www.wikidata.de-de.nina.az
Das Grab der Nereide ist ein Grab aus der Zeit um 350 340 v Chr dessen Uberreste in der Nekropole Vannullo bei Paestum heute Capaccio Provinz Salerno gefunden wurden und bei der Ausgrabung als Grab Nr 2 bezeichnet wurden Sie befinden sich mittlerweile im Archaologischen Nationalmuseum von Paestum Die vier bemalten Steinplatten die die Wande der Grabkammer bildeten tragen die Inventarnummern 31708 bis 31711 Die Platten der Langsseiten sind 105 cm hoch und 218 cm lang die funfeckigen Platten der Schmalseiten sind 135 cm hoch und 97 cm breit Laut Bernard Andreae handelt es sich um ein Mannergrab 1 Nereide Inhaltsverzeichnis 1 Gemalde 2 Grabbeigaben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGemalde BearbeitenNamengebend fur das Grab ist die Darstellung einer Nereide auf einer der Giebelplatten Bis zur Vorbereitung der Ausstellung der Grabkammer in Deutschland im Jahr 2007 ging man davon aus dass diese Platte sich auf der westlichen Seite des Grabes befand mittlerweile wird sie dem ostlichen Ende des Grabes zugeordnet Im Giebelfeld ist noch ein rankenartiges Ornament zu erkennen das Gemalde im rechteckigen Bildfeld zeigt eine weibliche mit einem langen gelblichen Gewand bekleidete Figur die im Damensitz auf einem Meereswesen reitet Dieser Hippokamp hat wie sein Pendant vom Grab der Klagefrauen den Vorderleib eines gezaumten Pferdes und einen geschwungenen Fischschwanz Von dem roten Querbalken der das Bildfeld nach oben abschliesst hangt rechts uber diesem Fischschwanz eine Tanie herab Den Untergrund bilden rote und schwarze Pinseltupfer Fast die Halfte des rechteckigen Plattenteils wird jedoch durch das rotbraune Feld eingenommen mit dem der untere Teil der Platten ausgefullt ist Die Reiterin weist mit dem Zeigefinger der rechten Hand nach unten Den linken Arm hat sie auf den Rand eines Schildes gestutzt Andreae deutet die Szene wie folgt Da es sich um ein Mannergrab handelt kann diese Nereide nicht etwa selbst die Verstorbene sein sondern sie geleitet den verstorbenen Ritter dessen Schild sie tragt ubers Meer zu den Inseln der Seligen Mit dem ausgestreckten rechten Zeigefinger scheint sie den Weg zu weisen 2 Die zweite Giebelplatte ist stark beschadigt Sie zeigte das Motiv des heimkehrenden Ritters der von seiner Frau empfangen wird nbsp Biga nbsp Detail der QuadrigaAuf den Langsplatten sind Szenen aus den Leichenspielen abgebildet die wiederum als Untergrund die verschiedenfarbigen offenbar nicht durch eine Standlinie eingerahmten Pinseltupfer aufweisen Eine Besonderheit stellt dabei die Bearbeitung des Motivs des Wagenrennens dar Den vorderen Wagen ziehen nur zwei Pferde ein Rappe und ein Fuchs Im Verhaltnis zu den Pferden ist der Lenker der zuruckgebeugt seinen Kopf zu der ihn verfolgenden Quadriga umwendet abnorm gross geraten vielleicht ist dies mit der Grund dafur dass er mit gebeugten Knien im Wagen stehend dargestellt ist Hinter der Biga ist als Bildschmuck nicht die auf vielen ahnlichen Grabmalereien vorhandene Saule zu finden sondern wiederum nur eine vom oberen Querbalken herabhangende Tanie Die Pferde der nachfolgenden Quadriga sind wie beim Grab der Schecken gestaffelt dargestellt so dass von jedem Tier der gesamte Vorderleib zu erkennen ist Ebenfalls wie beim Grab der Schecken bewegen sich diese vier Pferde im Gleichschritt bzw befinden sich alle in derselben Phase ihres Galoppsprungs Auch die Darstellung des Wagens der im Gegensatz zu den vier Zugtieren schrag von vorn dargestellt ist und dessen Rader deshalb beide zu sehen sind entspricht dem Bild aus dem Grab der Schecken Anders als dort sind allerdings die Pferdekopfe in verschiedenen Haltungen dargestellt nur drei der Tiere blicken nach links in die Richtung in die sie laufen das rechte Stangenpferd ein Fuchs wendet seinen Kopf zuruck Einen weiteren Unterschied gegenuber ansonsten vergleichbaren Grabmalereien aus paestaner Grabern stellt der weitgehende Verzicht auf die Darstellung der Figuren durch Umrisslinien ohne Fullfarbe dar Diese Technik wurde zwar bei der Darstellung der hellhautigen Nereide auf der Giebelplatte und ihrem Reittier angewandt die Mannerfiguren sind jedoch alle in Hautfarben ausgefuhrt Auch die Pferde des Wagenrennens