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Das Gebaude Goethestrasse 66 ist eine Villa im Kolner Stadtteil Marienburg die von 1922 bis 1924 errichtet wurde Sie gehort zur Villenkolonie Koln Marienburg und steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Villa liegt inmitten einer etwa 3000 m grossen Parkanlage zwischen Goethestrasse im Osten und Eugen Langen Strasse im Westen nordlich des Kolner Sudparks Geschichte BearbeitenDie Villa entstand zwischen Marz 1922 und der erfolgten Gebrauchsabnahme im Januar 1924 nach einem Entwurf des Architekten Theodor Merrill im Auftrag der Kolnischen Ruckversicherungs Gesellschaft Sie war als Dienstvilla fur den Generaldirektoren des Unternehmens seinerzeit H Gruenwald vorgesehen Als Gartenarchitekt wirkte Heinrich Wiepking Jurgensmann Stilistisch lasst sich das Anwesen unter den von Merrill entworfenen Villen in besonderem Masse dem angloamerikanisch beeinflussten Landhausstil zuordnen Es wurde seinerzeit in Fachveroffentlichungen vielfach rezipiert darunter in den Zeitschriften Moderne Bauformen und Deutsche Bauhutte und lasst sich zu Merrills aufwendigsten Bauten zahlen 2 1937 liess er eine Umgestaltung der Innenarchitektur durchfuhren 1943 wurde das Anwesen fur die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt beschlagnahmt um sie als Gauwaltung Koln Aachen zu nutzen 3 Nach Kriegsende liess sich in der Villa das zuvor provisorisch in Rhondorf und Bad Godesberg beheimatete Kolner Generalkonsulat der Schweiz unter Leitung von Franz Rudolf von Weiss nieder 4 Nach der Bestimmung Bonns zum Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland 1949 war das Anwesen 1949 50 auch Sitz der Kanzlei der diplomatischen Mission der Schweiz bei der Alliierten Hohen Kommission 5 Wahrend die Kanzlei der Gesandtschaft bis 1952 ihren Sitz in der ebenfalls in Marienburg gelegenen Villa Bayenthalgurtel 15 nahm blieb die Villa Goethestrasse 66 Residenz der Schweizer Gesandtschaft ab 1957 Botschaft Wohnsitz des Schweizer Gesandten und spateren Botschafters 1959 60 erhielt das Gebaude an der Nordseite einen eingeschossigen Flugelanbau Auch nachdem die Botschaftskanzlei 1977 nach Bonn Botschaft der Schweiz Bonn verlegt worden war war die Villa weiter Residenz der Schweizer Botschaft 6 Mit der Verlegung des Regierungssitzes zog die Botschaft 1999 nach Berlin um noch im selben Jahr konnte die bisherige Residenz von der Schweiz in Privatbesitz verkauft werden 7 In jungerer Zeit Stand 2007 wurde das Anwesen mit dem Ziel einer Rekonstruktion des Ursprungszustands saniert wobei der Flugelanbau zum Abbruch kam und auch die Gartenanlage eine Uberarbeitung erfuhr 2 8 Die Eintragung der Villa in die Denkmalliste der Stadt Koln erfolgte am 2 Dezember 1988 Architektur BearbeitenDie Villa ist zweigeschossig weist auf der als Schauseite dienenden gartenseitigen Ruckfront sieben Achsen auf und verfugt uber eine Gesamtnutzflache von etwa 600 m Die Strassenfront ist als eine mit Werksteinen gegliederte Backsteinfassade mit einem mittigen halbrunden Treppenturm ausgepragt Der Haupteingang befindet sich seitlich und wird von einer Freitreppe in Werkstein eingefasst Das Walmdach der Villa verfugt uber ein Zwerchhaus und weitere Gauben Zu den besonderen Merkmalen gehort die sich uber die gesamte Ruckfront erstreckende Terrasse die von allen Hauptraumen des Erdgeschosses aus zuganglich ist Als wesentliches Charakteristikum der Villa gelten ihr herrschaftliches Erscheinungsbild sowie der Kontrast zwischen den Werksteinen darunter hellem Sandstein und dem Backsteinmauerwerk E ine perfekte altmeisterliche Neuschopfung mit aristokratischem Geprage Wolfram Hagspiel 2007 9 Literatur BearbeitenWolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 2 Bande J P Bachem Verlag Koln 1996 ISBN 3 7616 1147 1 S 250 252 Wolfram Hagspiel Marienburg Ein Kolner Villenviertel und seine architektonische Entwicklung mit Fotografien von Hans Georg Esch J P Bachem Verlag Koln 2007 ISBN 978 3 7616 2012 0 S 79 86 Hilda Ortiz Lunscken Hrsg Hilda Ortiz Lunscken Ingeborg Fischer Dieskau Fotos Martin Krockauer Pour Memoire To Remind Zur Erinnerung Botschafterresidenzen am Rhein Ortiz Lunscken Publishers Bonn 1999 ISBN 3 9806801 0 X S 76 77 Weblinks BearbeitenText der Unterschutzstellung des Stadtkonservators Koln zu der Villa Goethestrasse 66 auf Bilderbuch Koln Memento vom 2 Juni 2016 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Koln Nummer A 4752 a b Wolfram Hagspiel Marienburg Ein Kolner Villenviertel und seine architektonische Entwicklung Nationalsozialistische Deutsche Arbeiter Partei Nationalsozialistisches Jahrbuch Zentralverlag der NSDAP 1944 S 240 Ludger Kuhnhardt Erweiterung und Vertiefung die Europaische Union im Neubeginn In Schriften des Zentrum fur Europaische Integrationsforschung Nomos 2005 ISBN 978 3832910372 S 12 Adressbuch der Bundeshauptstadt Bonn 1949 50 In Stadt Bonn Stadtarchiv Hrsg Helmut Vogt Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4 Die Anfange des Bundes in Bonn 1949 50 Bonn 1999 ISBN 3 922832 21 0 S 222 Schweizer Monatshefte Band 77 Ausgabe 1 Gesellschaft Schweizer Monatshefte 1997 S 72 Dossier Berlin Basler Zeitung 20 August 1999 De Graaff Bautenschutz GmbH Referenzen Memento vom 21 Mai 2014 im Internet Archive Wolfram Hagspiel Marienburg Ein Kolner Villenvorort und seine architektonische Entwicklung 50 898878 6 970624 Koordinaten 50 53 56 N 6 58 14 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goethestrasse 66 Koln amp oldid 235416807