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Gideon Toury 6 Juni 1942 in Haifa 4 Oktober 2016 in Tel Aviv war ein israelischer Professor fur Literaturtheorie Komparatistik und Ubersetzungstheorie an der Universitat Tel Aviv sowie als Ubersetzer tatig Gideon Toury 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Forschung 4 Ubersetzung 5 Publikationen 5 1 Forschung 5 2 Ubersetzung 6 Literatur 7 QuellenLeben BearbeitenGideon Toury wurde 1942 als Sohn des Historikers Jacob Toury 1915 2004 1 in Haifa geboren und vollendete 1960 sein Abitur an der Reali School in Haifa 1970 schloss er sein Studium in Hebraischer Literatur an der Universitat Tel Aviv ab und promovierte 1977 im Fach Literaturtheorie 2 Schaffen BearbeitenIn der Zeit von 1970 bis 1983 arbeitete er zusammen mit Benjamin Harshav Itamar Even Zohar und Menachem Perry aktiv an der Zeitschrift Literatur und gab seit 1989 eine internationale Zeitschrift zur Ubersetzung Target International Journal of Translation Studies genannt heraus deren Grunder er auch war Weiterhin war er Herausgeber der Benjamins Translation Studies 2 Im Jahr 1989 war er der erste Professor der Research Summer School des Centre for Translation Studies CETRA einem Forschungsprogramm fur Ubersetzungswissenschaft das im selben Jahr an der Universitat Leuven ins Leben gerufen wurde Er war bei weiteren internationalen Forschungsgemeinschaften wie zum Beispiel der International Comparative Literature Association ICLA oder der Association Internationale de Linguistique Appliquee AILA tatig und von 2011 bis 2004 stellvertretender Prasident der European Society for Translation Studies EST Im Jahr 1991 wurde er ordentlicher Professor und war zwischen 1996 und 2000 Leiter der School of Cultural Studies an der Universitat Tel Aviv Forschung BearbeitenDer Forschungsschwerpunkt von Gideon Toury war die Ubersetzungstheorie wobei er ein Vertreter der Descriptive Translation Studies DTS war Seine Dissertation mit dem Titel Translational Norms and Literary Translation into Hebrew 1930 1945 wurde im Jahr 1977 veroffentlicht und enthalt eine systematische Darstellung von Ubersetzungsnormen auf deren Grundlage er einen Zeitabschnitt der literarischen Ubersetzung ins Hebraische beschreibt 1980 veroffentlichte er In Search of a Theory of Translation welches eine Sammlung von theoretischen Abhandlungen umfasst Er diskutiert darin sowohl die theoretische als auch die praktische Beeinflussung von Ubersetzung innerhalb der DTS und das Ubersetzungsverhalten in Abhangigkeit von kulturellen Aspekten zwischen Ausgangs und Zielkultur 2 In seinem Werk Descriptive Translation Studies and Beyond von 1995 greift er auf sein zweites Buch zuruck und erlautert den methodologischen Zusammenhang von Kontext das heisst Ausgangs und Zielkultur und Ubersetzung anhand von Beispielen aus dem Bereich der Literaturubersetzung Die DTS vereint unter anderem Arbeiten von Gideon Toury Itamar Even Zohar und Andre Lefevere Sie stellt einen deskriptiven und zieltextorientierten Ansatz dar welcher eine nicht praskriptive historisch ausgerichtete und kontextsensitive Konzeption beinhaltet und seinen Schwerpunkt auf das Gebiet der literarischen Ubersetzung legt Das Bestreben der DTS liegt darin Ubersetzungen in ihren tatsachlichen Erscheinungsformen mit all ihren Fehlern und Schwachen als historische und kulturelle Phanomene zu betrachten 3 womit die Funktion von Ubersetzung in Gesellschaft und Geschichte untersucht werden sollte Des Weiteren sei es laut Gideon Toury wichtig zu erforschen weshalb bestimmte Texte in einer bestimmten Kultur als Ubersetzung gelten Die Konsequenzen die sich aus diesem neuen Ansatz ergaben waren die Fokussierung der Untersuchungen auf die Zielkultur wobei die jeweilige Rezeption mit Hilfe der Polysystemtheorie erklart werden konnte und die Infragestellung des Aquivalenzkonzepts das nach der Auffassung von Gideon Toury seine Bedeutung verliert wenn man davon ausgeht dass jeder Text als Ubersetzung gilt der in einer Kultur als Ubersetzung akzeptiert wird 4 Der Beitrag der DTS besteht in der Betrachtung des Kontexts