sind eingefarbt die Quadriga wird von zwei Rappen als Beipferden und dem Fuchs und einem Falben als Stangenpferden gezogen Nur die Hufe und Teile der Gesichter sind durch Umrisslinien dargestellt und in der Farbe des Maluntergrundes gehalten nbsp Boxkampf nbsp Waffenkampfer und SchiedsrichterDies wiederholt sich auch auf der anderen Langsplatte die ohne gliedernde Elemente wie Saulen oder Pflanzen links die haufig anzutreffende Boxkampfszene zwischen zwei nackten Mannern zeigt von denen einer dunkelhautig ist Anders als bei zahlreichen anderen Grabmalereien aus Paestum werden sie nicht von einem Flotenspieler angefeuert oder begleitet Auf der rechten Seite der Platte kampfen zwei nackte aber mit Helmen und Schilden geschutzte Manner gegeneinander der Schiedsrichter der von rechts her die Szene beobachtet halt einen Kranz in der einen Hand und erhebt die andere Grabbeigaben BearbeitenDas Grab der Nereide wurde mit zahlreichen Grabbeigaben ausgestattet Darunter waren mehrere Gefasse Eine Oinochoe die die Inventarnummer 31714 des Museums in Paestum tragt zeigt in rotfiguriger Malerei aus der Asteas Python Werkstatt einen vor einem kleinen Hausaltar tanzenden Satyr der in der einen Hand eine Perlschnur und einen Kranz halt in der anderen einen Thyrsosstab Den Hals des 20 cm hohen Gefasses ziert ein Eierstab Ebenfalls mit einem Satyrn verziert ist die rotfigurige Lekythos aus derselben Werkstatt die die Inventarnummer 31712 tragt Er lauft mit einem Zweig in der Hand nach rechts Das Gefass ist 23 2 cm hoch und am Hals mit einem Zungenstab verziert Noch ein weiteres Gefass aus der Werkstatt des Assteas Python wurde dem Bestatteten ins Grab der Nereide mitgegeben eine 15 5 cm hohe Lekythos auf deren Bauch eine nach links gewandte Sirene vor einem Pfeiler dargestellt ist Das Gefass tragt die Inventarnummer 31713 Ferner wurde dem Grab ein rotfiguriger Fischteller Inventarnummer 31716 beigegeben der bei einem Durchmesser von 22 cm eine Hohe von 5 6 cm hat Auf der Aussenseite mit einem Wellenmotiv verziert tragt er im Inneren die Darstellung von drei Fischen darunter die eines Rochens Eine rotfigurige Kylix die die Inventarnummer 31717 erhielt zeigt im Tondo den Weingott Dionysos der auf einem Felsen sitzt und einen Thyrsosstab halt Mit der rechten Hand prasentiert er einen Teller mit Eiern Vor ihm steht auf der linken Seite auf einer Ranke ein junger Satyr der ebenfalls einen Thyrsos und ein Ei halt Den Bildhintergrund fullt eine Weinrebe aus unterhalb der Szene befindet sich ein Zickzackband mit einer Palmette zwischen zwei Rosetten umgeben wird die Darstellung von einem Rankenornament aus Efeu und Wein Die Aussenseite des Gefasses ist mit einem weiteren Rankenornament geschmuckt Ausserdem befand sich in dem Grab der Nereide noch eine schwarz gefirnisste Patera auf deren Tondo vier gestempelte Efeublatter zu sehen sind Sie tragt die Inventarnummer 31715 Ausser den Gefassen wurden im Grab der Nereide auch Spuren einer Rustung bzw von Kleidung gefunden Die Uberreste eines Bronzegurtels sind noch 29 cm lang und 9 2 cm breit Ein zweites Stuck eines Bronzegurtels ist 43 cm lang und 8 7 cm breit Die beiden Gurtelreste tragen die Inventarnummern 31718 und 31719 der 41 cm lange Uberrest eines bronzenen Wurfspeeres erhielt die Nummer 31720 und ein 17 cm langer und 4 5 cm breiter Teil eines eisernen Messers die Nummer 31721 Literatur BearbeitenBernard Andreae u a Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Ausstellung im Bucerius Kunst Forum Hamburg 13 Oktober 2007 bis 20 Januar 2008 Hirmer Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 104 111 und Aktualisierung loses Beiblatt Einzelnachweise Bearbeiten Bernard Andreae u a Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Ausstellung Bucerius Kunst Forum Hamburg 13 Oktober 2007 bis 20 Januar 2008 Hirmer Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 104 111 hier S 104 Bernard Andreae u a Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Ausstellung Bucerius Kunst Forum Hamburg 13 Oktober 2007 bis 20 Januar 2008 Hirmer Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 104 111 hier S 104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grab der Nereide amp oldid 200122778