www.wikidata.de-de.nina.az
Gerhard Cammann 5 Dezember 1875 in Rees 8 Januar 1955 in Dusseldorf war ein deutscher Lokalpolitiker der Deutschen Zentrumspartei und wahrend der Weimarer Republik Mitglied des Vorlaufigen Reichswirtschaftsrates Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Amter 3 Werke 4 LiteraturLeben BearbeitenGeboren als Sohn eines Tagelohners erlernte er nach dem Besuch der Volksschule in Rees am Niederrhein den Beruf eines Zigarrenmachers Seit 1905 war er verheiratet und Mitbegrunder der Ortsgruppe Rees des 1899 gegrundeten Christlich sozialen Verbandes der Tabak und Zigarettenarbeiter Deutschlands Die Organisation firmierte seit 1906 unter dem Namen Verband christlicher Tabak und Zigarrenarbeiter Deutschlands und nannte sich 1911 in Zentralverband christlicher Tabakarbeiter Deutschlands um Bei der Grundung der Ortsgruppe ubernahm Cammann den Posten eines Vertrauensmannes kurze Zeit spater ubertrugen ihm die Kollegen die Funktion eines Ortsgruppenkassierers und eines Ortsgruppenvorsitzenden 1903 nahm er an einem Kurs des Volksvereins fur das katholische Deutschland in Monchengladbach teil Im gleichen Jahr wahlte ihn die Generalversammlung des Verbandes zum Hauptkassierer und 1904 zum Verbandsvorsitzenden In diesem Amt wurde Cammann bis 1933 auf allen nationalen Gewerkschaftstagen bestatigt Die Wahl zum Gewerkschaftsvorsitzenden war gleichzeitig mit einer hauptamtlichen Anstellung verbunden seit dem 1 Juli 1904 1903 musterte die christliche Gewerkschaft 920 Mitglieder in 117 Ortsgruppen 1912 7 172 Mitglieder in 124 Ortsgruppen 1921 hatte der Zentralverband christlicher Tabakarbeiter Deutschlands wie fast alle anderen Gewerkschaften in der Weimarer Republik auch seinen Hochststand erreicht mit 41 179 Mitgliedern in 502 Ortsgruppen Ende 1930 zahlte der Verband in 330 Ortsgruppen nur noch 21 702 Mitglieder Hiervon waren 4 431 mannliche und 17 271 weibliche Mitglieder Zum Ende der Weimarer Republik hatte die christliche Tabakarbeitergewerkschaft damit ca 15 der in der Tabakindustrie Beschaftigten organisiert Der Schwerpunkt der Organisation lag am Niederrhein im nordlichen Baden im ostwestfalischen Raum und im katholischen Eichsfeld Neben der Tatigkeit als Vorsitzender redigierte Cammann von 1905 bis 1909 und von 1914 bis 1920 gleichzeitig das Verbandsorgan Deutsche Tabakarbeiter Zeitung seit 1914 Tabakarbeiter Zeitung Cammann stand politisch auf dem linken Flugel der Zentrumspartei Sein Zentralverband wurde von der Unternehmensseite ebenso bekampft wie der sozialistische freie Deutsche Tabakarbeiter Verband Cammann spielte in einem der grossten Arbeitskampfe am Niederrhein der Tabakarbeiteraussperrung 1901 in Kaldenkirchen eine zentrale Rolle Auch an den grossen Arbeitskampfen im Mitteldeutschland im Jahre 1927 mit massiven Aussperrungen war der christliche Verband unter Cammanns Leitung beteiligt Trotz grosser gewerkschaftspolitischer Nahe zu den freien Gewerkschaften in Lohn und Tariffragen lehnte der Katholik Fusionsangebote ab Mit atheistischen Organisationen wollte er nicht zusammenarbeiten Cammann stand als Vorsitzender einer Frauengewerkschaft vor da in der deutschen Tabakindustrie zum Ende der Weimarer Republik 80 weibliche Beschaftigte arbeitete Auf Verbandstagen drangte er auf eine bessere Reprasentanz von Frauen in Gewerkschaftsgremien In Finanz und