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Das Grab des bunten Hahnes ist ein Mannergrab aus der Mitte des 4 Jahrhunderts vor Christus dessen Uberreste in der Nekropole Vannullo bei Paestum gefunden und dort als Grab Nr 4 bezeichnet wurden Die Uberreste befinden sich mittlerweile im Archaologischen Nationalmuseum in Paestum wo sie die Inventarnummern 31734 bis 31737 erhalten haben Das namengebende GemaldeGemalde BearbeitenDie ursprungliche Anordnung der vier rechteckigen Platten die die Grabkammer bildeten konnte erst wahrend der Vorarbeiten zu einer Ausstellung in Deutschland im Jahr 2007 rekonstruiert werden Das namengebende Gemalde eines bunten Hahnes befindet sich auf der Platte die sich an der westlichen Schmalseite des Grabes befand Sie ist 96 cm hoch und 99 cm breit wahrend die Platten der Langseiten 97 cm hoch und 229 cm lang sind Die dunkelrot ausgemalte Sockelzone nimmt etwa ein Drittel des Bildfeldes ein daruber ist ein Arrangement von Steinbrocken zu sehen auf denen nach links gewandt der Hahn ein Symbol der Fruchtbarkeit steht Er ist in einem gelblichen Braun gehalten die Flugel und drei lange Schwanzfedern in dunklerem Braun Kamm Schnabel Kopf und Stander sind rot Der Hahn ist nicht in einer Umrisslinie gezeichnet sondern aus einzelnen Farbflachen zusammengesetzt am Hals ist das Federkleid durch dunklere senkrechte Pinselstriche angedeutet Von der oberen Begrenzung des Bildfeldes einem Zweigmotiv zwischen zwei roten Balken hangt links vor dem Schnabel des Vogels eine rote Binde herab nbsp Heimkehr des RittersAuf der gegenuberliegenden Schmalseite und damit vermutlich am Kopfende des Grabes war die Heimkehr des siegreichen Ritters zu sehen ein Motiv das in der lukanischen Grabmalerei haufig auftritt Die Platte ist etwas beschadigt Zu erkennen ist noch der auf einem schwungvoll ausschreitenden Fuchs mit gestutzter Mahne reitende Mann in Panzer und Helm mit den Trophaen die an seiner Lanze befestigt sind Die gelbe Farbe dieser Elemente deutet den Glanz des Metalls an Empfangen wird er von einer geschminkten Frau mit einem gefaltelten rotgeranderten Schleier auf dem Hinterkopf und einem Gewand das mit einer roten Zickzacklinie geschmuckt ist Arme und Hande dieser Gestalt sind nicht mehr zu erkennen es ist jedoch davon auszugehen dass sie ihm den in dieser Szene zu erwartenden Willkommenstrunk prasentiert hat Die Gesichter und die noch erkennbaren Gliedmassen sind mit Umrisslinien gezeichnet doch wahrend die Hautfarbe der Frau dem weisslichgrauen Maluntergrund entspricht ist die Haut des Ritters leicht getont nbsp BoxkampfAhnliches lasst sich bei den Darstellungen der Leichenspielszenen auf den Seitenplatten des Grabes beobachten Die eine zeigte wie viele Langsplatten aus Mannergrabern dieser Zeit und Gegend ein Arrangement aus zwei Kampfszenen bewaffnete Krieger und nackte Boxer massen sich jeweils im Zweikampf Jedoch ist die Anordnung der beiden Szenen im Vergleich etwa zum Grab der Nereide dem Grab der Hirschjagd oder dem Grab der Granatapfel umgekehrt die Waffenkampfer befanden sich im linken Bildteil Dieser ist allerdings schwer beschadigt Besser als die Waffenkampfer sind die beiden Boxer in der rechten Bildhalfte zu erkennen von denen der linke eine dunkel der rechte eine rotlichbraune Hautfarbe aufweist Links von ihnen und ihnen zugewandt steht ein Aulosspieler Er benutzt eine Phorbeia und tragt weisse mit roten Zickzacklinien und Borten geschmuckte Kleidung und schwarze Stiefel Seine unbekleideten Korperteile sind mit dunklen Umrisslinien gezeichnet und in heller Hautfarbe koloriert das dunkle Haar durch Binnenzeichnung veranschaulicht nbsp Detail des WagenrennensAuf der anderen Langsplatte ist das obligatorische Wagenrennen dargestellt Zwei Bigae folgen einander optisch getrennt durch eine mit einer Binde geschmuckte Saule und eine vom oberen Bildrand herabhangende Girlande Die Fahrer haben jeweils links einen Fuchs und rechts einen Falben eingespannt das hellere Pferd ist jeweils nur durch Konturen die fast wie ein Schatten seines Gespannpartners wirken angedeutet Die Wagenlenker tragen lange weisse rot geschmuckte Gewander und haben jeweils ein Knie gebeugt Sie blicken beide nach vorn fuhren die Zugel mit der linken Hand und handhaben die Peitsche mit der rechten Variationen bietet ausser der Haar und Bartfarbe der beiden Rennfahrer lediglich die Gestaltung der Rader der beiden Wagen Wahrend der vordere vier radiale Speichen aufweist ist das Rad des hinteren Wagens anders konstruiert Grabbeigaben BearbeitenDas Grab des bunten Hahnes wurde mit zahlreichen Beigaben ausgestattet Darunter befand sich eine 25 1 cm hohe rotfigurige Halsamphora die mit einem nackten jungen Mann geschmuckt ist der eine Eierphiale und eine Binde tragt Rechts oben im Bildhintergrund ist eine weitere Binde zu sehen die Schulter des Gefasses das im Museum in Paestum die Inventarnummer 31738 erhielt ist mit einem Zungenmuster geschmuckt der Hals mit einer Palmette Eine rotfigurige Kylix mit einem Durchmesser von 18 cm und einer Hohe von 5 cm tragt im Tondo das Bild einer Frau mit nacktem Oberkorper die mit einem Zweig und einem Spiegel hantiert Auch hier befindet sich im Bildhintergrund eine Binde Das Gefass hat die Inventarnummer 31740 Eine schmucklose schwarze Patera gehorte ebenfalls zu den Grabbeigaben ferner ein Bronzegurtel und weitere Gegenstande Literatur BearbeitenBernard Andreae u a Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Ausstellung Bucerius Kunst Forum Hamburg 13 Oktober 2007 bis 20 Januar 2008 Hirmer Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 112 119 und Aktualisierung loses Beiblatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grab des bunten Hahnes amp oldid 206108246