www.wikidata.de-de.nina.az
Gol Gumbaz von Persisch gol gonbad runde Kuppel Kannada ಗ ಲ ಗ ಮ ಮಟ ist das Mausoleum von Mohammed Adil Shah reg 1627 1656 oder 1657 in der Stadt Vijayapura Bijapur im sudindischen Bundesstaat Karnataka Adil Shah war ein Mitglied der Adil Shahi Dynastie indischer Sultane die von 1490 bis 1686 das unabhangige Sultanat Bijapur beherrschte Gol GumbazAussenansicht des Gol GumbazDatenOrt Vijayapura KarnatakaBaumeister Yaqut von DabulBaujahr 1626 1657Hohe aussen 60 innen 51 mGrundflache Aussenplattform 2600 Innenraum 1700 m Koordinaten 16 49 48 N 75 44 9 O 16 83 75 735833333333 Koordinaten 16 49 48 N 75 44 9 OGol Gumbaz Karnataka BesonderheitenGrosster freitragender Kuppelbau Indiens Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Trommelhaus 3 2 Dharamshala 3 3 Mausoleum 3 3 1 Aussenbau 3 3 2 Innenraum 3 4 Moschee 4 Bedeutung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDas Grabmal liegt in einem weitraumigen Park der im Wesentlichen aus Rasenflachen besteht und im Unterschied zu den im persischen Stil gestalteten nordindischen Gartenanlagen Char Bagh nicht durch geradlinig verlaufende Wasserkanale gegliedert ist Geschichte BearbeitenAn dem Grabmal wurde wahrscheinlich wahrend der gesamten Regierungszeit Adil Shahs gebaut Bei seinem Tod war es weitgehend fertiggestellt kurz danach wurden alle Arbeiten eingestellt Architektur BearbeitenAls Architekt wird Yaqut von Dabul genannt uber dessen Herkunft und weitere Tatigkeiten nichts bekannt ist Ob es Plane fur eine reichere dekorative Ausgestaltung des Bauwerks gab und ob die Begleitbauten des Mausoleums der ursprunglichen Planung entsprachen oder in spaterer Zeit hinzugefugt wurden ist unklar nbsp Das Foto vom Ende des 19 Jahrhunderts macht deutlich wie sehr das Mausoleum Adil Shahs alle anderen Bauten des Grabkomplexes Naggarkhana Dharamshala und selbst die links im Hintergrund gerade noch erkennbare Moschee uberragt Trommelhaus Bearbeiten Der Weg zwischen dem eher unscheinbaren Torbau und dem eigentlichen Grabmal wird versperrt durch einen zweigeschossigen und reichgegliederten Bau aus dunklem Stein dem Naqqarkhana Trommelhaus der in seiner beinahe modernen Architektur in starkem Kontrast zum Grabmal steht er dient heute als kleines Museum und Verwaltungsgebaude war aber wahrscheinlich als Gebaude fur Musiker konzipiert die hier an religiosen Festtagen oder aber auf Anordnung der Nachfolger Adil Shahs zu dessen Ehren und zur Freude der Besucher spielten ohne jedoch fur das Publikum sichtbar zu sein Die vielen Jali Fenster des Baus erlauben aber auch eine Nutzung der Raumlichkeiten als Ruckzugsgemacher fur die Frauen Dharamshala Bearbeiten Zwischen dem Naqqarkhana und dem Mausoleum liegt noch ein weiterer eingeschossiger Bau der als Pilger bzw Besucherherberge angesehen wird Mausoleum Bearbeiten Das Grabmal steht auf einer knapp zwei Meter hohen Plattform deren Ausmasse anders als bei den nordindischen Grabmalen nur geringfugig grosser sind als das Bauwerk selbst Dieses erreicht eine Gesamthohe uber dem Bodenniveau von etwa 60 Metern Die Mauerstarke des Baus liegt unten bei etwa 3 m verjungt sich aber nach oben auf ca 2 75 m Anders als die meisten Grabbauten Nordindiens ist das Gol Gumbaz in weiten Teilen verputzt Aussenbau Bearbeiten Die monumentale Wucht des Baukorpers mit seiner einschaligen Kuppel die durch einen mit Lotosblattern ummantelten Tambour nur geringfugig erhoht ist wird durch vier siebengeschossige pagodenahnlich