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Gradiometrie ist die Messung einer Komponente eines Gradientenfeldes d h des Gradienten des Schwerefeldes oder Magnetfeldes Dabei wird eine Vektorkomponente mit zwei Sensoren die einen festen Abstand besitzen gleichzeitig registriert Gradiometrie wird in der Geomagnetik und Gravimetrie angewandt und ist in der Theorie in den 1920er Jahren entstanden Die Gradientenmessung benotigt prazise und schnelle Messungen die in der Magnetik seit der Entwicklung des Fluxgate Magnetometers 1937 moglich sind In der Gravimetrie sind entsprechende Gerate in den 1990er Jahren entstanden Durch die Messung von Differenzen entfallt bei der Gravimetrie die Reduktion der Messwerte in der Magnetik entfallt die Tagesgangkorrektur Inhaltsverzeichnis 1 Gradiometer in der Geomagnetik 2 Gradiometer in der Gravimetrie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGradiometer in der Geomagnetik BearbeitenEs gibt in der Magnetik zwei Anordnungen fur Gradiometer Bei Luftmessungen werden Gradiometer mit kleinem Sensorabstand eingesetzt Die Sensoren sind in fixem Abstand zueinander meist vertikal montiert Durch den kleinen Abstand entstehen keine Lageinstabilitaten die Messfehler verursachen konnten Allerdings sinkt so auch das Auflosungsvermogen Auch bei der archaologischen Prospektion werden Vertikalgradiometer eingesetzt Grosse horizontale Sensorabstande uber 20 Meter kommen bei Seemessungen zum Einsatz Die Sensoren werden in grossem Abstand zum Schiff geschleppt und sind durch ein Kabel verbunden Durch die flexible Verbindung konnen Lageinstabilitaten auftreten Das Auflosungsvermogen steigt durch den Abstand der Sonden Messgrosse ist bei der Verwendung von Fluxgatesensoren meist die vertikale bei Seemessungen auch die Nordkomponente des Magnetfeldes Protonenprazessions Overhauser oder Casiummagnetometer verwenden dagegen den Magnetfeldbetrag Gradiometer in der Gravimetrie BearbeitenDie Schweregradientenmessung wird seit einigen Jahren satellitengestutzt betrieben Etwa um 1980 begann man die Entwicklung neuer kreiselgestutzter Messsysteme um mit niedrig fliegenden kunstlichen Erdsatelliten das Schwerefeld automatisch erfassen zu konnen Wegen der technisch hochst anspruchsvollen Methodik war man allerdings erst Ende der 1990er erfolgreich Eines der wichtigsten dieser Projekte ist der Bau und spaterer Betrieb des Satelliten GOCE Gravity and Steady State Ocean Circulation Explorer der seit etwa 1995 in Kooperation der Raumfahrtbehorden ESA und NASA entwickelt wurde Seine Sonden bestanden aus hochprazisen Beschleunigungsmessern die auf ultrastabilen Strukturen und Auslegern montiert wurden und ununterbrochen alle neun Werte des Schwere Tensors messen sollten Damit erhoffte man sich eine Bestimmung des globalen Geoids mit mindestens Zentimeter Genauigkeit und einer Auflosung von etwa 100 Kilometern In Kombination mit anderen Messungen v a GPS Satelliten Altimetrie und Satellite to Satellite Tracking sind auch wichtige Beitrage zur Ozeanografie und anderen Geowissenschaften zu erwarten Fast wichtiger als die Daten zum Geoid werden dessen langsame zeitliche Anderungen sein die mit GOCE erstmals erfassbar werden Die Messgrosse in der Gravimetrie ist im Wesentlichen die Vertikalkomponente der Schwerefeldes da die anderen Komponenten dagegen vernachlassigbar klein sind Tests mit mobilen Gradiometern auf der Erde basierend auf interferometrischen Messungen an frei fallenden Atomwolken wurden 2022 erstmals durchgefuhrt 1 Literatur BearbeitenGeldart Telford Applied Geophysics Cambridge University Press Cambridge 1990 ISBN 0 521 32693 1Einzelnachweise Bearbeiten Quantensensor durchleuchtet den Untergrund Erstes mobiles Atom Gradiometer macht unterirdische Strukturen sichtbar scinexx de 24 Februar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gradiometrie amp oldid 220703105