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Die Grosse Herkulessaule und die Kleine Herkulessaule sind zwei schlanke Felsturme im Bielatal in der Sachsischen Schweiz Sie stehen im oberen Talverlauf zwischen der Schweizermuhle und der Ottomuhle Beide Felsturme werden aufgrund ihrer scheinbar fragilen Struktur als Naturwunder bezeichnet 1 Sie sind mit ihren uberhangenden Gipfelkopfen Wahrzeichen des oberen Bielatals und zahlen zu den bekanntesten Kletterfelsen des Tals Die Herkulessaulen im Winter von Osten in der Mitte die Grosse rechts die Kleine HerkulessauleAnblick im SommerDie Herkulessaulen mit Kletterern um 1963Die Herkulessaulen von Suden links die Kleine rechts die Grosse Herkulessaule Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Geologie 3 Klettersport 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNamensgebung BearbeitenIhre Namen erhielten die beiden Herkulessaulen von dem Privatgelehrten Carl Merkel Dieser veroffentlichte 1826 sein Werk Biela oder Beschreibung der westlichen sachsisch bohmischen Schweitz 2 mit dem er die landschaftlich reizvolle Felslandschaft des oberen Bielatals beschrieb 3 Zuvor hatte bereits Wilhelm Leberecht Gotzinger die in der Romantik als sehr pittoresk empfundene Landschaft des Bielatals beschrieben Merkel legte aber erstmals vielen Felsturmen des Bielatals Namen bei Dabei ging er uberaus fantasievoll vor die meisten seiner Namensgebungen konnten sich in der Folgezeit nicht durchsetzen bei manchen ist nicht mehr klar auf welche Felsstrukturen sich Merkel bezog Zu den wenigen Namen die sich etablierten zahlt die Bezeichnung der Herkulessaulen angelehnt an die in der Antike verwendete Bezeichnung der beidseits der Strasse von Gibraltar aufragenden Berge als Saulen des Herakles 3 Die Grosse Herkulessaule wird gelegentlich auch als Nordliche die Kleine Herkulessaule als Sudliche Herkulessaule bezeichnet 4 Orientiert am Namen der Herkulessaulen erhielten weitere Klettergipfel in der Nahe abgeleitete Namen bspw der Herkuleskopf von Carl Merkel als Jungfrau bezeichnet der Herkulessohn und die Herkuleswand 3 Geologie BearbeitenDie gesamte Felslandschaft des Bielatals besteht im Unterschied zu den rechtselbischen Felsrevieren der Sachsischen Schweiz aus besonders hartem Labiatussandstein der zur sogenannten Schmilka Formation gehort 5 Dieser Sandstein stellt die alteste im Turonium entstandene Schicht der Ablagerungen des kreidezeitlichen Meeres dar aus denen das Elbsandsteingebirge entstand Innerhalb der Formation wechseln sich Schichten mit geringerer und hoherer Widerstandskraft gegenuber den Erosionsprozessen ab Im Bereich der heutigen Gipfelkopfe der Herkulessaulen wie auch der benachbarten Gipfel und Felswande liegt eine besonders widerstandsfahige Schicht die zur Ausbildung der oft als bizarr beschriebenen uberhangenden Gipfelkopfe fuhrte 4 Beide Saulen sind etwa 20 Meter hoch stehen aber auf einem Felssockel der bei der Kleinen Herkulessaule eine etwa 35 Meter hohe Talseite bildet Klettersport BearbeitenAls erste der beiden Saulen wurde die Grosse Herkulessaule 1904 von Rudolf Nake F Goldberger und A Kliche bestiegen Der heutige Alte Weg wird mit dem Schwierigkeitsgrad V nach der sachsischen Skala bewertet Ein Jahr spater absolvierten Hanns Schueller und Oliver Perry Smith die erste anerkannte Besteigung der Kleinen Herkulessaule Der heutige Alte Weg wird mit IV eingestuft Zu den als besonders lohnend beurteilten Wegen zahlen an der Kleinen Herkulessaule der 1923 von Willy Oehmgen erstbegangene mit VIIa eingestufte Sudweg und Herkules Rippe aus dem Jahr 1983 von Dieter List der mit VIIb eingestuft wird 6 Insgesamt existieren an der Kleinen Herkulessaule 14 und an der Grossen Herkulessaule 8 Kletterrouten im Schwierigkeitsbereich von IV bis VIIIb Vielen Nichtkletterern erscheinen die Herkulessaulen als zu fragil und unsicher sie werden als wacklig empfunden 7 Fur beide Gipfel besteht ein Erschliessungsverbot fur neue Routen 8 9 Literatur BearbeitenHans Pankotsch Dietmar Heinicke Die Namen unserer Klettergipfel Sachsischer Bergsteigerbund Dresden 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herkulessaulen Sammlung von Bildern Felsinfos des Deutschen Alpenvereins Grosse Herkulessaule Bielatalgebiet Felsinfos des Deutschen Alpenvereins Kleine Herkulessaule BielatalgebietEinzelnachweise Bearbeiten Die Naturwunder Deutschlands Teil 1 Reisen de 16 August 2013 abgerufen am 25 Dezember 2013 Carl Merkel Biela oder Beschreibung der westlichen sachsisch bohmischen Schweitz Bautzen 1826 Digitalisat abgerufen am 25 Juni 2016 a b c Hans Pankotsch Dietmar Heinicke Die Namen unserer Klettergipfel Sachsischer Bergsteigerbund Dresden 2013 S 97 a b Gerhard Engelmann Im Suden der Barbarine Werte der deutschen Heimat Band 3 2 Auflage Akademie Verlag Berlin 1960 S 60 61 Lithostratigraphische Einheiten Deutschlands Schmilka Formation Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive In Lithostratigrafisches Lexikon Deutschlands 22 April 2008 abgerufen am 22 Dezember 2013 Dietmar Heinicke Hrsg Kletterfuhrer Sachsische Schweiz Band Bielatal Erzgebirgsgrenzgebiet Dresden 2000 ISBN 3 934514 02 2 S 47 f Beispiel aus einer Wanderroutenbeschreibung Memento vom 27 Dezember 2013 im Internet Archive DAV Felsinfo Grosse Herkulessaule abgerufen am 21 Januar 2018 DAV Felsinfo Kleine Herkulessaule abgerufen am 21 Januar 201850 84159 14 04426 Koordinaten 50 50 N 14 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herkulessaulen amp oldid 227736914