als wichtigen Bestandteil der Ubersetzungsforschung eine Erkenntnis die auch von anderen Disziplinen aufgenommen wurde aber auch in der Bewusstmachung der Vielfalt und Relativitat der verschiedenen Ubersetzungsbegriffe 5 die sowohl die zu betrachtenden Texte aber auch den Forscher selbst beeinflussen Ubersetzung BearbeitenEr war seit den 1960er Jahren als Ubersetzer tatig Seine Arbeiten in diesem Bereich umfassen in der Zeit von 1970 bis 1995 uber 30 Literaturubersetzungen darunter Werke von Ernest Hemingway Gunter Grass Heinrich Boll und Thomas Mann Die Ubersetzungen die er im wissenschaftlichen Bereich angefertigt hat sind im Bereich der Linguistik Semiotik Literatur Literaturkritik und der Ubersetzungswissenschaft zu finden Publikationen BearbeitenDie folgende Auflistung seiner Publikationen findet sich auf der Website mit der Angabe weiterer Artikel die in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbanden veroffentlicht wurden 2 Forschung Bearbeiten Translational Norms and Literary Translation into Hebrew 1930 1945 The Porter Institute for Poetics and Semiotics Tel Aviv University Tel Aviv 1977 In Search of a Theory of Translation The Porter Institute for Poetics and Semiotics Tel Aviv University Tel Aviv 1980 Descriptive Translation Studies and Beyond John Benjamins Amsterdam Philadelphia 1995 Ubersetzung Bearbeiten Sheila Burnford The Incredible Journey 1970 John Masefield The Midnight Folk 1971 Francis Scott Fitzgerald The Great Gatsby 1974 Arthur Miller All My Sons 1976 Gunter Grass Katz und Maus 1976 Ernest Hemingway A Moveable Feast 3 Kap Ford Madox Ford The Good Soldier 1977 Clive Staples Lewis The Magician s Nephew 1978 Uwe Johnson Zwei Ansichten 1978 Clive Staples Lewis The Voyage of the Dawn Treader 1979 Jerome David Salinger The Laughing Man 1979 Peter Handke Die Angst des Tormanns beim Elfmeter 1979 Beverly Cleary Henry Huggins 1979 Clive Staples Lewis Prince Caspian 1980 John Cheever Falconer 1981 Thomas Pynchon Mortality and Mercy in Vienna 1981 John Steinbeck The Moon Is Down 1981 Clive Staples Lewis The Horse and His Boy 1982 Christiane Felscherinow Wir Kinder vom Bahnhof Zoo 1982 Clive Staples Lewis The Silver Chair 1983 Mark Twain A Connecticut Yankee in King Arthur s Court 1983 Clive Staples Lewis The Last Battle 1984 Heinrich Boll Das Vermachtnis 1984 John Cheever Bullet Park 1985 Ernest Hemingway For Whom the Bell Tolls 1986 Arthur Conan Doyle The Lost World 1986 Heinrich Mann Szene 1987 Thornton Wilder The Bridge of San Luis Rey 1988 Gert Hofmann Auf dem Turm 1991 Nevil Shute Pied Piper 1991 Heinrich Boll Two short stories 1993 Thomas Mann Konigliche Hoheit 1994 Cormac McCarthy All the Pretty Horses 1995 Literatur BearbeitenMary Snell Hornby Hans G Honig Paul Kussmaul Peter A Schmitt Hrsg Handbuch Translation Stauffenburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 3 86057 992 4 Quellen Bearbeiten Die Bibliothek des israelischen Historikers Jacob Toury 1915 2004 dubnow de abgerufen am 3 Oktober 2013 a b c d Gideon Toury Unit of Culture Research amp Dept of Literature Tel Aviv University Memento vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive Theo Hermans Descriptive Translation Studies In Mary Snell Hornby Hans G Honig Paul Kussmaul Peter A Schmitt Hrsg Handbuch Translation Stauffenburg Verlag Tubingen 2006 S 97 Theo Hermans Descriptive Translation Studies In Mary Snell Hornby Hans G Honig Paul Kussmaul Peter A Schmitt Hrsg Handbuch Translation Stauffenburg Verlag Tubingen 2006 S 98 Theo Hermans Descriptive Translation Studies In Mary Snell Hornby Hans G Honig Paul Kussmaul Peter A Schmitt Hrsg Handbuch Translation Stauffenburg Verlag Tubingen 2006 S 99 Normdaten Person GND 123240794 lobid OGND AKS LCCN n79010305 VIAF 74006362 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Toury GideonALTERNATIVNAMEN Ṭuri GidʿonKURZBESCHREIBUNG israelischer Literatur und SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 6 Juni 1942GEBURTSORT HaifaSTERBEDATUM 4 Oktober 2016STERBEORT Tel Aviv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gideon Toury amp oldid 232791551