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Das Gluckstein Quartier Arbeitstitel bis 2011 Mannheim 21 ist ein neues Stadtquartier sudlich des Mannheimer Hauptbahnhofes im Stadtteil Lindenhof zwischen Victoria Turm und Neckarauer Ubergang Es handelt sich um ein ca 33 ha grosses Areal aus nicht mehr betriebsnotwendigen Flachen der Deutschen Bahn AG Flachen der ehemaligen Giesserei der John Deere Werke sowie stadtischen Flachen Das neue Stadtquartier mit Burogebauden Wissenschaftseinrichtungen hochwertigen Wohnungen einem Hotel und einer offentlichen Grunflache soll im Endausbau Raum fur rund 4600 Arbeitsplatze und 1500 Einwohner bieten 1 2011 wurde das Projekt nach einem Wettbewerb von Mannheim 21 in Gluckstein Quartier umbenannt Der Name lehnt sich an den Hanns Gluckstein Platz in der Nahe an der nach dem Pfalzer Mundartdichter Hanns Gluckstein benannt ist 2 Gluckstein Quartier Modellsimulation Stadtebaulicher Entwurf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bebauung und Nutzung 3 Infrastrukturmassnahmen und Umsetzungszeitplan 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Stadt Mannheim gab 1988 bei dem Planungsburo Albert Speer amp Partner GmbH AS amp P ein stadtebauliches Gutachten zur Entwicklung eines Dienstleistungsstandortes auf dem Bahnhofsvorplatz Bahnhofsnordseite und der Bahnhofssudseite Lindenhof in Auftrag 3 Das Projekt wurde Mitte der 1990er Jahre durch die Deutsche Bahn AG im Rahmen ihrer Bahnhof 21 Massnahmen aufgegriffen Damals wurden auch eine Tieferlegung der Gleise und die Uberbauung des Gleisfeldes gepruft aber verworfen Umgesetzt wurden ein kompletter Umbau und eine umfassende Modernisierung des Mannheimer Hauptbahnhofs Die Deutsche Bahn erarbeitete zusammen mit der Deutschen Eisenbahn Consulting und dem Architekturburo Albert Speer eine Machbarkeitsstudie fur das Projekt Mannheim 21 4 Am 10 Januar 1997 prasentierte DB Chef Heinz Durr Ministerprasident Erwin Teufel und Mannheims Oberburgermeister Gerhard Widder diese Studie Die Zahl der Bahnsteiggleise sollte durch optimierte Betriebsablaufe von 10 auf 8 reduziert und nicht mehr benotigte Rangier und Abstellgleise zuruckgebaut werden Die verbliebenen Bahnsteiggleise sollten durch eine Uberfuhrung oder einen grossen Steg uberbruckt werden Die Eingangshalle des Empfangsgebaudes sollte von ein auf zwei Stockwerke erhoht und eine im Krieg zerstorte Glaskuppel uber dem Eingangsportal wiedererrichtet werden Bis 2004 sollten bis zu 10 Hektar Flachen der Stadtentwicklung zur Verfugung gestellt werden Fur den Umbau des Hauptbahnhofs wurden dabei drei bis vier Jahre veranschlagt 5 Durch eine Neugestaltung der Gleis und Bahnsteiganlagen sollte die Betriebsabwicklung erheblich verbessert und Reisezeiten verkurzt werden Geplant war die Trennwirkung der Gleisanlagen zu reduzieren und den Bahnhof zu einem Scharnier zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Lindenhof umzufunktionieren An die Machbarkeitsstudie sollte sich eine Prufung von Kosten und Finanzierungsmoglichkeiten anschliessen Der Bund schloss eine Beteiligung aus 6 Kostenschatzungen lagen bei 200 bis 300 Millionen DM 5 Die Zukunft des zwischenzeitlich mit 220 Millionen DM kalkulierten Projekts war Anfang 1999 offen Die Deutsche Bahn hatte zunachst angekundigt sich an der Finanzierung zu beteiligen wollte dies spater jedoch nicht mehr bestatigen 7 Im gleichen Jahr kundigte die Victoria Versicherungsgruppe an