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Bei Gravi de pugna handelt es sich um einen gefalschten Brief der Augustinus von Hippo zugeschrieben wurde In seiner lange unbestrittenen Authentizitat schenkte er der christlichen Kriegsfuhrung eine breit rezipierte moralische Rechtfertigung Er uberzeugte kriegfuhrende Parteien davon dass Gott auf ihrer Seite war sofern sie siegten Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Geschichte 3 Quellenausgaben und Ubersetzungen 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten nbsp Gravi de pugna Patrologia Latina 33 Du wirst dich uber den schweren Kampf beklagen Zweifle nicht ich werde dir und Deinesgleichen einen nutzlichen Rat geben Ergreife die Waffe mit den Handen Das Gebet moge das Ohr des Schopfers durchfahren Denn wenn gekampft wird sieht Gott aus dem freien Himmel herab entscheidet welche Seite die gerechte ist und gibt dieser den Sieg Gravi de Pugna Der Gravi de pugna besagt dass Gott den moralisch Uberlegenen im Kampf den Sieg garantiere Auch ruckwirkend werde also die Kampfhandlung durch einen Sieg gerechtfertigt 1 Wahrend Udo Heym behauptet es handle sich hierbei um germanisches Gedankengut 1 sei es laut Phillip Wynn bereits langst in paganen Kulturen der Antike vertreten gewesen lange bevor der Gravi de pugna geschrieben wurde 2 Den Uberzeugungen des Augustinus selbst hinsichtlich eines gerechten Krieges widerspricht der Brief jedoch 2 Kelly DeVries kritisiert die Argumentation des Gravi de pugna als zu oberflachlich und zeigt dass sich argumentative Probleme ergeben sobald ein Krieg auf christlicher Seite verloren wird 3 Geschichte BearbeitenDer Gravi de pugna wurde im funften Jahrhundert verfasst 1 Im Mittelalter wurde der Brief weit rezipiert und fur glaubwurdig gehalten 4 5 wobei er am meisten im zeitgenossischen Diskurs uber Religionskriege zitiert wurde 6 Wahrend vieler Kriege wurde sich auf diesen Text bezogen unter anderem von Hinkmar von Reims Hrabanus Maurus Sedulius Scottus Ivo von Chartres und Bernhard von Clairvaux 5 Ebenfalls wurde er bei der Belagerung von Lissabon 1147 n Chr rezitiert 7 Das Werk verlor seine Relevanz in der Renaissance des 12 Jahrhunderts im Zuge von Neuerungen in der Rechtswissenschaft und der Moralvorstellungen 5 Die Echtheit der Gravi de pugna wurde erst mit Erasmus von Rotterdam eindeutig falsifiziert 4 nahm jedoch Einfluss auf die Augustinus Forschung bis in die Neuzeit 4 Quellenausgaben und Ubersetzungen BearbeitenJacques Paul Migne Hrsg Epistola XIII b Patrologica Latina 33 col 1098 Siehe auch BearbeitenHolmgang Gerichtskampf Victrix causa deis placuit sed victa CatoniEinzelnachweise Bearbeiten a b c Udo Heyn Peacemaking in medieval Europe A historical amp bibliographical guide In Guides to historical issues Regina Books 1997 ISBN 0 941690 71 7 S 19 a b Phillip Wynn The Medieval Construction of Augustine as an Authority on War and Military Service In Augustine on War and Military Service Fortress Press 2013 ISBN 978 1 4514 6473 3 S 302 Kelly DeVries God and defeat in medieval warfare Some preliminary thoughts In D J Kagay L J A Villalon Hrsg The Circle of War in the Middle Ages Essays on Medieval Military and Naval History Boydell Press 1999 ISBN 0 85115 645 2 S 87 100 a b c Lenihan David A Lenihan The Just War Theory in the Work of Saint Augustine In Augustinian Studies Band 19 1988 S 37 70 doi 10 5840 augstudies1988191 a b c Frederick H Russell The Just War in the Middle Ages Cambridge University Press Cambridge 1977 ISBN 1 349 99986 5 S 26 28 29 37 38 56 doi 10 1057 9781137263414 2 H E J Cowdrey Christianity and the morality of warfare during the first century of crusading In Bull M G Housley N Edbury P W Phillips J P Hrsg The Experience of Crusading The Experience of Crusading Nr 1 Cambridge University Press Cambridge 2003 ISBN 0 521 81168 6 S 178 David Chan Beyond Just War A Virtue Ethics Approach Palgrave Macmillan UK 2016 ISBN 978 1 349 99986 6 S 8 29 doi 10 1057 9781137263414 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gravi de pugna amp oldid 225837924