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Gerd Brand 8 April 1921 in Frankfurt am Main 3 Juli 1979 war ein deutscher Philosoph und Wissenschaftsmanager Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerd Brand 1921 in Frankfurt a M geboren musste nach 1933 Deutschland verlassen Er studierte von 1939 bis 1947 an der Universitat Lowen in Belgien Philosophie und Volkswirtschaft 1948 wurde er Hauptgeschaftsfuhrer der Belgisch Luxemburgisch Deutschen Handelskammer 1949 1950 war er Leiter der ersten offiziellen deutschen Dienststelle in Belgien nach dem Krieg die sich in Antwerpen mit Fragen fur Ernahrung Land und Forstwirtschaft beschaftigt hat 1950 promovierte er bei Herman Leo Van Breda dem damaligen Leiter des Lowener Husserl Archivs mit der 1955 als Buch erschienenen Arbeit Welt Ich Zeit nach unveroffentlichten Manuskripten E Husserls Von 1950 bis 1969 war Gerd Brand mit vielfaltigen Aufgaben im Auswartigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland tatig als Legationsrat I Klasse als Kurator der Deutschen Stiftung fur Entwicklungslander DSE 1 in Berlin 1962 bis 1964 und als Direktor des Deutschen Instituts fur Entwicklungspolitik Berlin 1964 bis 1969 Wahrend dieser Jahre sammelte Brand reiche Auslandserfahrungen u a in Brussel Strassburg Paris und Washington D C und veroffentlichte viele Aufsatze vor allem zum Verhaltnis von Planung und Freiheit und zu Fragen sinnvoller Kooperation Von 1969 bis 1973 war Brand Generalsekretar des Wissenschaftszentrums Berlin und ab 1973 Vorstandsmitglied der Fritz Thyssen Stiftung Sein Verstandnis fur die Arbeit und die Arbeitsbedingungen anderer auf den verschiedenen Gebieten der Wissenschaften und die Fahigkeit dieses Verstandnis in praktische Forderung umzusetzen hat der deutschen Wissenschaft entscheidende Impulse gegeben 2 Auch wahrend seiner Tatigkeit als Wissenschaftsmanager blieb Brand der phanomenologischen Forschung eng verbunden So hat er auch an der Entstehung der Deutschen Gesellschaft fur phanomenologische Forschung DGPF mitgewirkt deren Berliner Tagung von 1974 er zusammen mit Heinrich Rombach leitete Auf ihr erhielt die DGPF ihre Satzung und wurden die Schriftenreihe Phanomenologische Forschungen gegrundet In der Philosophischen Rundschau finden sich von 1961 bis 1975 viele seiner Rezensionen der damaligen Literatur zur Husserl Forschung 1971 erscheint Die Lebenswelt Eine Philosophie des konkreten Apriori Der Ertrag dieses Werkes ist dreifach Husserls Lebensweltbegriff erfahrt eine grundliche Analyse und Deutung Die Rolle dieses Motivs der Husserlschen Spatphilosophie in prominenten Positionen der phanomenologischen Bewegung bei Heidegger Sartre und Merleau Ponty wird sichtbar gemacht Beitrage moderner Sozial und Humanwissenschaften erhalten neue Applikationsperspektiven im Lichte einer aus ihrem engeren Bereich heraustretenden Phanomenologie 2 1976 nahm Brand noch eine Lehrtatigkeit als Honorarprofessor an der Universitat Trier auf Ein von ihm mit der Thyssen Stiftung 1974 ins Leben gerufener Arbeitskreis Rolle und Funktion der Philosophie traf sich bis 1977 halbjahrlich Seine Ergebnisse fanden in dem von Hermann Lubbe 1978 herausgegebenen Sammelband Wozu Philosophie ihren Niederschlag In seinem Beitrag spricht Brand eine Grunduberzeugung aus Erfahrung richtet sich nach Erfahrung und kann sich durch Erfahrung berichtigen Eine unvermeidliche Erfahrung ist ihm Wir wollen die Wahrheit Alles was zu unserem Leben gehort also samtliche Ichfunktionen durchdringen sich Wollen Werten Fuhlen Streben usw Auf eine gewisse Weise umspannt jede Funktion die andere Wollen und Werten umspannt Erkennen Erkennen umspannt Wollen Werten Fuhlen etc 3 Veroffentlichungen BearbeitenWelt ich und Zeit Nach unveroffentlichten Manuskripten Edmund Husserls Nijhoff Den Haag 1955 ND 1969 Die Lebenswelt Eine Philosophie des konkreten Apriori Walter de Gruyter Berlin 1971 ISBN 978 3 11 006420 9 Gesellschaft und personliche Geschichte Die mythologische Sinngebung sozialer Prozesse W Kohlhammer Stuttgart 1972 Die grundlegenden Texte von Ludwig Wittgenstein Suhrkamp Frankfurt a M 1975 ISBN 3 518 07438 5 Horizont Welt Geschichte In Kommunikationskultur und Weltverstandnis Phanomenologische Forschungen Band 5 S 14 89 Verlag Karl Alber Freiburg i Br Munchen 1977 ISBN 3 495 47372 6 Welt Geschichte Mythos und Politik Walter de Gruyter Berlin 1978 ISBN 978 3 11 007505 2 Edmund Husserl Zur Phanomenologie der Intersubjektivitat Texte aus dem Nachlass In Husserl Scheler Heidegger in der Sicht neuer Quellen Phanomenologische Forschungen Band 6 7 S 28 117 Verlag Karl Alber Freiburg i Br Munchen 1978 ISBN 3 495 47389 0 Rolle und Funktion der Philosophie In Hermann Lubbe Hrsg Wozu Philosophie Stellungnahmen eines Arbeitskreises S 344 355 Walter de Gruyter Berlin 1978 Reprint 2010 ISBN 978 3 11 007513 7 als E Book ISBN 978 3 11 083819 0 Literatur BearbeitenErnst Wolfgang Orth Nachruf Prof Dr Gerd Brand in Philosophisches Jahrbuch 87 1980 93 96 Einzelnachweise Bearbeiten 1959 gegrundet 1973 in Deutsche Stiftung fur Internationale Entwicklung DSE umbenannt 2002 mit der Carl Duisberg Gesellschaft zur Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH InWEnt zusammengeschlossen und seit 2011 in der Deutschen Gesellschaft fur Internationale Zusammenarbeit GIZ aufgegangen a b Ernst Wolfgang Orth Nachruf auf Gerd Brand In Philosophisches Jahrbuch 87 1980 S 94 Gerd Brand Rolle und Funktion der Philosophie In Hermann Lubbe Wozu Philosophie S 351 Normdaten Person GND 1111512159 lobid OGND AKS LCCN n80008176 NDL 00434172 VIAF 54595829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brand GerdKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und WissenschaftsmanagerGEBURTSDATUM 8 April 1921GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 3 Juli 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerd Brand Philosoph amp oldid 235272598