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Dieser Artikel behandelt den Archaismus Siehe auch Am Gestade Wien Das Wort Gestade bezeichnet das Ufer eines Flusses oder eines Meeres Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Verwendung 2 Hochgestade und Tiefgestade 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Verwendung BearbeitenDas schon im Mittelhochdeutschen als gestat gebrauchliche Wort entstand als Verstarkung des gleichbedeutenden Substantivs stade althochdeutsch stad o Das eigentlich mittel und niederdeutsche Wort Ufer wurde im oberdeutschen Sprachraum bis in die Fruhe Neuzeit nicht verwendet und wohl auch nicht verstanden so war es notwendig dass in der Basler Ausgabe der Luther Bibel von 1523 das Wort Ufer durch gestad erklart wurde 1 Als geographisches Fachwort und in der Alltagssprache wurde Gestade seither vollstandig vom Wort Ufer verdrangt Im deutschen Sprachraum wird es daher heute nur noch gelegentlich als Archaismus oder in gehobener Stilebene verwendet Die beruhmteste Verwendung in der klassischen deutschen Literatur ist der zum geflugelten Wort gewordene Beginn von Schillers Schauspiel Wilhelm Tell 1804 Es lachelt der See er ladet zum Bade Der Knabe schlief ein am grunen Gestade 2 Vor allem in Osterreich ist das Wort Gestade als Bestandteil hergebrachter geografischer Namen noch weiter verbreitet Beispiele Heiligen Gestade Ortsteil von Villach Kloster Maria am Gestade in Wien Innere Stadt Maria am Gestade Kirche in Wien Innere Stadt Maria am Gestade Kirche in InnsbruckAuch die Namen der Gstattengasse und des Gstattentors in der Salzburger Altstadt ruhren vom Wort Gestade Hochgestade und Tiefgestade BearbeitenIm allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Hochgestade Hochgeschwade oder Hochufer die Gelandekante zwischen Niederterrasse und Flussaue Im Karlsruher Raum wird als Hochgestade die hoher gelegene Flache der Rheinebene ausserhalb der ursprunglichen Rheinauen bezeichnet Geomorphologisch handelt es sich um eine Niederterrasse Das Tiefgestade ist die Rheinaue die Rheinniederung links und rechts des heutigen Rheinverlaufs im Oberrheingraben Unter Gestadebruch versteht man die Kante zwischen Hochgestade und Tiefgestade Der Gestadebruch wird auch als Rheinberg oder Rheinbruch bezeichnet Der Gebrauch von Hoch und Tiefgestade fur die Flachen ist ungewohnlich und in der Regel nur am Oberrhein zu finden Literatur Bearbeitengestade In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 5 Gefoppe Getreibs IV 1 Abteilung Teil 2 S Hirzel Leipzig 1897 woerterbuchnetz de Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gestade Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Duden Band 7 Herkunftsworterbuch 2 Auflage Etymologie der Deutschen Sprache 1989 S 237 gestade In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 5 Gefoppe Getreibs IV 1 Abteilung Teil 2 S Hirzel Leipzig 1897 woerterbuchnetz de Erster Aufzug auf Wikisource Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gestade amp oldid 238061073