Steuerfragen stand er den Arbeitgeberverbanden nahe Gemeinsam mit den Tabakindustriellen bekampfte er hohere Tabaksteuern und Abgaben Cammann und sein Verband machten bis zum Ende der Weimarer Republik dem Nationalsozialismus keine Konzessionen Unter politischen Druck hiess er im Juni 1933 die Integration seines Verbandes in die Deutsche Arbeitsfront gut Im Sommer 1933 aus allen Amtern entlassen blieb er arbeitslos Er Lebte 1938 als Sozialrentner in Dusseldorf und starb dort auch Amter BearbeitenCammann vertrat von 1903 bis 1909 bis zur Verlegung des Verbandssitzes von Geldern nach Dusseldorf die Zentrumspartei als Stadtverordneter in Rees Als Reaktion auf die grosse Tabakarbeiteraussperrung 1901 am Niederrhein grundete der christliche Verband eine eigene Genossenschafts Zigarrenfabrik in Kaldenkirchen Als Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Gerhard Cammann berufen Nachdem die Genossenschafts Zigarrenfabrik in der Weimarer Republik in den Besitz der christgewerkschaftlichen Gepag Grosseinkaufs und Produktions Aktiengesellschaft deutscher Konsumvereine uberging verblieb Cammann im Aufsichtsrat der Gepag Zigarrenfabrik Kaldenkirchen Nach 1918 wirkte Cammann in dem Vertrauensausschuss des Tabakgewerbes zur Regelung des Tabakverbrauchs in der Nachkriegszeit mit ebenfalls arbeitete er mit als Mitglied der Aussenhandelsstelle fur das Tabakgewerbe beim Sachverstandigenbeirat des Tabakgewerbes der Delegierten des Reichskommissars fur Aus und Einfuhrbewilligungen und des Wirtschaftsausschusses fur das Tabakgewerbe fur das besetzte Gebiet Mitglied des Vorlaufigen Reichswirtschaftsrates von 1920 bis 1928 auf den die Gewerkschafter aller politischen Richtungen als 2 Kammer grosse Hoffnungen setzten 1920 konstituierte sich der Internationale Bund christlicher Tabakarbeiter Verbande mit Sitz in Dusseldorf 1920 58 000 Mitglieder in 5 Landern Alle Tagungen der Fachinternationalen bestatigten Cammann einmutig als Vorsitzenden bis 1932 Mit Hilfe belgischen und hollandischen Schwesterverbande gelang es Cammann die argsten Auswirkungen der Inflation 1923 fur seinen Verband zu mildern Cammann gehorte ferner dem Gesamtverband der Christlichen Gewerkschaften dem Ausschuss des Gesamtverbandes christlicher Gewerkschaften sowie dem Ausschuss des Deutschen Gewerkschaftsbundes als Mitglied an Werke BearbeitenHeimarbeit in der Tabakindustrie Zentralverband christlicher Tabakarbeiter Dusseldorf 1925 Literatur BearbeitenWilly Buschak Von Menschen die wie Menschen leben wollten Die Geschichte der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststatten und ihrer Vorlaufer Bund Verl Koln 1985 ISBN 3 7663 0922 6 Otto Bernhard Cammann Gerhard In Ludwig Heyde Hrsg Internationales Handworterbuch des Gewerkschaftswesens Verlag Werk und Wissenschaft Verlagsges Berlin 1932 S 293 Gerhard Cammann 50 Jahre In Tabakarbeiter Zeitung 23 Jg Nr 49 3 Dezember 1926 25 Jahre Verbands Vorsitzender In Tabakarbeiter Zeitung 26 Jg Nr 20 17 Mai 1929 Normdaten Person GND 126176213 lobid OGND AKS VIAF 199403878 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cammann GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Lokalpolitiker der Deutschen ZentrumsparteiGEBURTSDATUM 5 Dezember 1875GEBURTSORT ReesSTERBEDATUM 8 Januar 1955STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Cammann amp oldid 233571096