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Dieser Artikel behandelt den Kult Zum Mond siehe Gorgoneion Mond Als Gorgoneion altgriechisch Gorgoneion bezeichnet man das von Perseus der Gorgone Medusa abgeschlagene Haupt daher auch Gorgonenhaupt oder Medusenhaupt genannt das nach der griechischen Sage Athene als versteinerndes Schreckbild in die Mitte ihrer Aigis versetzte und als solches auf ihrem Schild tragt Gorgonenhaupt im Medaillon Romisches Fresko aus dem Haus der Vettier in Pompeji 1 Jahrhundert Als Unheil abwehrendes magisches Schutz und Schreckmittel Apotropaion Schreckbild schmuckt es mannigfach Waffen aller Art Wagen Schiffe Pferdeschmuck Stadtemauern Amulette Gewander Mobel Sarkophage usw Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 1 1 Archaischer Typus 1 2 Mittlerer Typus 1 3 Schoner Typus 2 Literatur 3 EinzelnachweiseEntwicklungsgeschichte BearbeitenGeschichtlich lasst sich nachweisen dass der ursprungliche Typus ein en face maskenhaft gebildetes damonisches Fratzengesicht mit herausgestreckter Zunge und Eberzahnen schon in der phonikischen Kunst vorkommt Besa Typus 1 von griechischen Kunstlern nicht vor dem 7 Jahrhundert v Chr ubernommen und allmahlich umgebildet wurde Archaischer Typus Bearbeiten nbsp Tondo einer attisch schwarzfigurigen Kylix ca 520 v Chr Cabinet des Medailles nbsp Terrakottaplakette aus dem 7 Jahrhundert v Chr Syrakus die eine geflugelte Gorgoneion darstellt die in der schematischen archaischen Art lauft In der rechten Hand halt sie Pegasos das geflugelte Pferd das laut Mythos aus dem ausgetretenen Blut der enthaupteten Medusa geboren wurdeIn der archaischen Kunst existiert im Wesentlichen eigentlich nur ein Typus des Gorgoneions der freilich zahllose Varianten hat Anfanglich macht die Darstellung noch keinen oder nur geringen Gebrauch von Schlangen jedoch anscheinend haufiger mit einem Kinnbart und dies auch bei zweifellos weiblichen Gorgonen in ganzer Figur Die altesten Darstellungen dieses archaischen Typus finden sich analog in der schreitenden geflugelten Gorgone Schlangen als Attribut fehlen zwar bei den altesten Gorgonendarstellungen fanden jedoch sehr rasch Eingang und das viel rascher und allgemeiner als sie mit dem Fratzengesicht dem Gorgoneion verbunden wurden Zunachst als Schlangengurtel und mit je einer Schlange in jeder Hand Zu den altesten erhaltenen Gorgoneion gehort wahrscheinlich der kleinasiatische Elektron Stater entdeckt bei Ausgrabungen in Parion der ins 7 Jahrhundert v Chr gesetzt wird Die wesentlichen Zuge des Grundtypus sind der breitverzogene Mund der die Zahne sehen lasst die machtigen Kinnbacken die herausgestreckte Zunge die glotzenden meist sehr grossen Augen und die mehr oder weniger kreisrunde Gesamtform der Maske aus der meist nur das Kinn unten etwas heraustritt In der Regel sind die Eckzahne gross wie die der Raubtiere Die Haare sind bis auf vereinzelte Ausnahmen glatt um die Stirn geordnet sei es in Lockchen oder in gewellten Partien Wo das Gorgoneion in einem Rund erscheint also namentlich auf Munzen und im Innern von Schalen da ist die Angabe der Haare auf die die Stirn umgebenden beschrankt Sonst aber pflegen an den Seiten breite Haarflechten herabzufallen Die Ohren sind haufig mit kreisrunden Ohrringen geschmuckt Mittlerer Typus Bearbeiten Zwischen dem archaischen hasslichen Typus und dem spateren schonen Typus tritt als Ubergang gegen Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr der mittlere Typus Er ist deutlich weniger grotesk und bedrohlich alles was ubertrieben erscheint ist hier auf ein weit geringeres naturlicheres Mass gemildert Zu diesem Zeitpunkt hatte das Gorgon seine Hauer verloren und die Schlangen wurden eher stilisiert dargestellt Es erscheint nicht mehr ganz so haufig wie in der archaischen Periode hat es doch auch durch seine Umwandlung an tektonischem dekorativem Charakter verloren Es bedeckt nicht mehr grosse Stirnziegel und Schilde Kommt es auf einem Schilde