wirkende Treppenturme in den Ecken des Baus jeweils mit Kuppelaufsatzen und einem umlaufenden Balkon mit Zinnenkranz sowie vier grosse Eingangsportale aus dunklerem Steinmaterial nur geringfugig gemildert Steininkrustationen Malereien oder Jali Fenster wie sie in den Grabbauten Nordindiens vor allem am etwa gleichzeitig erbauten Taj Mahal ublich waren sucht man vergeblich nur einige wenige Stuckarbeiten mit Anklangen an Hindu Dekorelemente schmucken die Bogenzwickel uber den Eingangsportalen bzw den grossen seitlichen Blendbogen Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum des Gol GumbazDas nahezu komplett weiss verputzte aber kaum belichtete Innere des Gebaudes besteht nur aus einem gewaltigen Kuppelraum auf quadratischem Grundriss ohne seitliche Annexbauten Die Seitenlangen des Raumes betragen ca 41 m der untere Kuppeldurchmesser betragt 37 9 m und die Raumhohe unter der Kuppel liegt bei fast 51 m In der Mitte des Raumes steht auf einer etwa 1 Meter hohen Plattform und uberdeckt von einem holzernen Baldachin das steinerne Kenotaph Adil Shahs das eigentliche Grab des hier gemeinsam mit einer seiner Frauen einer Matresse Tanzerin einem Sohn und einer Tochter bestatteten Herrschers liegt unterhalb des Bodenniveaus Auch der Innenraum verfugt abgesehen von grossen sich uberschneidenden Stuckbogen die vom Raumquadrat in das Kuppelrund uberleiten kaum uber irgendeine Bauzier Rund um den Kuppelansatz verlauft ein Umgang Flustergalerie von dem aus die allein auf Monumentalitat bedachte Raumwirkung nochmals deutlich wird Sechs kleine Turoffnungen die nur wenig Licht einlassen ermoglichen den Weg hinaus auf die aussere Umgangsplattform mit einer schonen Aussicht uber die von vielen Baumen aufgelockerte Stadt Moschee Bearbeiten Wie die grossen Mausoleen Nordindiens so verfugt auch der Grabkomplex des Gol Gumbaz uber eine Moschee die mit ihren funf Portalen und von einer zentralen Kuppel sowie zwei kleinen Eckminaretten dominiert etwas abseits steht In ihr konnten die Glaubigen bei den oft langer dauernden Besuchen des Grabmals ihre religiosen Gebetspflichten erfullen Bedeutung BearbeitenMit seiner massig blockhaften Architektur unterscheidet sich das Gol Gumbaz in wesentlichen Zugen von der trotz ihrer riesigen Ausmasse doch eher eleganten Mogul Architektur im Norden Indiens Mit seinen gewaltigen Dimensionen gehort der Bau zu den grossten Kuppelbauten der Welt und ubertrifft alle islamischen Bauten dieser Art bei weitem Seine Architektur ist jedoch ohne Nachfolge geblieben auch die spateren Grabmale in der Umgebung von Vijayapura orientieren sich nicht oder nur geringfugig an seinem Vorbild Siehe auch BearbeitenListe der grossten Kuppeln ihrer ZeitLiteratur BearbeitenAndreas Volwahsen Henri Stierlin Hrsg Islamisches Indien Taschen Koln o J S 86 f ISBN 3 8228 9531 8 Markus Hattstein Peter Delius Hrsg Islam Kunst und Architektur Konemann Koln 2000 S 482f ISBN 3 89508 846 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gol Gumbaz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gol Gumbaz ArchNet englisch Gol Gumbaz Fotos von Naggarkhana und Innenraum Memento vom 9 September 2019 im Internet Archive englisch Gol Gumbaz Mausoleum Kurzvideo und Sound von der Flustergalerie englisch Gol Gumbad Bijapur India auf YouTube 11 Dezember 2009 Kurzvideo der Gesamtanlage Hindi Laufzeit 7 12 min Foto bei Panoramio Memento vom 10 Oktober 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gol Gumbaz amp oldid 236661432