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Der Groten Turm ist ein 1869 erbauter denkmalgeschutzter und stadtbildpragender Bau in der Arnsberger Altstadt Der Groten Turm von der Ruhrstrasse aus gesehenInhaltsverzeichnis 1 Bauhintergrund 2 Baubeschreibung 3 Weitere Geschichte 4 LiteraturBauhintergrund BearbeitenDer Verleger und Buchdrucker Heinrich F Grote gab bereits seit 1820 das Arnsberger Wochenblatt und spater unter anderem auch das offizielle Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Arnsberg heraus Er gehorte schon in den 1830er Jahren zu den reichsten Personen in Arnsberg Spater war er einer der Mitbegrunder der Cosackschen Papierfabrik Der Aufschwung seines Druckereibetriebes verlangte in den 1860er Jahren die Erweiterung der Betriebsflache Die Plane von 1868 sahen den Bau eines Gebaudes vor das sowohl zu Wohnzwecken dienen wie auch die Druckerei beherbergen sollte Vorgelagert werden sollte eine Dampfkesselanlage zur Energiegewinnung Nach der Genehmigung der Plane begann der Bau Dazu wurde am Schreppenberg eigens eine Ziegelei erbaut Baubeschreibung BearbeitenDas Gebaude wurde in die alte Stadtmauer hinein gebaut Der untere Teil diente zur Aufnahme der Betriebsanlagen In diesem Teil sind die Mauern teilweise meterdick Der heute noch sichtbare vermauerte Torbogen im unteren Teil wurde falschlicherweise spater als Rest des alten Bruckentores angesehen Tatsachlich handelt es sich um die Rundung fur den Dampfkesseldurchlass im Kesselhaus Uber der Druckerei im Untergeschoss lagen verbunden auch mit einem Aufzug Buro und Lagerraume Daruber befand sich die Privatwohnung Grotes Ein grosser Soller erlaubte bemerkenswerte Ausblicke auf das Ruhrtal Im Dachgeschoss befanden sich die Unterkunfte von Bediensteten und Angestellten Der Bau ist in Nachfolge des Herdringer Schlossbaus in einem neogotischen Stil errichtet Es handelt sich um einen turmartig verputzten Massivbau mit einer Bekronung durch einen Zinnenkranz auf Konsolen und Staffelgiebeln auf allen Seiten Bemerkenswert auch das Zeltdach Drachenfiguren dienten zur Ableitung von Regenwasser In einem ebenfalls neogotischen Stil wurde ursprunglich auch das benachbarte Hotel Landsberger Hof erbaut In Arnsberg sprach man von Burgen burgerlicher Art Weitere Geschichte BearbeitenDie Druckerei musste 1878 Konkurs anmelden da Grote als Anhanger der Zentrumspartei in Folge des Kulturkampfes die Auftrage der Regierung verlor Der Drucker Becker aus Ludenscheid ubernahm die Druckmaschinen und die Lieferauftrage verlagerte aber die Druckerei zum heutigen Betriebsgelande an der Rumbecker Strasse Der Kaufmann Gruneberg Schuler kaufte den Turmbau mit der noch vorhandenen Dampfkesselanlage Diese wurde spater vergrossert und diente als Antrieb einer Dampfmuhle die bis 1896 existierte Nach der Zwangsversteigerung des Baus wurden die Raume zu Wohnzwecken vermietet Zwischen 1904 und 1921 beherbergte das Gebaude eine Filiale der Reichsbank In der fruheren Wohnung Grotes lebten die Direktoren mit ihren Familien Danach diente das Gebaude wieder zu Wohnzwecken Die judische Frau eines dort lebenden Studienrates des Gymnasiums Laurentianum wurde wahrend der Zeit des Nationalsozialismus drangsaliert und spater ins KZ Theresienstadt deportiert Der Ehemann wurde von der Gestapo mehrfach verhort und zeitweise verhaftet Beide uberlebten die Verfolgung und kehrten nach dem Krieg nach Arnsberg zuruck Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau durch Bomben beschadigt Spater notdurftig wieder repariert liess der damaligen Eigentumer 1960 den Bau instand setzen und streichen Im Jahr 1982 wurde er in die Denkmalliste der Stadt Arnsberg DL 71 eingetragen Literatur BearbeitenUwe Haltaufderheide Die Baudenkmaler der Stadt Arnsberg Erfassungszeitraum 1980 1990 Stadt Arnsberg Arnsberg 1990 ISBN 3 928394 01 0 S 64f Klemens Propper Groten Turm Druckerei Dampfmuhle und Reichsbank In Arnsberger Heimatbund Hrsg 750 Jahre Arnsberg Arnsberg 1989 S 569 57251 3965987 8 0642569 Koordinaten 51 23 47 8 N 8 3 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Groten Turm amp oldid 230539596