vor so fullt es denselben nicht mehr ganz aus sondern erscheint nur klein in der Mitte Es verschwindet vom Inneren der attischen Schalen wird seltener an den Bronzehenkeln und die Halbfigur erscheint gar nicht mehr Dagegen erhalt das Gorgoneion jetzt durch die zur Herrschaft gelangte attische Kunst eine ausschliesslichere bestimmtere Beziehung zu Athena die es vorher nicht hatte Schoner Typus Bearbeiten nbsp Relief 3 Jahrhundert v Chr Museum in Mailand nbsp Romische Marmormaske der Medusa Rondanini heute 29 cm nach hellenistischen Original 5 Jahrhundert 2 Glyptothek Munchen Hatte der vorige Typus das Fratzenhafte Verzerrte des alten zwar bedeutend gemildert aber in dieser gemassigter Form doch beibehalten so ist jenes hier ganz verschwunden Vom Munde ist der letzte Rest jenes breiten Verziehens gewichen und das Gesicht ist von reiner makelloser Schonheit Die Charakterisierung geschieht nur durch den Ausdruck durch die Bildung der Haare und haufig aber nicht immer durch die Zutat der Schlangen Wir konnen innerhalb dieses Typus zwei Reihen unterscheiden die sich auch historisch folgten Bei der einen ist das Gesicht ruhig schon Dieser Typus kommt schon gegen Ende des 5 Jahrhunderts auf beispielsweise das abgeschlagene Medusenhaupt in der Hand des Perseus auf der attischen dem Ende des 5 Jahrhunderts angehorenden Vase Annali dell Inst 1881 tav F ganz ohne Verzerrung glattes Haar ohne jedes aussere Abzeichen und wird im 4 besonders ausgebildet Doch ging der neue Typus langere Zeit neben dem noch im Gebrauch befindlichen mittleren her bis er die Herrschaft erlangte Gegen Ende des 4 Jahrhunderts treten haufig Flugel als neues Element zu dem Gorgoneion die freilich vereinzelt schon im 5 Jahrhundert mit demselben verbunden worden waren Die spatere Kunst der zweiten Reihe deren pathetischer Typus im 3 Jahrhundert ausgebildet wird und seitdem herrscht gibt das im Todeskampf erstarrte wunderbar schone Frauengesicht pathetisch verzogen Medusa Rondanini in der Munchener Glyptothek siehe Abbildung das Relief der sogenannten Ludovisischen Medusa 3 kann nur noch als Kopf irgendeiner sterbenden Heldin gelten 4 wobei an Stelle der das Haar durchzungelnden Schlangen schliesslich das wirr flatternde Haar selber tritt Die Flugel sind hier die Regel Noch ist eine Umbildung des Gorgoneions zu erwahnen die mit zu den phantasievollsten Schopfungen der hellenischen Kunst gehort die Umbildung zu einem Meerwesen Das kalte Grauen der Meerflut war hier der leitende Gedanke Die Augen gross und rund gleichen mit ihrem kalten starren Blicke denen der Fische Allerlei Meeresgewachs und getier wird im Gesicht und im Haar benutzt nbsp Archaische etruskische Hydria aus Vulci 540 530 v Chr nbsp Grund einer schwarzfigurigen Schale aus Lakonien um 565 v Chr 5 nbsp Silber Didrachme aus Athen ca 520 v Chr nbsp Holzschnitzkunst auf einer Turverkleidung von Thomas Regnaudin Paris ca 1660 nbsp Romisches Fussboden Mosaik in Palencia nbsp Medusa von DidymaLiteratur Bearbeiten nbsp Commons Gorgoneia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Levezow Uber die Entwickelung des Gorgonenideals in der Poesie und bildenden Kunst der Alten Berlin 1833 Adolf Furtwangler Gorgoneion In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1712 1727 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Vgl commons Bes und Datei Pendant Bes Louvre AO3171 jpg Adolf Furtwangler Meisterwerke der griechischen Plastik 1893 datierte das Modell in die Mitte des 5 Jahrhunderts er hatte es zuvor in das 4 Jahrhundert datiert Adolf Furtwangler Gorgoneion In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1712 1727 Digitalisat Medusa Ludovisi im Virtuellen Antiken Museum Gottingen Viamus Adolf Furtwangler Gorgoneion In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1712 1727 Digitalisat Foto der kompletten SchaleNormdaten Sachbegriff GND 1024144984 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gorgoneion amp oldid 228293887