer einzigen Hand was Einleitung und Titelblatt nicht hergeben und was ihm grossen Verdruss bereitet hat Anschliessend wandte er sich in Verbindung mit dem englischen Juristen und Historiker Frederick York Powell 1850 1904 erneut den islandischen Sagas zu Seine Herausgaben 1874 1885 umfassten die Orkneyinga saga und die Hakonar saga die grosse und komplexe Sammlung historischer Islandsagas die Sturlunga saga und das Corpus Poeticum Boreale 1883 in dem er die gesamte altislandische Dichtung bearbeitete Als Einfuhrung in die Sturlunga saga schrieb er eine vollstandige und detaillierte Geschichte der klassischen nordischen Literatur und ihrer Quellen Prolegomena In seiner Einfuhrung zum Corpus legte er die Basis zu einer Geschichte der eddischen Dichtung und Hofdichtung des Nordens Das CPB stiess in der Fachwelt allenthalben auf Ablehnung weil es zwar grossartig gedacht aber vollig unkritisch ausgefuhrt ist Als Autor in seiner Muttersprache erhielt er Anerkennung fur seine Reisebeschreibungen aus Norwegen und Deutschland Weblinks BearbeitenDas Grab Gudbrandur Vigfussons in St Sepulchre s Cemetery Oxford mit Biographie englisch An Icelandic English Dictionary Based on the Ms Collections of the Late Richard Cleasby enlarged and completed by Gudbrand Vigfusson M A with an Introduction and Life of Richard Cleasby by George Webb Dasent Oxford 1869 1874 2nd ed 1957 mehrere Nachdrucke Literatur BearbeitenKonrad Maurer Gudbrandur Vigfusson Nekrolog In Zeitschrift fur deutsche Philologie Band XXII 1890 S 213 219 Hans Fix Gudbrand Vigfusson Hugo Gering and German Scholarship Or A Friendship Distroyed In Frederic Amory in Memoriam Old Norse Icelandic Studies edd John Lindow amp George Clark North Pinehurst Press Berkeley Los Angeles 2015 ISBN 978 0 692 52016 1 S 269 302 Einzelnachweise Bearbeiten Jon Thorkelsson Gudbrandur Vigfusson In Axel Kock et al Hrsg Arkiv for nordisk filologi ANF Neue Folge Band 2 Band 6 der Gesamtausgabe C W K Gleerups forlag Lund 1890 S 156 163 mehrsprachig runeberg org Nachruf Heinrich von Brunn Gudbrandur Vigfusson Nachruf In Sitzungsberichte der philosophisch philologischen und historischen Classe der k b Akademie der Wissenschaften zu Munchen 1889 S 302 304 badw de PDF abgerufen am 7 Mai 2017 Anmerkung Islander werden mit dem Vornamen oder mit Vor und Nachnamen jedoch nicht allein mit dem Nachnamen bezeichnet Weiterfuhrende Informationen finden sich unter Islandischer Personenname Normdaten Person GND 174051980 lobid OGND AKS LCCN n86021646 VIAF 76461696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gudbrandur VigfussonALTERNATIVNAMEN Vigfusson GudbrandKURZBESCHREIBUNG islandischer GelehrterGEBURTSDATUM 13 Marz 1827STERBEDATUM 31 Januar 1889 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gudbrandur Vigfusson amp oldid 202585847