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Der Griechische Tanz oder Tanz der Griechen hat seine Herkunft in der fruhen Antike und gestaltete sich in vielfachen Eigenarten auf dem Festland und den griechischen Inseln Die Tradition des griechischen Tanzes wird in heutiger Zeit von vielen Volkstanzgruppen und Laien in den Trachten der Region gepflegt Die Darbietung erfolgt in Gruppen zu Paaren oder einzeln im jeweiligen Tanzstil Der traditionelle griechische Tanz bedarf nicht unbedingt der instrumentalen Musik erfordert aber den Takt fur die Schrittfolgen Auch im heutigen Griechenland ist der Volkstanz sehr popular Neben vielen verschiedenen regionalen Volkstanzen gelten die beiden Tanze Kalamatianos und Sirtos als die Nationaltanze Griechenlands Inhaltsverzeichnis 1 Das antike Erbe 2 Der panhellenistische Volkstanz 3 Populare Tanzmusik 4 Volkstanze 5 LiteraturDas antike Erbe BearbeitenVerschiedene antike Darstellungen zeigen die Tanze der Antike und dass sich charakteristische Merkmale bis heute erhalten haben Die Wiege der hellenischen Tanzkunst scheint Kreta gewesen zu sein Einer der altesten Griechischen Tanze der Kalamatianos ist vermutlich schon zur Zeit Homers getanzt worden Von allen Volkern des Altertums scheinen die Griechen dem Tanz die hochste Bedeutung zugemessen zu haben Sie glaubten dass der Tanz die korperliche und emotionale Gesundheit verbessere Der Tanz galt ihnen als Mittel zu einer allseitig harmonischen Ausbildung des Korpers und seiner Fahigkeiten auf die sie grosses Gewicht legten Der Tanz war den Hellenen vor allem die Kunst der Korperdarstellung der Charakterisierung bestimmter Situationen sei es dass diese das Liebesleben oder irgendwelche Tatigkeiten symbolisch darstellten Der Zweck der Tanzkunst schreibt Lucian ist die Darstellung einer Empfindung einer Leidenschaft oder Handlung durch Gebarden Der Tanz beeinflusst wie keine andere Kunst die Seele Tanzen ist von Natur himmlisch und ein Geschenk der Gotter erklarte Plato Alle Gotter tanzen selbst Zeus Nach dem Homerschen Hymnus fuhrt Apollon die kretischen Schiffer im Tanzschritt zu seinem Altar in Delphi und sie folgen ihm ebenfalls tanzend Artemis tanzt mit ihren Nymphen und Hesiod lasst die Musen auf dem Helikon um den Altar des Zeus tanzen Sophokles tanzte nach der Schlacht bei Salamis nackt Platon fuhrte mit einem Chor schoner Knaben zyklische Reigentanze auf und Sokrates der sich schamte sich offentlich nackt sehen zu lassen tanzte zu seinem eigenen Vergnugen im Verborgenen Die besten Tanzer erklarte Sokrates einmal seien die Krieger Gern tanzten beide Geschlechter meist in Gruppen getrennt Die Beteiligung beider an demselben Tanz war Ausnahme Einige Tanze wurden von den Mannern und andere von Frauen getanzt Die athenischen Junglinge verkleideten sich und tanzten als Horen Nymphen oder Manaden die Madchen und jungen Frauen tanzten beim Takt der Kastagnetten und traten oft mit Kunsttanzen auf Es gab viele Tanze der alten Griechen komische Tanze kriegerische Tanze Tanze fur Athleten und fur fromme Anbetung plus Tanze fur Hochzeiten Begrabnisse und Feiern Tanz wurde von der Musik begleitet die auf Lyren Floten und Schlaginstrumenten wie Tamburine Becken und Kastagnetten gespielt wurden Reigentanz und Gesang sind die Zierden des festlichen Mahles schreibt Homer Trinkgelage wurden durch Darbietungen von Tanzern verschont die nur mit Efeukranzen bekleidet waren aber sie farbten sich dem Gott zu Ehren Gesicht Hals Brust und Bauch mit Mennige rot Die Komik des Tanzes beruhte auf der Bewegung des Hinterteils das moglichst weit herausgestreckt werden musste Die Tanzer fassten sich entweder an oder kreuzten die Arme und beruhrten sich nicht sie gingen auf den Zehenspitzen sprangen hoch fuhrten Reigen auf Der Gesang der Teilnehmer oder Zuschauer bildete die eigentliche Musikbegleitung Der Tanz beschrankte sich keinesfalls auf die blosse Bewegung der Fusse im Gegenteil hatten Musik und