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Das Grab des heimkehrenden Ritters ist ein Mannergrab aus der Zeit um 370 v Chr das in einer Nekropole bei Paestum gefunden wurde Seine Uberreste werden unter den Inventarnummern 5021 bis 5024 im dortigen Archaologischen Nationalmuseum aufbewahrt Der heimkehrende Ritter Inhaltsverzeichnis 1 Grabplatten 2 Ausstellung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGrabplatten BearbeitenDie vier auf der Innenseite bemalten Wande des Kastengrabes sind erhalten geblieben Sie bildeten eine Grabkammer in Form eines Hauses mit Giebeldach Die funfeckige Platte von der Ostseite wo einst der Kopf des Bestatteten lag weist das Motiv des heimkehrenden Ritters auf nach dem das Grab benannt wurde Der Mann sitzt barfuss aber in Helm und Panzer auf einem nach links schreitenden in rotbrauner Farbe ausgefuhrten Pferd mit Laterne Zwei Lanzen an denen offenbar eine Trophae aus einem Kampf ein Schild hangt liegen uber seiner Schulter Der Ritter wird von einer Frauengestalt in langem rotbordiertem Gewand willkommen geheissen die ihm mit der rechten Hand ein schwarzes Trinkgefass entgegenhalt wahrend von der linken Hand ein weiteres Gefass herabhangt Dieses zweite Gefass ist im Verhaltnis zum ersten sehr klein und stellt daher wahrscheinlich den Krug dar aus dem der Spendenguss aufs Grab gegossen wurde so dass in dieser Szene Wiederkehr und Verabschiedung des Verstorbenen vereint dargestellt sind Wahrend die Frauengestalt mit ihren schwarzen Schuhen unmittelbar auf dem breiten rotbraunen Feld das das Gemalde wie auf den drei anderen Platten auch nach unten begrenzt steht schreitet das Pferd uber einen anderen Untergrund der durch blasse Wellenlinien und Pflanzengebilde angedeutet ist Die unbekleideten Korperteile der beiden Personen sind durch dunkle Umrisslinien dargestellt und haben dieselbe weisse Farbe wie der Hintergrund des Freskos Die Kopfe des Reiters und des Pferdes sowie die Lanzenspitzen ragen auch in das Giebelfeld der Platte hinein das ungefahr auf halber Hohe durch eine waagerechte rote Linie geteilt ist oberhalb derer sich noch ein Kranz befindet Auch die beiden Seiten des Giebelfelds sind durch rote Linien eingerahmt Auf den Langsplatten sind Elemente der Leichenspiele zu sehen Die sudliche Platte zeigt auf der linken Seite einen Boxkampf der von einem Flotenspieler beobachtet wird und auf der rechten Seite die von der linken durch eine ziemlich genau in der Mitte angedeutete Saule getrennt ist zwei nackte Krieger die mit Helmen und Schilden geschutzt sind und Waffenkampfe ausfuhren Rechts von ihnen beobachtet offenbar ein Schiedsrichter im langen Gewand der soeben die Hand erhebt die Kampfszene Ausser der Saule werden Darstellungen von Baumen als gliedernde Elemente genutzt nbsp Kampfender und Schiedsrichter nbsp Das vordere GespannWahrend der Flotenspieler und der Schiedsrichter nur mit dunnen dunklen Umrisslinien gezeichnet sind wie die Figuren auf der Ostplatte auch sind die Konturen der Kampfenden jeweils noch durch einen breiten braunen Pinselstrich verstarkt Nach oben wird die Malerei durch zwei rote Linien zwischen denen ein Zweitmotiv zu sehen ist abgeschlossen Auf der nordlichen Platte ist eine Szene aus einem Wagenrennen zu sehen zwei Zweispanner verfolgen einander Der vordere Fahrer fahrt offenbar gerade hinter der Saule die auch hier zu finden ist und auf einer Seite einen breiten braunen Konturstrich zeigt in eine Kurve und hat die Zugel seiner Pferde angezogen der hintere treibt seine Tiere mit lockeren Zugeln zum Rennen an Uber den Pferderucken hangt jeweils ein Kranz oder eine Girlande aus belaubten Zweigen herab der obere Abschluss ist gleich gestaltet wie auf der gegenuberliegenden Platte Auch hier sind Leerstellen im Gemalde durch pflanzliche Elemente ausgefullt Die Personengruppen der Langsplatten finden sich in ahnlicher Weise beispielsweise beim Grab der Granatapfel wieder Die Malerei auf der schmalen Platte von der Westseite des Grabes ist nur massig gut erhalten Laut Bernard Andreae zeigt sie den Bestatteten bei der Hirschjagd 1 Im Giebelfeld sind zwei Granatapfel zu erkennen die einen Kranz flankieren Ausstellung BearbeitenDas Grab des heimkehrenden Ritters wurde als erstes der im Jahr 2007 im Rahmen einer Ausstellung in Hamburg und im Martin Gropius Bau in Berlin gezeigten Paestumer Graber wieder in Sarkophagform zusammengefugt Die Grabplatten konnen im Museum in Paestum nur einzeln gezeigt werden weil ihr Gewicht dort keine Prasentation in der ursprunglichen Anordnung erlaubt Literatur BearbeitenOrtrud Westheider Michael Philipp Hrsg Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Hamburg Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 52 59 Einzelnachweise Bearbeiten Ortrud Westheider und Michael Philipp Hrsg Malerei fur die Ewigkeit Die Graber von Paestum Hamburg Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3745 3 S 5240 42347 15 00742 Koordinaten 40 25 24 5 N 15 0 26 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grab des heimkehrenden Ritters amp oldid 200093652