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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Gerontopsychologie oder gerontologische Psychologie befasst sich mit dem Anteil des Erlebens und Verhaltens des Menschen der dem Altern sowie auch dessen Beeinflussbarkeit zuzuschreiben ist Sie ist als Teildisziplin sowohl der Psychologie als auch der Gerontologie zuzuordnen und ist ein relativ junges Gebiet der Entwicklungspsychologie Diese etablierte sich als eigenstandiges Gebiet erst Ende der 1980er Jahre nachdem es aufgrund verschiedener empirischer Befunde notwendig geworden war bisherige eindimensionale Entwicklungskonzepte zu uberarbeiten die davon ausgingen dass die menschliche Entwicklung nach Kindheit und Jugend abgeschlossen sei Forschung zum Altern im Speziellen wurde zwar auch schon vorher durchgefuhrt jedoch vor allem im Bereich der Differentiellen Psychologie aufgrund der engen Grenzen des Entwicklungsbegriffes Im Jahre 1990 veroffentlichte Paul Baltes ein neues multidimensionales Entwicklungskonzept das davon ausging dass Entwicklung nicht sequentiell unidirektional und irreversibel erfolgte sondern durch ein standiges Wechselspiel zwischen Wachstum und Abbau von Kompetenzen Multidirektionalitat gekennzeichnet ist das eine bedeutsame Plastizitat aufweist Dies implizierte auch dass das Entwicklungsgeschehen interindividuell relativ gleichzeitig stattfande aber nicht gleichartigen Charakter aufweisen sollte Das verbreitete Stereotyp des pessimistischen chronisch schlecht gelaunten Alten entbehrt dieser Theorie nach jeglicher Grundlage Dass die Alltagsgeschehen einen anderen Eindruck vermitteln ist weitgehend darauf zuruckzufuhren dass viele angeblich prototypische Eigenschaften alterer Menschen pathologischen Zustanden geschuldet sind So vergrossert sich beispielsweise mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit eine Demenzerkrankung zu entwickeln und auch viele Erkrankungen des Nervensystems treten erst im Alter in Erscheinung wie die Parkinson Krankheit oder Chorea Huntington Allein dieser Umstand sorgt dafur dass uber die gesamte Population alterer Menschen anhand von Minoritaten verallgemeinert wird Inhaltsverzeichnis 1 Altersdefizite 2 Alterskompetenzen 3 Siehe auch 4 LiteraturAltersdefizite BearbeitenNaturlich kann nicht abgestritten werden dass psychisches und physiologisches Altern diverse Nachteile mit sich bringt In einer Studie von Cattell und Horn die Ende der 1960er Jahre durchgefuhrt wurde wird eindeutig aufgezeigt dass die sogenannte fluide Intelligenz Gedachtnis sensorische Perzeption im Vergleich zur kristallisierten Intelligenz Wissen sprachliche Fertigkeiten mit fortschreitendem Lebensalter abnimmt Mitte der 1990er fuhrte Schaie jedoch eine Faktorenanalyse uber diese intelligenztheoretischen Konstrukte durch mit der sich nachweisen liess dass zwar die Wahrnehmungsgeschwindigkeit kontinuierlich uber das Alter abnimmt andere Kompetenzen fluider Intelligenz wie induktives Denken ihr Extremum jedoch erst im funften Lebensjahrzehnt finden Der dennoch entstehende Eindruck dass altere Menschen eher kognitiv benachteiligt seien ist wohl auch zum Teil dem Flynn Effekt zuzuschreiben Dass im hohen Alter jedoch grundsatzlich fluide Intelligenz abnimmt wurde noch in den 1970ern mit Enkodierungs und Abrufdefiziten von Informationen erklart Die Hypothese die zu falsifizieren war besagte dass altere Menschen im Allgemeinen Probleme damit hatten Gedachtnisstrategien um Enkodieren und Abrufen von Wissen zu bilden Wie Knopf 1987 zeigte war dem aber nicht so Es wurden genauso wie bei jungen Probanden Strategien gebildet jedoch lag eine Nutzungsineffizienz dieser Strategien vor welche von Hasselhorn amp Hager 1993 auf eine reduzierte Arbeitsgedachtnis kapazitat zuruckzufuhren war die sich darin ausserte dass die allgemeine Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit bei Alten langsamer vonstattengeht Eine andere theoretische Erklarung besagt dass die Leistungsabnahme auf eine reduzierte kognitive Hemmung im Frontallappen zuruckzufuhren ist was durch Befunde aus Negative Priming Aufgaben mit alteren Personen plausibel erscheint und dementsprechend auch beim Stroop Effekt proaktive Interferenzen auslost Alterskompetenzen Bearbeiten nbsp Senioren konnen nachfolgenden Generationen Zuversicht ins Leben vermitteln Jedoch sind wie eingangs erwahnt die Defizite nicht derart uberragend als dass alte Menschen pauschal als benachteiligt und der Gesellschaft nicht zutraglich angesehen werden konnten und was auch trotz jahrtausendelanger Alltagspraxis keinen selektiven Nachteil gebracht hat Altere Menschen erwerben oft einen gewissen Grad an Weisheit was durch postformal dialektisches Denken gekennzeichnet ist und nach Baltes nichts anderes beinhaltet als einen reichhaltigen Wissensschatz im Bereich der grundlegenden Lebensfragen Durch das Ausscheiden aus dem Berufsleben und der daraus resultierenden Freizeit konnen Menschen in hoherem Alter eine neue soziale Identitat finden und sich somit selbstverwirklichen Dies kann dazu beitragen einen hohen Grad an Autonomie zu wahren und weiterhin soziale Verantwortung zu ubernehmen Des Weiteren konnen bereits bestehende zwischenmenschliche Beziehungen ausgebaut aber auch neue Beziehungen geknupft und vertieft werden Ausserdem haben altere Menschen oft das regulare Experten wissen Expertise welches durch inhaltsspezifisches Wissen personliche jahrelange Erfahrung und automatisierte Routine gespeist wird und in der Konsequenz in der entsprechenden Disziplin fur deutliche Leistungsvorteile gegenuber unerfahrenen jungen Menschen sorgt was auch empirisch bestatigt wurde bspw beim Maschinenschreiben Grundlegend ist hier das Prinzip der Kompensation durch selektive Optimierung nach Baltes Siehe auch BearbeitenGerontopsychiatrieLiteratur BearbeitenBen Godde u a Einfuhrung Gerontopsychologie 1 Aufl 2016 UTB Verlag Stuttgart ISBN 978 3 8252 4567 2 Mike Martin Matthias Kliegel Psychologische Grundlagen der Gerontologie 2 Aufl Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 978 3 17 020602 1 Grundriss Gerontologie Bd 3 Wolf D Oswald Gerontopsychologie Gegenstand Perspektiven und Probleme In Wolf D Oswald Ulrich M Fleischmann Gerald Gatterer Hrsg Gerontopsychologie Grundlagen und klinische Aspekte zur Psychologie des Alterns 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Springer Berlin 2008 ISBN 978 3 211 75685 0 S 1 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerontopsychologie amp oldid 229580070