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Die Grosssteingraber bei Ahlum waren mindestens neun megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Tiefstichkeramikkultur bei Ahlum einem Ortsteil von Rohrberg im Altmarkkreis Salzwedel Sachsen Anhalt Alle wurden im 19 Jahrhundert zerstort Bei Grab 3 handelte es sich um das einzige bekannte Grosssteingrab der Altmark mit zwei Grabkammern Die einstige Existenz eines moglichen zehnten Grabes ist durch den Flurnamen Steinkammerberg auf einem historischen Messtischblatt belegt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 3 1 Grab 1 3 2 Grab 2 3 3 Grab 3 3 4 Grab 4 3 5 Grab 5 4 Funde 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenGrab 1 lag am Weg zwischen Ahlum und Rohrberg nur 30 Schritt ca 23 m entfernt befand sich Grab 2 Grab 3 lag westlich von Ahlum auf dem Bauernberg Die Graber 4 und 5 lagen 30 Schritt ca 23 m voneinander entfernt an der Grenze zwischen den Orten Ahlum und Stockheim Forschungsgeschichte BearbeitenErstmals dokumentiert wurden funf der Anlagen in den 1830er Jahren durch Johann Friedrich Danneil Bei einer erneuten Aufnahme der Grosssteingraber der Altmark mussten Eduard Krause und Otto Schoetensack in den 1890er Jahren feststellen dass alle funf Graber in der Zwischenzeit im Zuge der Separation vollstandig abgetragen worden waren Die Existenz von weiteren vier zerstorten Grabern ist in den Akten des Landesamts fur Denkmalpflege und Archaologie in Sachsen Anhalt vermerkt Nahere Angaben zu diesen Grabern gibt es allerdings nicht Auf einem historischen Messtischblatt wird zudem eine Anhohe bei Ahlum als Steinkammerberg bezeichnet Dies konnte auf ein weiteres zerstortes Grab hindeuten Beschreibung BearbeitenGrab 1 Bearbeiten Grab 1 besass eine Kammer mit einer Lange von 10 m und einer Breite von 2 5 m Bei Danneils Aufnahme war sie noch gut erhalten und besass funf Decksteine Vermutlich durfte es sich um ein Ganggrab gehandelt haben Grab 2 Bearbeiten Grab 2 besass eine Kammer mit einer Lange von 10 m und einer Breite von 1 9 m Auch sie war bei Danneils Aufnahme noch gut erhalten und besass sieben Decksteine Vermutlich handelte es sich ebenfalls um ein Ganggrab Grab 3 Bearbeiten Grab 3 besass in den 1830er Jahren noch eine gut erhaltene ost westlich orientierte Umfassung mit einer Lange von 34 m und einer Breite von 7 8 m Danneil konnte noch alle vier Wachtersteine an den Ecken der Umfassung feststellen Das Grab stellte eine Besonderheit dar da es als einziges Grosssteingrab der Altmark zwei Grabkammern besass Diese lagen an den Enden der Anlagen nahe der Schmalseiten Beide Kammern besassen drei Drecksteine Einer davon hatte eine Lange von 2 2 m eine Breite von 1 9 m und eine Dicke von 0 6 m Vermutlich handelte es sich bei beiden Grabkammern um Grossdolmen Grab 4 Bearbeiten Grab 4 hatte eine Lange von 6 6 m und eine Breite von 3 5 m Es besass noch einen Deckstein der bei Danneils Aufnahme bereits herabgesturzt war Eine Bestimmung des Grabtyps ist nicht moglich Grab 5 Bearbeiten Grab 5 besass eine Umfassung mit einer Lange von 11 m und einer Breite von 7 8 m Die Grabkammer war bei Danneils Aufnahme noch gut erhalten Sie besass zwei Decksteine Der erste hatte eine Lange von 2 3 m eine Breite von 2 0 m une eine Dicke von 0 95 m der zweite eine Lange von 2 2 m eine Breite von 1 6 m und eine Dicke zwischen 0 6 m und 0 95 m Vermutlich handelte es sich um einen erweiterten Dolmen Funde Bearbeiten nbsp Funde aus den Grosssteingrabern bei AhlumAus den Ahlumer Grabern wurden zwei Fundstucke geborgen ohne dass jedoch klar ist aus welchem der Graber sie stammen Beide befinden sich heute im Johann Friedrich Danneil Museum in Salzwedel Bei dem ersten Stuck handelt es sich um einen durchlochten Hammer aus schieferartigem grauen Gestein Er ist aus dem Bruchstuck eines grosseren Hammers gefertigt worden der an der Durchbohrung gebrochen war Er hat eine Lange von 8 8 cm eine Breite von 7 5 cm und eine Dicke von 2 6 cm Das Bohrloch hat einen Durchmesser zwischen 2 2 cm und 2 8 cm Bei dem zweiten Gegenstand handelt es sich um ein Messer aus hellgrauem Feuerstein Es hat eine Lange von 8 5 cm eine maximale Breite von 2 5 cm und eine Dicke von 0 8 cm Literatur BearbeitenHans Jurgen Beier Die megalithischen submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thuringer Wald Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Band 1 Wilkau Hasslau 1991 S 52 Johann Friedrich Danneil Specielle Nachweisung der Hunengraber in der Altmark In Sechster Jahresbericht des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte und Industrie 1843 Nr 108 112 PDF 5 5 MB Eduard Krause Otto Schoetensack Die megalithischen Graber Steinkammergraber Deutschlands I Altmark In Zeitschrift fur Ethnologie Band 25 1893 Nr 148 152 PDF 39 0 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Ahlum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Ahlum amp oldid 202016860