ein erstes 97 m hohes Gebaude auf dem Mannheim 21 Areal bis zum Jahr 2000 errichten zu wollen 8 Mitte 1999 wurden die Gesamtkosten mit 215 Millionen DM beziffert Laut einem Zeitungsbericht hatte sich das Land bereit erklart davon 100 Millionen DM zu tragen die Stadt Mannheim wollte 20 bis 30 Millionen DM beitragen Offen blieb der Anteil der Deutschen Bahn 9 Mitte Juli 1999 erfolgte der erste Spatenstich fur den mit 80 Millionen DM kalkulierten Umbau des Bahnhofsgebaudes 10 Ende Mai 2000 erklarte der DB Konzernbevollmachtigte fur Baden Wurttemberg schliesslich dass sich das Projekt Mannheim 21 sich wirtschaftlich nicht rechne Auch der geplante Verkauf von nicht mehr benotigten Gleisflachen sollte zuruckgestellt werden bis die Planung fur die Neubaustrecke Rhein Main Rhein Neckar hinreichend weit entwickelt seien um abzusehen ob doch diese Flachen doch noch benotigt wurden 11 Kurz darauf dementierte das Unternehmen diesen Bericht Das Unternehmen habe lediglich seine Investitionen reduzieren das Projekt aber nicht aufgeben wollen Laufende Verhandlungen mit Land und Stadt sollten weitergefuhrt werden Planungen fur eine zunachst im Rahmen des Umbaus des Bahnhofsgebaudes geplante grosse Gleishalle seien dagegen aufgegeben worden 12 Nach einem Spitzengesprach mit Vertretern der Deutschen Bahn teilten Verkehrsminister Ulrich Muller und Mannheims Oberburgermeister Widder mit dass die Deutsche Bahn weder die geplante verglaste Bahnhofshalle noch den geplanten Verbindungssteg uber die Gleise zum Stadtteil Lindenhof bauen werde an Stelle des Stegs sollten die bisherigen Unterfuhrungen verbessert werden Das Land hatte zuletzt angeboten die Halfte der Baukosten des Stegs zu ubernehmen Die DB habe dagegen dem Verkauf von 7 8 Hektar Flachen auf der Sudseite des Hauptbahnhofs zugestimmt womit die Bundesstrasse 36 verlegt werden konne 13 Ende Juli 2000 wurde eine reduzierte Projektvariante angekundigt die ausschliesslich von Land und Stadt getragen werden sollte 14 Von den geplanten Kosten von 28 Millionen DM fur die Verlegung der B 36 bot das Land einen Zuschuss von 20 Millionen DM an 15 Weitere sechs Millionen DM Landesmittel sollten in den Ausbau von Unterfuhrungen investiert werden darunter der Verlangerung der westlichen Unterfuhrung zum Lindenhof 14 15 2001 lobte die Stadt Mannheim zusammen mit der Verwertungsgesellschaft fur Eisenbahnimmobilien GmbH amp Co KG vertreten durch Vivico Management GmbH und der Projektgemeinschaft Diringer amp Scheidel GmbH FAY Grundstucks Verwaltungs amp Finanzierungs GmbH amp Co KG einen Realisierungswettbewerb zur stadtebaulichen Neuordnung fur die Flachen sudlich des Hauptbahnhofs aus 16 37 Buros und Arbeitsgruppen beteiligten sich an dem Wettbewerb fur die Gestaltung des rund ein Kilometer langen Streifens 17 Auf Basis des Siegerentwurfs des Architekturburos ASTOC Architects amp Planners Koln wurde der stadtebauliche Rahmenplan Mannheim 21 Neues Stadtquartier am Hauptbahnhof entwickelt Die verkehrstechnisch gunstige Lage dieses Gebietes sudlich des Hauptbahnhofes am Verknupfungspunkt zwischen Innenstadt und Lindenhof sowie an der Sudtangente als wichtiger Hauptverkehrsstrasse macht diese Areal attraktiv 2003 zog sich die Deutsche Bahn AG endgultig aus dem Projekt zuruck Wegen der grossen stadtebaulichen und wirtschaftspolitischen Bedeutung erwarb die Stadt Mannheim die Flachen der Bahn und band sie mit dem Gebiet der ehemaligen Giesserei