Gestikulation einen starken Anteil an den griechischen Tanzen Vulgaritat schloss der griechische Tanz aus Die antiken griechischen Tanze sind als Kriegs oder Friedenstanze typisiert Die letzteren sind in Theaterdarstellungen integriert oder dienen fur Religionsdienste im besonderen zur Verehrung ihrer Gotter fur Trauerbezeugung und fur hausliche Festveranstaltungen im besonderen fur Hochzeitsfeiern Der panhellenistische Volkstanz BearbeitenDie panhellenischen Tanze sind hauptsachlich Syrtos Kalamatianos und Tsamikos oder Heratis Insgesamt gibt es sehr viele Tanze die regional gemeinsame Merkmale aufweisen sich aber von Dorf zu Dorf gerade in gebirgigen Gegenden auch stark unterscheiden Gewohnlich werden sie in den regionalen Trachten aufgefuhrt Meistens werden offene Kreistanze mit verschiedenen Armhaltungen getanzt wobei es ebenfalls Paartanze und Reihentanze gibt Der aus der Region Kalamata stammende Kalamatianos wird in Kreisform aufgefuhrt und ist schon in den Inschriften von Delphi erwahnt Wahrend der eine Partner sich bravouros in Drehungen und Sprungen bewegt tanzt der andere in ruhigen sanften Bewegungen Der Syrtos stammt aus der hellenischen Zeit Kretas und war auf den Inseln der Agais verbreitet Im Zweierpart ist bei den mannlichen Tanzern auch der Zeibekikos beliebt ein traditioneller Kriegertanz der ursprunglich mit Schild und Schwert ausgetragen wurde und eine Kampfhandlung Mann gegen Mann darstellte Der Hassapikos war ursprunglich ein byzantinischer Tanz der Fleischer aus Konstantinopel Der Choros Koutalia Loffeltanz wurde vermutlich seit der Antike bis zum osmanischen Vielvolkerreich des 19 Jahrhunderts von orthodoxen Christen wahrscheinlich neben osmanischen Loffeltanzvariationen der islamischen Nachbarn getanzt Dabei schlagen die Tanzerin und der Tanzer mit je einem Paar Holzloffeln je Hand den Rhythmus zur Musik Die gebrauchliche Gruppenformation des antiken griechischen Tanzes war sowohl der offene wie der geschlossene Kreis Die Tanzer waren meist Amateure Gesang Tanz und instrumentale Musik waren die Sparten des Theaters und der Darsteller war oft Sanger Tanzer und Musikant zugleich Die Musikinstrumente waren aus Holz Gitarren und Lyren metallene Zimbeln und Schlagzeuge die den Tanzrhythmus bestimmten Die Volksmusik wird durch ihre Herkunft bestimmt die auf den agaischen Inseln oder auf dem Festland ihren Ursprung hat Populare Musik wird oft als Bousouki bezeichnet wie sie im Seehafen Lavernas vorzuglich auf Gitarren und Mandolinen gespielt wird Der Rhythmus der Musik muss hierbei mit der Bewegung des Tanzes harmonisieren Die antiken griechischen Tanze sind als Kriegs oder Friedenstanze charakterisiert Die letzteren sind in Theaterdarstellungen integriert oder dienen der Religion im besonderen der Verehrung der Gotter und der Trauerbezeugung und werden bei hauslichen Festveranstaltungen im besonderen bei Hochzeitsfeiern aufgefuhrt Populare Tanzmusik BearbeitenDer Sirtaki ist heute Teil des Repertoires vieler griechischer Volkstanzgruppen Er ist ein lebhafter Ausdruck des taglichen Lebens und wird bei vielen Gelegenheiten getanzt etwa bei Hochzeiten Familienfeiern und in Tanzlokalen Mikis Theodorakis Musik zum bekannten Film Alexis Sorbas wurde ein Welterfolg Sorbas Tanz zum Inbegriff der griechischen Musik schlechthin und der so genannte Sirtaki wird heute von Millionen als exzellenter griechischer Tanz angesehen Volkstanze BearbeitenBallos bekannter Volkstanz der griechischen Inseln Chasapiko Chasaposervikos Mantilatos Sirtaki Sirtos Zonaradikos Zeibekiko Tsifteteli griechische Variante des orientalischen TanzesLiteratur BearbeitenGerald Jonas Dancing The Power of Dance around the World Preface by Rhoda Grauer BBC London 1992 ISBN 0 563 36411 4 Max von Boehn Der Tanz Jahresreihe des Volksverbandes der Bucherfreunde 7 Band 2 ZDB ID 1003715 9 Wegweiser Verlag Berlin 1925 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griechischer Tanz amp oldid 229838267