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Gotthilf Vohringer 15 Januar 1881 in Ebingen 1 Mai 1955 in Oberensingen war ein deutscher evangelischer Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenGotthilf Vohringer studierte ab 1899 Theologie in Tubingen 1903 wurde er ordiniert und als Vikar in verschiedenen Gemeinden u a in Schramberg eingesetzt Im Februar 1907 promovierte er in Tubingen an der Philosophischen Fakultat mit dem Thema Die ethischen Prinzipien der Erziehungslehre Schleiermachers In den Jahren 1907 08 unternahm er eine Reise nach Kamerun zum Studium der Mission und des Schulwesens in der damaligen Kolonie regte spater die Grundung der Wurttembergischen Kamerungesellschaft an und ging als deren Geschaftsfuhrer 1912 selbst erneut nach Kamerun Wahrend des Ersten Weltkriegs diente er in Kamerun und geriet in englische Kriegsgefangenschaft Mit Beginn dieses Krieges wurden die dortigen Deutschen von den Englandern gefangen genommen und interniert so auch Vohringer Ende 1914 wurde er nach Deutschland entlassen und arbeitete als Pfarrverweser in Stuttgart Ostheim Ab 1919 wurde er in die Zentralleitung fur Wohltatigkeit in Wurttemberg berufen war spater dort Regierungsrat und damit insbesondere fur die Aufsicht uber Erziehungsheime zustandig Ab 1925 war er Generalsekretar der Deutschen Liga fur freie Wohlfahrtspflege welche ein Zusammenschluss meist konfessioneller Spitzenverbande war Diese nahm am 1 Juli 1925 in Berlin ihre Arbeit auf Vohringer wurde Generalsekretar und Geschaftsfuhrer Unter dem Druck der NSDAP bzw der NS Volkswohlfahrt wurde der Name der Liga in Reichsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege geandert aber bald danach aufgelost Vohringer blieb bis 1933 zunachst Generalsekretar weigerte sich in die NSDAP einzutreten legte sein Amt 1934 schliesslich nieder und trat mit 53 Jahren in den Ruhestand Er zog nach Jena und schliesslich in seine schwabische Heimat nach Zizishausen am Neckar Im Jahr 1938 trat Vohringer wieder aktiv in den Dienst der freien Wohlfahrtspflege diesmal in der Inneren Mission Er wurde 1937 in den Ausschuss des Landesverbandes der Inneren Mission in Wurttemberg gewahlt 1938 wurde er Mitglied des Verwaltungsrats der Fursorgeheime Leonberg Oberensingen J P und 1939 zu dessen Vorsitzenden gewahlt ein Amt welches er bis zu seinem Lebensende ausubte Er ubernahm den Vorsitz als bekannt wurde dass Staat Stadt und Parteistellen dieses ubernehmen und damit dem Heim ein Ende bereiten wollten 1940 wurde das Heim in Leonberg beschlagnahmt und mit einer Frist von 5 Tagen geraumt so dass Vohringer dessen Ubersiedlung nach Oberensingen und Hebsack veranlasste Die Ruckgabe nach dem Krieg gestaltete sich mit der Stadt Leonberg schwierig trotzdem gelang es die Gebaude in Leonberg zum grossten Teil fur den Um und Ausbau eines Altenheims zu nutzen so dass dieses 1948 anstelle der dort befindlichen Baracken des KZ Aussenlagers Leonberg errichtet wurde Das Fursorgeheim wurde 1946 wiedereroffnet Nach Kriegsende 1945 wurde Vohringer wieder Geschaftsfuhrer des Landesverbandes der Inneren Mission in Wurttemberg Sein Schwerpunkt verlagerte sich auf die Sorge fur alte Menschen und 1952 wurde der Bau eines Altenheimes in Oberensingen begonnen welches seitdem den Namen Dr Vohringer Heim tragt und im 21 Jahrhundert von der Samariterstiftung verwaltet wird Eine Schule welche ursprunglich als Helferschule der Inneren Mission in Haslach Muhle gegrundet wurde erhielt den Namen Gotthilf Vohringer Schule sie anderte haufig Ausbildungsgang und ziel Vohringer baute auch die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Wurttemberg und Baden nach dem Krieg auf wurde dessen Vorsitzender und grundete 1952 die Evangelische Heimstiftung mit um die Heime des Landesverbands der Inneren Mission und zum Teil des Evangelischen Hilfswerks dorthin zu ubertagen Auch widmete er sich dem Ausbau des Sammlungswesens Er setzte sich fur eine Einzelverpflichtung unmittelbar helfende Nachstenliebe fur den Nachsten ein die nicht durch eine Kollektivverpflichtung und leistung verschwinde Auch engagierte er sich fur die Unabhangigkeit der freien Wohlfahrtspflege fand jedoch dass grosse Aufgaben dem Staat abgenommen wurden durch diese Verbande so dass Zuschusse als Honorierung dessen angesehen werden konnten Ausserdem brachte er Jahre seines Lebens mit Pflegesatzverhandlungen zu Ende November 1949 erlitt Vohringer einen schweren Herzinfarkt dem bald ein zweiter folgte woraufhin er sein Amt als Geschaftsfuhrer des Landesverbands der Inneren Mission niederlegte Die Erkrankungen zwangen ihn schliesslich zu einem mehrmonatigen Krankenhausaufenthalt Am 1 Mai 1955 verstarb er an einem erneuten Herzinfarkt Ehrungen Bearbeiten1951 Ehrendoktor der Theologischen Fakultat der Universitat Tubingen 1952 Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik Deutschland Die Gotthilf Vohringer Schule Wilhelmsdorf wurde nach ihm benannt Das Dr Vohringer Heim ein Altenheim der Samariterstiftung in Nurtingen Oberensingen ist nach ihm benannt 1 Literatur BearbeitenEckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 208 f Online PDF 3 9 MB Eckhard Hansen Vohringer Gotthilf in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Freiburg Lambertus 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 602ff Baden Wurttembergische Biographien Band II S 468 Kraut Antonie D Dr Gotthilf Vohringer ein Leben fur die Wohlfahrtspflege Ohne Verlag Stuttgart 1977 Vohringer Gotthilf Meine Erlebnisse wahrend des Krieges in Kamerun und in englischer Kriegsgefangenschaft von Dr Gotthilf Vohringer Vortrag geh in Hamburg am 30 Jan 1915 Abt Hamburg d Deutschen Kolonialgesellschaft Friederichsen Hamburg 1915 Weblinks BearbeitenLebensbeschreibung und Foto Dr Vohringer Heim Altenheim der SamariterstiftungEinzelnachweise Bearbeiten Homepage des Dr Vohringer Heims Normdaten Person GND 1012369056 lobid OGND AKS VIAF 171970206 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vohringer GotthilfKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 15 Januar 1881GEBURTSORT EbingenSTERBEDATUM 1 Mai 1955STERBEORT Oberensingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gotthilf Vohringer amp oldid 226704339