von John Deere und stadtischen Flachen in eine stadtebauliche Gesamtplanung ein 18 Insgesamt wird nun ein 33 Hektar grosses Gebiet einschliesslich Bestandsflachen stadtebaulich weiterentwickelt Mit dem Inkrafttreten des Bebauungsplans im Februar 2011 hat die Vermarktung der ehemaligen Bahnflachen begonnen Die Koordination der Neuordnung und Erschliessung und die Vermarktung der Grundstucke an gewerbliche Bautrager erfolgte zunachst durch die dafur neu eingerichtete Projektkoordination Gluckstein Quartier die dem Baudezernat zugeordnet war Seit 2016 werden die Flachen von der Wirtschaftsforderung Mannheim vermarktet Bebauung und Nutzung Bearbeiten nbsp LanzCarre nbsp MAFINEX TechnologiezentrumInsgesamt sollen in dem neuen Stadtquartier rund 169 000 m Buro und Verwaltungsflachen Bruttogrundflache 14 000 m Dienstleistungsflache 91 000 m Wohnflache und ein offentliches Parkhaus mit 600 Stellplatzen entstehen 1 Am Ubergang zum Hauptbahnhof und zur Innenstadt wurde als Quartiersauftakt der Lindenhofplatz neu geschaffen Der Hanns Gluckstein Park wurde flachenmassig verdoppelt und umgestaltet Als erstes Gebaude wurde 2001 der 97 m hohe Victoria Turm bezugsfertig Die heutige ERGO Versicherung hat dort mehrere Regionaldirektionen aus Suddeutschland konzentriert Ebenfalls fertiggestellt ist das LanzCarre 49 47313 8 47227 mit Eigentumswohnungen einer stationaren Pflegeeinrichtung Vier Sterne Hotel und Einzelhandel Im benachbarten Gluckstein Carre 49 47327 8 47373 wurde neben einem Burotrakt eine Wohnanlage mit weiteren 250 Wohnungen realisiert Auf einem Teil des ehemaligen Giessereigelandes errichtete die Stadt Mannheim das MAFINEX Technologiezentrum 49 47327 8 47502 fur junge innovative Existenzgrundungen Anfang 2015 wurde der zweite Bauabschnitt bezugsfertig Seit Mitte 2021 ist dieser durch den bisher fehlenden Gebaudeteil 2 a erganzt 2009 wurde die Bahninsel nicht mehr benotigte Flachen der Deutschen Bahn AG am Sudrand des Hauptbahnhofs geraumt und die Gebaude abgerissen 2010 wurden dann die nicht mehr benotigten sudlichsten Eisenbahngleise entfernt und dazu die Oberleitungsanlage fur die verbleibenden Bahnhofsgleise umgebaut Erhalten blieben das denkmalgeschutzte Gebaudeensemble aus dem Lokschuppen 49 47598 8 47296 und dem benachbarten Werkstattgebaude 49 47563 8 47256 aus dem Jahr 1872 19 In diesen historischen Gebauden sind Buros und Gastronomie entstanden Der dazwischenliegende Platz bildet die Mitte des Quartiers Die entwickelten Bauflachen umfassen insgesamt ca 70 000 m Auf den Grundstucken entlang der nordostlich verlaufenden Bahntrasse sind auf sechs von sieben rechteckigen Baufeldern bereits sechs bis zwolfgeschossige Burogebaude und sechsgeschossige Wohngebaude sowie ein Parkhaus realisiert Ende November 2015 beschloss der Mannheimer Gemeinderat das neue Technische Rathaus bis im Laufe des Jahres 2020 als Nachfolger des derzeitigen Gebaudes im Collini Center auf dem Baufeld 5 im Gluckstein Quartier zu errichten Das ehemals im Besitz der Stadt befindliche Baufeld liegt in unmittelbarer Nahe des Hauptbahnhofs an der B 36 Sudtangente und ist daher verkehrsgunstig zu erreichen Bauherr und Eigentumer des 90 Millionen Objekts ist die stadtische GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH die das Gebaude an die Stadt vermietet hat Sudlich der Glucksteinallee sind im Projektgebiet bereits sechs neue Wohngebaude fertiggestellt und bewohnt Infrastrukturmassnahmen