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Das Grab der Hirschjagd ist ein Mannergrab aus der Zeit um 365 v Chr das bei Paestum gefunden wurde Seine Uberreste werden im Archaologischen Nationalmuseum in Paestum verwahrt 1 Die HirschjagdInhaltsverzeichnis 1 Grabplatten 2 Grabbeigabe 3 Ausstellung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrabplatten BearbeitenDie Malereien auf der Innenseite der Grabkammer stammen laut Bernard Andreae hochstwahrscheinlich vom selben Maler wie die des Grabs des heimkehrenden Ritters 2 Hatte man bis 2007 angenommen dass die namengebende Malerei sich auf der Platte an der Westseite des Grabes befunden hatte so stellte sich bei der Vorbereitung einer Ausstellung heraus dass diese Platte offenbar an die Kopfseite also ans ostliche Ende des Grabes gehorte Der langhaarige gestiefelte und mit einem rot bordierten kurzen Gewand bekleidete Jager der seinen Mantel oder Umhang uber den linken Arm geworfen hat steht nach links gewandt in der rechten Bildhalfte und holt mit dem rechten Arm aus um einen Speer nach einem Hirsch zu werfen der die linke Bildhalfte einnimmt Das Tier ist bereits durch zwei weitere Waffen am Kopf und am linken Hinterschenkel getroffen worden und blutet ausserdem aus den Bissen die ihm zwei Jagdhunde zugefugt haben Ein dunkler Hund hat sich von hinten her in den Hals des Hirsches verbissen ein rotlichbrauner ins linke Hinterbein Die Landschaft in der sich diese Szene abspielt ist durch Pflanzen angedeutet auch stehen Jager Hirsch und Hunde nicht unmittelbar auf dem rotbraunen Rechteck das die Malerei nach unten hin abschliesst und in gleicher Hohe auf allen vier Platten des Grabes zu finden ist sondern weiter oben im Raum Eine gewisse perspektivische Wirkung wird auch durch die Uberschneidungen der Figuren erreicht Das Giebelfeld der funfeckigen Platte ist durch ein Zweigmotiv zwischen zwei roten Linien von diesem Bild abgegrenzt und zeigt eine Art Kranz zwischen zwei Granatapfeln Auf der gegenuberliegenden Schmalseite des Grabes taucht dieser Kranz zwischen zwei Granatapfeln im quadratischen unteren Teil der Platte wiederum als Motiv auf wahrend vier weitere Granatapfel das Giebelfeld fullen nbsp Kampfender und SchiedsrichterDie Malereien auf den Langsplatten zeigen Szenen aus den Leichenspielen wie sie in ahnlicher Form auch bei den als alter angesehenen Grabern der Granatapfel und des heimkehrenden Ritters vorgefunden wurden Die eine Langsplatte zeigt links zwei nackte Boxkampfer von denen der eine dunkelhautig ist und die von einem Flotenspieler beobachtet werden der ein langes rot bordiertes Gewand und eine Phorbeia tragt Anders als bei den genannten zwei Grabern ist die zweite Szene von der ersten nicht durch eine Saule getrennt sondern schliesst sich rechts nahtlos an Zwei gerustete Krieger bekampfen einander mit Lanzen Es fliesst dabei wie auch auf der Darstellung der Hirschjagd Blut und der Schiedsrichter am rechten Bildrand der mit der rechten Hand eine Art Reifen oder Kranz erhebt scheint mit geoffnetem Mund eingreifen zu wollen Allerdings ist sein Blick nicht auf die beiden blutenden Kontrahenten gerichtet sondern nach hinten Die Korper der hellhautigen Personen sind durch dunkle Umrisslinien gezeichnet und haben dieselbe Farbe wie der Hintergrund Auffallend sind die weit vorspringende Hakennase und der aufgerissene Mund des Schiedsrichters in dem die Zahne zu sehen sind sowie sein rollendes Auge Das Bild auf der zweiten Langsplatte zeigt die aus den alteren Grabern bekannte Wagenrennenszene der vordere Wagenlenker hat diesmal schon die Saule in der Bildmitte passiert und scheint sein Gespann gerade in eine Kurve zu lenken Der Kopf des linken fuchsfarbigen Pferdes ist gegen den Hals gedruckt und moglicherweise dem Betrachter zugewandt die Platte weist hier einige Schaden auf wahrend der Rappe der rechts eingespannt ist offenbar freiere Zugel hat und noch in die bisherige Fahrtrichtung zu blicken scheint Ein drittes Paar Hinterbeine das nur im Umriss skizziert aber nicht mit Farbe ausgefullt wurde ist offenbar der Uberrest einer Verzeichnung beim ersten Gespann Einzelheiten des hinteren Gespannes sind wegen des schlechten Erhaltungszustandes der Malerei kaum zu erkennen Uber den Pferderucken sind rote Girlanden zu sehen wie sie auch bei alteren Grabern aus derselben Nekropole zu finden sind Grabbeigabe BearbeitenEin rotfiguriger Skyphos aus dem Umkreis des Sydney Malers wurde als Grabbeigabe im Grab gefunden 3 Er ist 12 8 cm hoch und zeigt auf der einen Seite eine bekleidete Manade mit Tympanon und Fackel auf der anderen Seite einen Jungling mit Mantel der ebenfalls in der rechten Hand eine Fackel tragt Ausstellung BearbeitenDie Grabplatten und der Skyphos wurden 2007 im Rahmen einer Ausstellung in Hamburg und im Martin Gropius Bau in Berlin gezeigt Dort konnten die Platten zur Grabkammer zusammengefugt prasentiert werden was in Paestum wegen ihres hohen Gewichtes nicht moglich ist Literatur BearbeitenBernard Andreae u a Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Ausstellung Bucerius Kunst Forum Hamburg 13 Oktober 2007 bis 20 Januar 2008 Hirmer Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 60 67 und Aktualisierung loses Beiblatt Einzelnachweise Bearbeiten Paestum Museo Archeologio Nazionale Inv Nr 31682 31685 Bernard Andreae u a Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 60 Paestum Museo Archeologio Nazionale Inv Nr 31686 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grab der Hirschjagd amp oldid 238044089