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Das Graysche Paradoxon ist ein Stromungseffekt der bei schnellen Walen etwa den Delfinen auftritt Der Korper vor allem dieser Arten verfugt in der Realitat uber weit bessere Stromungseigenschaften als diese bei einem technischen Korper mit der gleichen Form der Fall ist Die Namensgebung geht auf den britischen Zoologen James Gray zuruck Er hatte vermutet die Muskulatur dieser Meerestiere sei nicht kraftvoll genug um die beobachteten Schwimmgeschwindigkeiten von zehn Meter pro Sekunde gegen den Widerstand des Wassers aufrechtzuerhalten WeissstreifendelfinDieses Phanomen wird auf die Dampfungseigenschaften der Haut zuruckgefuhrt die storende Wirbelbildung abdampft Zu diesem Zweck besitzt die Lederhaut Corium oder Dermis lange Papillen die einen Saum bilden und mit der daruber liegenden Epidermis verzahnt sind Die Papillen der Lederhaut sitzen dabei auf Lamellen die weitestgehend quer zur Korperlangsachse und damit auch zur Stromungsrichtung gestellt sind Aufgrund ihrer Lange hielt man die Papillen zuerst fur Ausfuhrungsgange von Schweissdrusen heute weiss man allerdings neben der realen Funktion der Struktur auch dass Wale keine Hautdrusen mit Ausnahme der Milchdrusen besitzen Neben diesen Dampfungsstrukturen verfugt die Haut uber ein mikroskopisch feines Reliefmuster und durch die Ergebnisse physiologischer Experimente wird auch eine aktive Reaktion der Haut angenommen Die Verbesserung der Stromungseigenschaften konnte durch verschiedene Versuche mit kunstlicher Walhaut nachgestellt werden Auflosung des Paradoxons BearbeitenFrank Fish von der University of Pennsylvania und Tim Wei von der Rensselaer s School of Engineering im US Bundesstaat New York losten 2008 das Paradoxon Sie filmten zwei Grosse Tummler beim Schwimmen Die Bewegungen hunderttausender kleiner Luftblaschen im Wasser wurden im Video festgehalten und per Computer analysiert So konnte die Kraft die Delfine mit ihrer Schwanzflosse entwickeln gemessen werden Im Schnitt mehr als 940 Newton Damit ist die Kraft die die Tiere fur den Vortrieb normalerweise erreichen ca zehnmal grosser als James Gray 1936 vermutete Steht ein Delphin aufrecht auf seiner Flosse uber der Wasseroberflache ist die Kraft mit bis zu 1800 Newton sogar bis zu 20 Mal hoher als lange angenommen Die Ergebnisse wurden in San Antonio im US Bundesstaat Texas auf einem Physiker Kongress vorgestellt Zitat Wir konnen nun sagen dass wir das Ratsel gelost haben Die Antwort ist ganz einfach Die Delfine sind viel starker als James Gray und viele andere Leute dachten 1 2 Einzelnachweise Bearbeiten Jens Lubbadeh Biomechanik Ratsel gelost Kraftige Schwanzflosse macht Delfine zu Top Schwimmern In Spiegel Online 25 November 2008 abgerufen am 10 Juni 2018 https sciencev1 orf at science news 153466 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graysches Paradoxon amp oldid 230048374