und Umsetzungszeitplan Bearbeiten nbsp Die Baustelle im November 2011In den Jahren 2006 bis 2009 entstand die verlangerte Landteilstrasse als sudliche Begrenzung des Gluckstein Quartiers auf dem ehemaligen John Deere Giessereigelande die MAFINEX LanzCarre und Gluckstein Carre erschliesst Die zwischen den drei Blocks liegenden Strassen wurden Heinz Haber Strasse und Julius Hatry Strasse genannt 18 Voraussetzung fur die Entwicklung des Gebiets war die Verlegung eines Teilabschnitts der Sudtangente Bundesstrasse 36 zwischen Victoria Hochhaus und Fahrlachtunnel direkt an die Bahngleise Hierdurch konnen die ehemaligen Bahnflachen in den Stadtteil Lindenhof integriert werden Die neue Trasse wurde Ende 2012 in Betrieb genommen 20 Mit der neuen Sudtangente entstand auch eine neue Anbindung an die Sudrampe des Neckarauer Ubergangs so dass die Paul Wittsack Strasse im Bereich der Hochschule Mannheim verkehrsberuhigt werden konnte 2014 2019 wurde in 2 Bauabschnitten die Glucksteinallee als innere Erschliessung des Quartiers gebaut Verknupfungen zur Sudtangente bestehen in Verlangerung der Landteilstrasse und der Gontardstrasse Bis 2026 soll eine in der Glucksteinallee verlaufende Stadtbahntrasse das Quartier erschliessen Einzelnachweise Bearbeiten a b glueckstein quartier de Website der Stadt Mannheim fur das Gluckstein Quartier Stadt Mannheim Beschlussvorlage 393 2011 Neuer Name fur das Stadtquartier Strassenumbenennung 1 2 Vorlage Toter Link formular mannheim de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen am 9 Oktober 2011 PDF Datei Stadt Mannheim Stadtebauliche Studie Hauptbahnhof Mannheim Erstellt durch AS amp P Albert Speer amp Partner GmbH 1988 Mannheim 21 Bis zur 400 Jahr Feier soll alles fertig sein In Immobilienzeitung Nr 4 6 Februar 1997 S 16 a b Johanna Eberhardt Bahn mochte auch in Mannheim abspecken In Stuttgarter Zeitung 11 Januar 1997 S 7 Mannheim 21 Machbarkeitsstudie vorgelegt In Eisenbahntechnische Rundschau Band 46 Nr 3 1997 ISSN 0013 2845 S 166 Keine Zusage fur Mannheim 21 In Immobilienzeitung Nr 5 25 Februar 1999 S 18 Victoria Versicherung gibt Anschub fur Mannheim 21 In Immobilienzeitung Nr 8 9 April 1999 S 18 Johanna Eberhardt Mannheim 21 weiter in der Schwebe In Stuttgarter Zeitung 23 Juli 1999 S 6 Baubeginn fur Mannheimer Hauptbahnhof Wer schon sein will muss leiden Fur die Reisenden beginnt Zeit der Unannehmlichkeiten In Immobilienzeitung Nr 17 12 August 1999 S 16 Bahn will raus aus Mannheim 21 In Stuttgarter Zeitung 29 Mai 2000 S 6 Bahn Kein Ausstieg aus Mannheim 21 In Stuttgarter Zeitung 29 Mai 2000 S 8 Mannheim 21 Nur die kleine Losung In Stuttgarter Zeitung 5 Juli 2000 S 7 a b Mannheim 21 Bahnfrei und abgespeckt In Immobilienzeitung Nr 17 2000 S 20 a b Bahn speckt Projekt Mannheim 21 ab In Die Welt Band 50 Nr 173 27 Juli 2000 S 18 Wettbewerbsausschreibung und Sieger Johanna Eberhardt Plane fur Mannheim 21 werden konkreter In Stuttgarter Zeitung 1 Februar 2002 S 8 a b Stadt Mannheim Beschlussvorlage 219 2008 Mannheim 21 Neues Stadtquartier am Hauptbahnhof 1 2 Vorlage Toter Link formular mannheim de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen am 21 August 2011 PDF Datei 5 8 MB Mannheimer Morgen 6 Mai 2009 Seite 37 Abrissbirne befreit Lokschuppen von umgebenden Gebauden Archivierte Kopie Memento des Originals vom 18 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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