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Die Grosssteingraber bei Niendorf I waren eine Gruppe von 18 Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur nahe dem zur Gemeinde Romstedt gehorenden Ortsteil Niendorf I im Landkreis Uelzen Niedersachsen Die Graber wurden samtlich im 19 Jahrhundert zerstort Sie waren ursprunglich Teil einer weitlaufigen Nekropole die ausserdem noch mindestens 24 Graber auf dem Gebiet der Gemeinde Altenmedingen umfasste Eine Aufnahme der Anlagen erfolgte in den 1840er Jahren durch Georg Otto Carl von Estorff wodurch fur neun Graber eine genauere Beschreibung vorliegt Ernst Sprockhoff vergab in seinem Atlas der Megalithgraber Deutschlands acht von ihnen die Nummern 758 765 Grosssteingraber bei Niendorf IGrosssteingraber bei Niendorf I Niedersachsen Koordinaten 53 7 21 1 N 10 38 7 O 53 122516666667 10 635266666667 Koordinaten 53 7 21 1 N 10 38 7 OOrt Romstedt Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 758 765 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Grab 758 2 2 Grab 759 2 3 Grab 760 2 4 Grab nach 760 2 5 Grab 761 2 6 Grab 762 2 7 Grab 763 2 8 Grab 764 2 9 Grab 765 3 Literatur 4 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Plan der Nekropole zwischen Niendorf I und Haassel nach von EstorffDie in Niendorf I nachgewiesenen Graber gliederten sich in drei Gruppen Die erste und grosste Gruppe umfasste ursprunglich 28 Grosssteingraber und zahlreiche Grabhugel Die Anlagen zogen sich in einer dichten Reihe von Niendorf I uber den zu Altenmedingen gehorenden Wohnplatz Haassel bis an den Ortsrand von Altenmedingen 15 dieser Grosssteingraber lagen auf dem Gebiet von Niendorf I die restlichen 13 auf dem Gebiet von Altenmedingen siehe hierzu Grosssteingraber bei Altenmedingen Daruber hinaus gab es noch zwei weitere Graber nordostlich von Niendorf I und ein weiteres sudlich des Ortes Beschreibung BearbeitenGrab 758 Bearbeiten nbsp Grab 758 nach von EstorffDiese Anlage besass eine nordsudlich orientierte Grabkammer mit einer Lange von 8 m und einer Breite von 2 m Bei der Aufnahme durch von Estorff war das Grab noch relativ gut erhalten Die sieben Wandsteinpaare der Langseiten und die Abschlusssteine der Schmalseiten scheinen noch vorhanden gewesen zu sein allerdings standen einige Steine der Westseite schon nicht mehr in situ Von den sieben Decksteinen fehlten bereits zwei oder drei An der Westseite deuten einige Steine auf einen Gang hin Die Anlage war demnach ein Ganggrab vom Typ Holsteiner Kammer Grab 759 Bearbeiten nbsp Grab 759 nach von EstorffAuch dieses Grab war nord sudlich orientiert Die Grabkammer hatte eine Lange von 6 5 m und eine Breite von 1 8 m Von Estorff gab die beiden Abschlusssteine vier Wandsteine an der ostlichen Langseite davon einer umgekippt und sieben Wandsteine an der westlichen Langseite an Auf diesen ruhten noch drei von ursprunglich vier Decksteinen Sprockhoff nahm an dass die westliche Langseite auch nur uber vier Steine verfugte die aber so tief in der Erde steckten dass die Kuppen den Eindruck erweckten es waren mehrere kleinere Wandsteine vorhanden Grab 760 Bearbeiten nbsp Grab 760 nach von EstorffDie Grabkammer dieser Anlage war sudwest nordostlich orientiert und hatte eine Lange von 10 m sowie eine Breite von 1 8 m Sie besass jeweils sechs Wandsteine an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten Von Estorff konnte noch funf Decksteine ausmachen Etwas nach Sudwesten verschoben befand sich an der sudostlichen Langseite ein aus zwei Wandsteinpaaren gebildeter Gang den von Estorff als getreppt beschrieb Es handelte sich somit um ein Ganggrab vom Typ Holsteiner Kammer Grab nach 760 Bearbeiten Dieses Grab war sudwest nordostlich orientiert Es war 6 m lang und 2 m breit Die Kammer besass jeweils drei Wandsteine an den Langseiten und einen Abschlussstein an den Schmalseiten Von Estorff konnte noch einen Deckstein ausmachen Nach Sprockhoff konnte dieses Grab identisch mit der unter der Nummer 756 gefuhrten Anlage in Altenmedingen sein Grab 761 Bearbeiten nbsp Grab 761 nach von EstorffAuch diese Anlage war sudwest nordostlich orientiert Sie hatte eine Lange von 5 m und eine Breite von 1 8 m Die Kammer besass funf Wandsteine an der nordwestlichen und vier an der sudostlichen Langseite sowie je einen Abschlussstein an den Schmalseiten Nur zwei Decksteine waren noch vorhanden Etwas nach Sudwesten verschoben befand sich an der sudostlichen Langseite ein wohl aus zwei Wandsteinpaaren gebildeter Gang von denen auf von Estorffs Abbildung der Deckstein und die nordostlichen Wandsteine zu erkennen sind Grab 762 Bearbeiten nbsp Grab 762 nach von EstorffDie Anlage besass eine sudwest nordostlich orientierte Hugelschuttung mit einer Lange von 36 m und einer Breite von 5 m Die steinerne Umfassung aus 51 Steinen war bei der Aufnahme durch von Estorff noch annahernd vollstandig erhalten Eine Grabkammer konnte er nicht ausmachen Entweder war diese vollstandig von Erdreich uberdeckt oder es handelte sich bei der Anlage um ein kammerloses Hunenbett Grab 763 Bearbeiten nbsp Grab 763 nach von EstorffDieses Grab war sudwest nordostlich orientiert und hatte eine Lange von 7 m sowie eine Breite von 1 6 m Es besass funf Wandsteinpaare an den Langseiten und jeweils einen Abschlussstein an den Schmalseiten Nur noch ein Deckstein war vorhanden Von Estorff konnte deutliche Spuren einer Raubgrabung ausmachen Grab 764 Bearbeiten nbsp Grab 764 nach von EstorffDiese Anlage war ebenfalls sudwest nordostlich orientiert und besass ein Hunenbett welches mit einer Lange von 112 m und einer Breite zwischen 3 5 und 4 m das grosste Grab der Gegend darstellt Die Umfassung aus 166 Steinen war noch relativ vollstandig erhalten Von Estorff vermutete zwar eine Grabkammer konnte aber keine ausmachen sodass das Grab wahrscheinlich als kammerloses Hunenbett angesehen werden kann Grab 765 Bearbeiten nbsp Panorama der Grosssteingraber bei Niendorf I nach von Estorff im Vordergrund Grab 765Das Grab war nord sudlich orientiert und hatte eine Lange von 7 m und eine Breite von 2 2 m Es besass sechs Wandsteinpaare an den Langseiten und jeweils einen Abschlussstein an den Schmalseiten Vier Decksteine waren ins Innere der Kammer besturzt von denen der sudlichste Sagespuren aufwies Ein funfter Deckstein fehlte bereits Literatur BearbeitenGeorg Otto Carl von Estorff Heidnische Alterthumer der Gegend von Uelzen im ehemaligen Bardengaue Konigreich Hannover Hahn sche Hof Buchhandlung Hannover 1846 Online Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 60 61 75 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Niendorf I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Niendorf I amp oldid 237009263